Sattelkopf - Reitstein - Platteneck - Schildenstein

1418 / 1516 / 1618 / 1613 Meter

Bayrische Voralpen - Mangfallgebirge

22. November 2019

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Einsames Bergwandern in den Bayrischen Voralpen in der Übergangszeit zum Winter: von Achenwald (843m) auf der ausgeschilderten Bike-Strecke zu Pkt. 911m - Raddepot. Weglos über den Ostrücken zum Sattelkopf (1.411m) und nordwärts über Kuppen auf den Reitstein (1.516m). Ostwärts auf dem Kamm der ausgeschnittenen Schneise folgend in einem Auf und Ab zum namenlosen Pkt. 1.592m und zum Platteneck (1.618m). Weiter am Kamm und am ausgeschilderten Steig zum Schildenstein (1.613m). Wer möchte könnte hier seinen Weg nach Osten über die Blauberge bis zur Halserspitz fortsetzen. Ich bin in relativ direkter Linie westlich der Blaubergalm zum Forstweg abgestiegen und retour zum Rad gewandert.

  

Schwierigkeitsgrad: leicht (T2)

Grundsätzlich einfache Tour mit etwas steilerer Einlage am Ostrücken zum Sattelkopf. Ab dem Reitstein klare Orientierung entlang der Grenzsteine. Aufstieg zum Schildenstein felsiger. 

  

Dauer: 5:00 Stunden

Höhenmeter: 960 Meter

 

Parkplatz:

Achenwald (kein ausgeschilderter Parkplatz).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Blaubergalm

 

Landschaft: ******* (7/10)

Kondition:       ***** (5/10)

Anspruch:            *** (3/10)



Schneebedeckte Nordseiten, der Achensee glitzert in der Ferne im föhnigen Sonnenlicht - in der Übergangszeit Richtung Winter sind wir gerne unterwegs in den (noch halbwegs schneefreien) Weiten der Bayrischen Voralpen.

 

Zapfig kalt ist es bei meinem Start in Achenwald, einer kleinen Ortschaft zwischen Achensee und bayrischer Grenze. Das Radl bietet sich aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes an.

 

Entlang des Klammbachs flach hinein in das Waldgebiet, relativ bald Raddepot, aber es lohnt.

 

Für meine heutige Schleife wähle ich den steilen, weglosen Anstieg über den Ostrücken des Sattelkopfs. 

 

Schnauf! Bald verstaue ich die dicke Jacke und die Handschuhe, die ich wenige Minuten vorher noch dringend gebraucht habe.

 

Uriges Gelände, weiter oben lässt die Steigung etwas nach. 

  

Sporadische Zeugen, deren Bedeutung ich nicht entschlüsseln konnte. Später am Kamm oben werden mich die für die tirolerisch-bayrische Grenze typischen Grenzsteine begleiten.

  

Der anfangs noch breite Rücken ... 

  

... bietet schöne Ausblicke auf den späteren Weiterweg ... 

 

... und wird schmäler. Ab ca. 1.300m nimmt der Schnee zu.

 

Kurz vor dem Gipfel des Sattelkopfs ein herrlicher Rastplatz mit Blick nach Süden zu Achensee, Seekarspitze und dem Kafellkamm im Vorkarwendel.

 

So macht das Spaß, für Tourenski konnte ich mich bei den mittelprächtigen Bedingungen nicht aufraffen. Vom Föhn lasse ich mich immer wieder gerne in die Voralpen verblasen.

 

Der eigentliche Gipfel des Sattelkopfs (1.418m) fällt eher auf die unscheinbare Seite. Im flachen Gelände zu meiner Überraschung doch mehr Schnee als gedacht.

 

Mal schauen wie weit ich komme. Links der Bildmitte das Platteneck (1.618m). Insgeheim hatte ich mit der Blaubergschneid, rechts hinter den Bäumen zu erkennen, geliebäugelt. Klar war aber, dass eine Gesamtüberschreitung der Blauberge bis ganz hinüber zum Halserspitz im Stapfmodus als Tagestour kaum machbar ist.

 

Schöne Ausblicke nach Westen ins Vorkarwendel mit dem von Roman zurecht als "prominente Aussichtswarte" bezeichneten Juifen (1.988m).

 

Am Weg zum Reitstein, die 98 Höhenmeter laut Karte wachsen sich in der Realität durch viele Buckel und schneegefüllte Senken in echte Arbeit aus.

 

Reitstein in Sicht. 

 

Ein herrliches Fleckchen Erde (1.518m). Die teilweise 30-40cm Schnee mit Harschdeckel haben mich kurz über die bequemere Variante mit Abstieg nach Westen über Reitberg und Ameiskopf nachdenken lassen, schlussendlich hat aber doch die Entdeckerlust gesiegt.

 

Ab hier bin ich an der bayrischen Grenze, unschwer zu erkennen an den Grenzsteinen. Hier ein besonders schönes Exemplar. Auf meiner Tour im Juni im Vorkarwendel über Stier- und Torjoch hatte ich das Vergnügen mit Nr. 216-225, heute mit Nr. 182 bis 166.

 

Weiterweg am Kamm. Am Horizont die Blauberge, mittig das kürzlich erkundete Schneidjoch (1.811m), rechts der alpine Guffert (2.194m).

 

Rückblick auf Sattelkopf (links) und Reitstein (rechts) beim Wiederaufstieg in Richtung Platteneck. West- und Südexpositionen waren deutlich besser zu gehen.

  

Vorbei am namenlosen Pkt. 1592m, die Plattenalm vorne lasse ich unterhalb liegen.

  

Oberhalb Stapferei, die sich ...

 

... mit schneefreiem Gelände abwechselt.

 

Trotz der relativ geringen Höhe wunderbare Fernblicke in alle Richtungen, wie hier nach Westen ins Karwendel, den westlichen Teil der Bayrischen Alpen mit dem Estergebirge und die Ammergauer Alpen.

 

Im Osten taucht der schöne Schildenstein auf, dahinter links die Rotwand (1.884m), mittig die spitzen Ruchenköpfe (1.805m), die ich sogleich auf meinen Tourenwunschzettel gepackt habe.

 

Umgehungen nach Norden bedeuten knietiefes, sehr anstrengendes Stapfen.

 

Am Platteneck (1.618m), nach Osten bin ich weglos einfach direkt runter. Den Weiterweg Richtung Blaubergschneid mit der gut sichtbaren geraden Grenzschneise habe ich hier endgültig aufgegeben.

 

Beim Sattel vor dem Schildenstein biegt der nordseitige Zustieg von Kreuth herein.

  

Etwas anderer Charakter beim Aufstieg zum letzten Gipfel des heutigen Tages.

 

Im Osten fädeln sich die Blauberge mit ihren eindrucksvoll zerklüfteten Nordseiten auf: Blaubergschneid, Blaubergkopf (jeweils 1.787m) und ganz hinten die Halserspitz (1.863m)

 

Am Schildenstein (1.613m), vierter Gipfel für heute. Toller Blick nach Norden zum Tegernsee. 

 

    

Abstieg Richtung Blaubergalm mit Sonnenpause, der Föhn sorgt für eine schöne Stimmung. 

 

    

Im Westen des Platteneck und links dahinter der unscheinbare Sattelkopf. Von hier bin ich ziemlich direkt runter zum Forstweg.

 

Hier hätte laut Karte ein Steig sein sollen?!

 

Zuerst eine schöne Rutschpartie ... 

 

... dann lauftauglich Richtung Achenwald.

 

Ein paar Minuten Pause noch an der Klammbachalm, weiter vorne schnappe ich mein Bike aus dem Gebüsch und radle hinaus aus dem um diese Jahreszeit verlassenen Landstrich.  

 


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Kommentare: 2
  • #1

    rainer (Sonntag, 24 November 2019 16:28)

    Servus Roman, nette Gegend für die Übergangszeit, ich spekuliere im Spätherbst auch immer mit den Grenzbergen. Auf die Ruchenköpfe bin ich dabei - falls du dran denken willst.
    Berg Heil!

  • #2

    Jürgen (Sonntag, 24 November 2019 16:39)

    Lieber Rainer, diesmal bin ich (=Jürgen) auf Streifzug in den Voralpen gewesen. Ich bin mir aber sicher dass auch Roman für die Tour in das Rotwandgebiet etwas übrig haben wird! Gruß