Schinder (aus der Kaiserklamm)

1808 Meter

Bayrische Voralpen

20. Mai 2018

Autoren: Jürgen & Roman

 

Beschreibung:

Start nahe des Kaiserhauses oberhalb der Kaiserklamm (ca. 750m) und neben der Brandenberger Ache durch das "Gemäuer" bis vor die Erzherzog-Johann-Klause (814m). Über die Brücke und aufwärts vorbei an der Häuslalm (950m) zum Raddepot nahe der Jagdhütte Reichenböden (1.238m). Am Steig zum Trausnitzmarterl (1.450m), hinüber bis vor die Trausnitzalm und am östlichen Rücken zum Österreichischen Schinder (1.808m). Abwärts zum oberen Ende des Schinderkars - von dort Abstecher zum sehenswerten Schindertor - und in einer südlichen Querung hinauf zum Bayrischen Schinder (1.796m). Abwärts zur Ritzelbergalm, retour zum Trausnitzmarterl und von dort zurück zum Ausgangspunkt.

 

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (T3+/I)

An- und Abstieg sind durchwegs einfach (max. T3). Im Abstieg vom Österr. Schinder zum Schinderkar eine gestufte, versicherte Rinne (I; Versicherungen am Begehungstag nicht ganz vertrauenswürdig). Abstecher zum Schindertor versichert, im Tor eine 3m hohe versicherte Wand (B). 

  

Dauer: 6 Stunden

Strecke: 28,1 Kilometer

Höhenmeter: 1370 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze nach dem Kaiserhaus oberhalb der Kaiserklamm (ca. 730 m).  

 

Einkehrmöglichkeiten:

Kaiserhaus (700 m)

 

Landschaft:  ******** (8/10)

Kondition:          ***** (5/10)

Anspruch:           ***** (5/10)


Download
gpx-Datei Bike&Hike Schinder - Kaiserklamm
bike&hike schinder via kaiserklamm.gpx
GPS eXchange Datei 128.0 KB


Hikalife auf Grenzgang: Jürgen und Roman an einem anfangs noch verzogenen Mai-Morgen auf dem österreichischen Schinder (1.808m) an der tirolerisch-bayrischen Grenze. 

 

Modisch unauffällig starten wir nahe des Kaiserhauses mit Bike in das "Gemäuer", ein sehenswertes Engtal der Brandenberger Ache zwischen Kaiserklamm und Erzherzog-Johann-Klause. 

 

Kurz vor der Klause links ab und aufwärts zur Häuslalm. Die Sonne tut sich noch schwer. 

 

Rückblick von der Häuslalm (950m) auf das neblige Tal der Brandenberger Ache. 

 

Zum Schinder geht's nach rechts, wir nehmen den Abzweig links - eh klar.

 

Raddepot oberhalb einer Jagdhütte auf ca. 1.240m. Weiter zu Fuß mit minimalen Orientierungsschwierigkeiten ...

 

... schlußendlich aber am doch nicht zu verfehlenden Steig hinauf Richtung Trausnitzalm. 

  

Gegenüber Veitsberg (1.787m), rechts der Bildmitte Kienberg (1.786m) und Blessenberg (1.743m). 

 

Im Südwesten dominiert der schön anzusehende Guffert (2.194m)

 

Es dauert nicht lang bis zum Trausnitzmarterl (1.450m). Es schaut nach hitziger Diskussion aus, schlussendlich beschließen wir aber doch einstimmig, die Runde zum Schinder gegen den Uhrzeigersinn zu gehen, also ... 

 

... zuerst flach hinüber zur Trausnitzalm und dann den östlichen Rücken (den man von hier nicht sieht) zuerst zum österreichischen Schinder, bereits links oben zu sehen. 

 

Gemütliches Wandern, kein Mensch hier zu sehen. Die Gegend wird auch meist von Valepp auf deutscher Seite begangen und deutlich seltener von der österreichischen Seite - das macht den Anstieg umso reizvoller. 

 

Wir haben viel zu bequatschen und das Gelände bleibt einfach. Im Hintergrund das Hintere Sonnwendjoch (1.986m) - der höchste Gipfel des Mangfallgebirges. 

 

Das Wetter schaut schlechter aus als es war. 

 

Wir steigen höher und das Panorama nach Osten wird immer besser. Links des Sonnwendjochs taucht der Gr. Traithen auf (1.852m), noch weiter links ein Teil des Rotwand-Massivs. 

 

Roman hat gut lachen am gutmütigen östlichen Rücken, von hier nur mehr etwa 100 Höhenmeter. 

 

Unter der Grathöhe wird es in den Latschen kurz etwas steiler, oben der erste deutsche Grenzposten. 

 

Interessanter Ostgrat des Schinder. 

 

Noch ein paar Minuten hinüber zum ...

 

Gipfelkreuz des Schinder, auch Trausnitzberg genannt (1.808m). 

 

Des Österreichischen Schinder, um genau zu sein. Es gibt auch noch einen (oder zwei?) bayrische Exemplare. 

 

9:15 Uhr - schöne Morgenstimmung am Schinder.

 

Erster Blick in das erstaunlich mächtige Schinderkar. 

 

Man könnte Mitte Mai auch im Freibad liegen, aber Pudelmütze und Daunenjacke sind auch nicht zu verachten. 

 

Dieses Kerlchen verbringt seine Tage in der Gipfelbuchschatulle. 

 

Weiterweg zum bayrischen Schinder (rechts). Im Hintergrund die markante Halserspitz (1.863m) im Blaubergkamm, Anfang März mit Ski besucht

 

Abstieg nach Westen. Unten die Almgebäude der Ritzelbergalm und der Ritzelsberg (1.534m). 

 

Der Abstieg ist mit einer brüchigen Rinne gewürzt. 

 

Eine Stelle verträgt die Bewertung UIAA I.

 

Die Versicherungen halten auch nicht mehr, was sie versprechen. 

 

Rückblick auf die brüchige Rinne. 

 

Roman setzt die Querung hoch an, nimmt dann aber doch den Steig. 

 

Wir erreichen die Einschartung zwischen den beiden Schindern. 

 

Wer mich kennt weiß, am Schindertor kann ich nicht vorbeigehen. Daher versichert durch das brüchige Gelände runter. 

 

Das Schindertor, in der Tat den Abstecher wert!

 

Auch Roman freut sich über den Abstecher. 

 

 Und testet die etwa 3m hohe, gut versicherte Wandstufe. 

 

Im Schinderkar, wohl der meist begangene Anstiegsweg zu den Schindern mit Ausgangspunkt Valepp. 

 

Interessantes Gelände. 

 

Wieder zurück zur Scharte ... 

 

... und weiter zum bayrischen Schinder. 

 

Schöne südseitige Querung. Achtung auf Steinschlag, uns sind ein paar Brocken um die Ohren gepfiffen. 

 

Rückblick auf den österr. Schinder und die Scharte. 

 

Oben ein Stück steiler, aber lockeres Gelände. 

 

Und zum Gipfel des bayrischen Schinder (1.793m). 

 

In die Ferne schauen, schon bereit für die Sonnenbrille. 

 

Nebenan gibt es noch einen zweiten, etwas niedrigeren Kreuzgipfel - welcher nun der "echte" bayrische Schinder ist blieb uns verborgen. 

 

Das Wetter hat sich deutlich gebessert, im Süden blieb es stark bewölkt. 

 

Am gegenüberliegenden Kreuzgipfel. 

 

Wenige Meter weiter lockt mich noch dieser Gratvorsprung. Wer mich kennt, weiß dass ich auch diesen nicht auslassen kann. 

 

Das Ganze erfordert aber Latschenkampf-Wrestling in erhöhter Intensität (eindeutig LKK 4 lt. offizieller fünfstufiger Nomenklatur) und zum Schluß steht man auf einem ganz schön ausgesetzten Gratstück. 

 

Dafür hat man einen schönen Blick in die schroffen Nordabstürze des Schinder. 

 

Roman schüttelt bei diesen eher sinnfreien Aktionen meist lächelnd den Kopf. Nun aber abwärts zur Ritzelsbergalm. 

 

Wieder retour bis fast vor die Scharte. Ich glaube, dass ich abkürzen kann und hab noch einige weitere innige Umarmungen mit den Latschen. 

 

Nach 2-3 Latschen-Watschen spuckt mich das Gelände dann aber doch noch aus. 

 

Herrliches Almgelände. 

 

Rückblick zum bayrischen Schinder. 

 

Auf einem schmalen Pfad ostwärts zurück zum Trausnitzmarterl, dabei queren wir auch unterhalb des österr. Schinders. 

 

Ein munteres Auf und Ab in schönem Bergwald. 

 

Vorbei an einer kleinen Jagdhütte. 

 

Tiefblick zur Brandenberger Ache. Durch das Tal geht's dann mit Bike retour zum Kaiserhaus. 

 

Vom Schöberlbrückl, wo die MTB-Strecke hinauf zur Gufferthütte abzweigt, hat man einen schönen Blick retour auf den Schinder. 

 

Schlußakkord mit der flotten Fahrt durch das "Gemäuer" zur Kaiserklamm. Ein mehr als gelungene Hikalife-Tour in den lohnenswerten Bayrischen Voralpen, die für uns immer eine willkommene Abwechslung zu Hochtouren sind. 

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0