Fiechter Spitze - Mittagspitze - Schneekopf

2299 / 2332 / 2313 Meter

Karwendel

7. Mai 2020

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Im Frühjahr ist die Überschreitung von der Fiechter Spitz zum Schneekopf eine der ersten lohnenden Gratwanderungen im Karwendel. Bei der Begehung von Ost nach West nimmt man den IIIer Aufschwung auf der Ostseite der Fiechter Spitze im Aufstieg und hat im Anschluß den wenig schwierigen, dafür umso schöneren Grat vor sich. Start am Vomperberg oberhalb der Gralssiedlung (910m) und auf wunderbaren Steig in einer schönen Schleife über den Ochsenhag (1.330m) hinauf zum Vomperjoch und weiter zum Hirschkopf (1.966m). Danach etwas alpiner zum Klettereinstieg und zur Fiechter Spitze (2.299m). Abstieg nach Westen und über die Mittagspitze (2.332m) zum Schneekopf (2.313m). Steil über Schrofen hinab über den Oberen (2.017m) zum Unteren Bärenkopf (1.945m) und die Jhtt. Adlerblick (1.665m) retour zum Vomperberg.

 

Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig (T5/III)

Der Steig Richtung Ochsenhag ist für Geübte (T4), weiter zum Hirschkopf einfach (T2). Schrofiger Zustieg zur Fiechter Spitze (T4), die Kletterei im unteren Teil III, nach oben leichter werdend. Abstieg von der Fiechter II-, hierher könnt man auch durch die Steilrinne westlich der Fiechter Spitze ansteigen und somit die IIIer Stelle auslassen. Am Grat je nach Linie I (markiert) bis II zur Mittagspitze und zum Schneekopf. Steil vom Schneekopf hinab und auf urigem Steig zur Jhtt (T3) und einfach retour zum Vomperberg. 

 

Die Fiechter Spitze gibts natürlich auch als Einzelstück mit Bike & Hike von der Bärenrast.

 

Dauer: 5:30 Stunden

Höhenmeter: 1.560 Meter

 

Parkplatz:

Vomperberg Gralssiedlung.

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine (Karwendelrast in der Nähe)

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:        ******* (7/10)

Anspruch:      ******** (8/10)



Frühling im Karwendel, der Grat von der Fiechter Spitze über die Mittagspitze zum Schneekopf ist ein klassischer Einstieg in die Saison. 

 

Bestes Wetter mit stabiler Luftschichtung, fein warm schon in der Früh.

 

Vom Vomperberg (910m) hinauf zu den Asten (1.080m).  

 

Dort beginnt der wunderbare Steig zum Ochsenhag, ein kleiner Umweg im Vergleich zum Direktanstieg rauf zur Waldhorbalm. Angeschrieben "nur für Geübte" mit der einen oder anderen kleinen Schlüsselstelle.

 

Vomperberg über dem Inntal, gegenüber Kellerjoch und Gilfert

 

Der anspruchsvollere Teil, mit Trittsicherheit ohne Probleme.

 

Der Ochsenhag (1.330m), hier weiter links hinauf zum Vomperjoch.

 

Einer der schönsten Steige im Unterinntal, hier taucht man aus der Lärmkulisse des Inntals in die Ruhe des Karwendels ein.

 

Morgenlicht und traumhafter Steig.

 

Auf 1.760m öffnet sich die Freifläche am Vomperjoch. Links schon der Hirschkopf, rechts die Felsbastion der Fiechter Spitze.

 

Fast herbstlich der Blick Richtung Kaiser und Kitzbüheler.

 

Kleiner Aufschwung zum Hirschkopf.

 

Hirschkopf (1.966m) - Aussichtsplatz auf Schwaz und Kellerjoch.

 

Im Minutentakt Blicke, die das Herz erfreuen. Hier das Stallental mit v.l.n.r. Rauhem Knöll, Sonnjoch, Schaufelspitze, Lunstkopf, Rappenspitze, Brentenkopf, Kaserjoch und Gamskarspitze. Alles bei uns nachzulesen, aber große Empfehlung: selbst machen!

 

Am Grat Richtung Fiechter Spitze.

 

Trockenes Gelände von Vorteil.

 

Die erste IIIer Stelle im Bergsommer 2020 voraus.

 

Schrofiger Zustieg.

 

Leichte Anspannung, wenn man das erste Mal in der Saison direkt in den Fels geht. Wenn man halblinks den guten Tritt hinaus ins Exponierte wagt, ist der Rest nur mehr Formsache.

 

Im Kamin ist das Gröbste schon wieder geschafft.

 

Grauer Fels, weiße Berge, grünes Inntal.

 

Weiter im IIer Gelände ... 

 

... das unterm Gipfel in lockeres Ier und Gehgelände übergeht. 

 

Fiechter Spitze (2.299m). 

 

Auf zur Mittagsspitze. Dazu ca. 100 hm absteigen und drüben wieder rauf.

 

Steil, aber max. II abwärts.

 

Traumhaftes Kraxeln im Fels.

 

Rückblick auf den kurzen Westabstieg.

 

Gegenüber rauf, die kleinen Schneefelder und der kurze Grat sind unproblematisch.

 

Mittagspitze (2.332m). Leider findet sich hier schon länger kein Gipfelbuch mehr, dafür ist der Blick ins Zentralkarwendel umso schöner.

  

Seit dem Gipfel der Fiechter Spitze ist die Gratüberschreitung als einfach-genussvoll einzustufen.

 

Gut markiert, teils felsig, teils schrofig abwärts. 

 

Umgehung im mittleren Gratteil.

 

Etwa auf halber Gratstrecke. Hier lässt sich gut die Nordseite der sehr anspruchsvollen Niedernissltürme einsehen, meine Inspektion des Westteils ist noch kaum ein Jahr her. 

 

Hier bin ich im Fels geblieben (II).

 

Ramponiertes Gipfelkreuz am Schneekopf (2.319m). Rückblick auf die auslaufende Vomperkette.

 

Der Rückweg verläuft über die Südflanke hinab zum Vomperberg.

 

Dazu steil vom Schneekopf runter zu den Bärenköpfen. Als Verlängerung würde sich auch der Abstieg zur Dawald-Hütte Richtung Vomperloch anbieten.

 

Brüchig's Zuig, kein Gelände für Spasskraxler.

 

Serwas.

 

Oberer Bärenkopf.

 

Walderalm.

 

Beim Unteren Bärenkopf, die eben herabgestiegene Flanke im Rückblick.

 

Ein bisschen erdig-lettig. 

 

Vorbei an der Jhtt. Adlerblick, die ihrem Namen wie immer alle Ehre macht.

 

Bald wieder am Vomperberg, die Mittagssonne hat für Anfang Mai schon mächtig eingeheizt. Bei Schönwetter im Hochsommer genug Wasser mitnehmen.

 

Saftig grün endet die Runde am Vomperberg. Bin diese Runde schon mehrfach gegangen und kann sie genau so uneingeschränkt weiterempfehlen.

 


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Kommentare: 8
  • #1

    David (Freitag, 19 Juni 2020 21:27)

    Servus Jürgen! Dein feiner Bericht hat mich erinnert das diese Überschreitung schon seit langer Zeit auf meiner unendlichen Wunschliste steht, also, bei meinem letzten Besuch nach Innsbruck habe ich am Samstag diese wunderschöne Tour endlich absolviert. Ein Traum! Und sehr schöne Kletterei! Die üppigen Markierungen auf dem Grat habe ich übertrieben gefunden (es ist wohl schöner wenn man einen Weg selbst finden muss ;-)), aber ich muss zugeben dass beim angekündigten Gewitterrisiko waren die roten Punkte auch eine freundliche Sicht, da dank diesen war ich sehr zügig unterwegs. Das Wetter blieb dann doch stabil, so habe ich am Schneekopf angelangt eine lange Pause genossen und den weiteren Gratverlauf ein bisschen erkundet, bis zu dem ersten nordseitigen Steinmandl hinab auf die Niedernissltürme (sehr brüchig!). Im Abstieg habe ich einen uralten Jagdsteig genommen, der die Jagdhütten Adlerblick und Fleischbank verbindet (Abkürzung: man kann schon vor dem Adlerblick direkt über die grosse SW Reise hinunter zum Jagdsteig). Der läuft entlang die steile Flanken unterhalb die Abstürze des Bärenkopfes, ist wirklich spannend und schön! Dann einfacherer und prinzipiell flach weiter zum Hochnissl Normalweg, mit schönen Blicken zur Sunnschartspitze. Kurz oberhalb der Einmündung sollte auch der gegenüber liegende Jagdsteig einmünden, der vom Sunnschartspitze-Einstieg herüberzieht. Es sollte auch eine zweite Variante von der Jagdhütte Fleischbank geben, die direkt hinunter durch Wald zur Jagdhütte Dawald führt, und weiter nach SW bis zum markierten Steig im Vomper Loch. Übrigens, ein sehr interessanter Bericht über einen historischen Rettungseinsatz in diesem Gebiet:
    http://www.sagen.at/forum/showthread.php?t=4365
    :-)
    Liebe Grüße,
    David (Bergecho aus Flickr ;-))

  • #2

    Jürgen (Montag, 22 Juni 2020 14:16)

    Servus David, freut mich, bei Schönwetter ist der Übergang zum Schneekopf wunderschön!
    Die Jagdsteige dort sind ein Juwel für sich, nehme selbst gerne jenen vom Adlerblick direkt runter zur Karwendelrast. Den Weg von der Sunnschartspitze zur Dawald kenne ich auch, die anderen noch nicht.
    Hoffe du kommst zu schönen Touren, die letzten Wochen waren ja wettertechnisch über weite Strecken nicht optimal.
    Beste Grüße

  • #3

    David (Montag, 29 Juni 2020 21:21)

    Danke Jürgen! Die Sunnschartspitze mit der weiteren Gratüberschreitung zum Hochnissl schaut grandios aus, habe mit höchstem Interesse deinen Bericht gelesen. ;-) Hoffentlich schaffe ich es wieder bald nach Innsbruck. Die Eiskarspitze über den Eiskarln (würde mir gerne den einzigen Gletscher Karwendels anschauen, wenn den noch gibt!) oder die Fallbachkarspitze und -Türme würde ich auch gerne bald besteigen, nur um ein paar zu nennen. ;-) Das Wetter hat in den letzten Wochen tatsächlich wenig mitgespielt, aber es war auch gut so für die Berge und für stimmungsvolle Sichten. :-) Wünsche dir auch schöne Touren! LG, David

  • #4

    Micha Z. (Montag, 23 November 2020 15:52)

    Hi Jürgen,

    mal eine Frage, wie sehr sind die einzelnen Kletterstellen südseitig ausgerichtet - bzw. wie vieles gibt es an nordseitigen und schattseitigen Passagen, falls man noch mit dem Gedanken spielt dem November ein kleines Fels-Highlight zukommen zu lassen? ;-)

    VG Micha

  • #5

    Jürgen (Montag, 23 November 2020 17:20)

    Hallo, die Überschreitung der Fiechter hat ein paar schattige Stellen. Mittagsspitz ist oben NO-exponiert, am Übergang zum Schneekopf gibts auch mehrere schattige Rinnen. Es ist am Ende eine Frage der Eigenverantwortung, ich würds bei den derzeitigen kalten Temperaturen eher nächstes Jahr gehen oder zumindest Spikes einpacken. Gruß

  • #6

    Micha Z. (Montag, 23 November 2020 18:16)

    Hey Jürgen,

    danke für die schnelle Antwort - ich denke mal ich werde mir das auch eher für den nächsten Frühsommer aufheben, so etwas macht ja auch mehr Spaß wenn der Fels generell etwas auf Temperatur ist und man nicht nur wg. den Kraxelstellen schwitzt ;-)

    Und fürs kommende Wochenende ist da auch der Hochnissl nochmal Feier genug zum Abschluss des tollen November & etwas mehr Entspannung.

    VG Micha

  • #7

    Florian (Dienstag, 06 Juni 2023 17:30)

    Diese Tour am 6.6.2023 gemacht, der Anstieg zur Fiechter Spitze würde ich ab der Scharte wo dann die Felsen gerade hoch gehen von der Nordseite empfehlen, der Anstieg ist leichter als der südseitige Anstieg, dieser Anstieg wäre mir ganz am Anfang zu gefährlich gewesen.

  • #8

    Jürgen (Mittwoch, 26 Juli 2023 14:49)

    Hallo Florian, die nordseitige Variante kenn ich gar nicht, muss ich mir einmal ansehen. LG