Sonnenstein

2441 Meter

Stubaier Alpen

4. Juli 2019

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Von Medraz Stille (985m) über den Talersteig Richtung Ghf. Sonnenstein und zwischen 8. und 9. Kreuzwegstation (ca. 1.300m) auf schmalem Steig auf eine steile Geländerippe. Sporadischen Markierungen folgend aufwärts, auf 1.850m aus dem Wald heraus und gleich links durch Zuntern zu den Felsen. Am brösligen, rutschigen Steig (rote Markierungen und Skistöcke) über mehrere Steilstufen bis zum schmalen Felsband (ca. 2.250m), zuletzt über eine grasige Rampe und Felsstufen zum Gipfel (2.441m). Weiterer Anstieg Richtung Serles über eine Felsstufe, dann flach auf Trittspuren durch die Serles-Westflanke und über eine Schotterreise unterhalb des Serlesjöchls zum markierten Weg. Via Ghf. Wildeben (1.781m) retour. 

  

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T5)

Gute Orientierung am Zustieg nötig. Ab 1.900m Anstieg über brösligen, teils abschüssigen und erodierten Steig sowie rutschige Schrofen. An manchen Stellen T5, punktuell I, aber nirgends Klettergelände. Vorsicht am schmalen Felsband. Der schwache Steig durch die Serles-Westflanke erfordert vorsichtiges Steigen. Abstieg via Wildeben T2. 

 

Dauer: 4:30 Stunden

Höhenmeter: 1.580 Meter

 

Parkplatz: 

Medrazer Stille

 

Einkehrmöglichkeiten:

Wildeben

 

Landschaft:  ********** (9/10)

Kondition:          ******* (7/10)

Anspruch:             ****** (6/10)



Schroffes Gelände am Sonnenstein (2.441m), dem nordwestlichen Vorgipfel der Serles, und Ziel einer interessanten sommerlichen Abendtour.

 

Der Talersteig führt vom Ortsteil Medrazer Stille im Stubaital durch den Wald in Richtung Ghf. Sonnenstein.

 

Ab der 8. Kreuzwegstation heißts Augen auf!

 

Keine Markierung kennzeichnet die Abzweigung auf ca. 1.300m, ein schmaler Steig zieht auf einer steilen Geländerippe hinauf in den Bergwald.

 

Hin und wieder Markierungen, bei ca. 1.650m folgt dieses verwitterte Hinweisschild.

 

Der Puls bleibt hoch bei diesem sehr direkten Anstieg. Hin und wieder sorgen Rodungsflächen für Verwirrung, weil keine Markierungen mehr zu sehen sind.

 

Es dauert ein bisschen für den ersten Fernblick an diesem wunderbaren Sommerabend, Richtung Karwendel fast wolkenlos. Über dem Hauptkamm hielten sich dunkle Wolken und ein paar harmlose Schauer.

 

Raus aus dem Wald, dann markiert ein alter Skistock den Weg hinein in die Zuntern.

 

Kalkkögel mit faszinierender Lichtstimmung.

 

Ran an die Felsen. Was sich hier ausbildet ist der Nordwestgrat, der hinauf zum Sonnenstein leitet und sich dann zur Serles fortsetzt.

  

Blick hinüber zur Nockspitze (2.404), links Ampferstein (2.556m) und Marchreisenspitze (2.620m), im Tal Fulpmes. Die ersten 900 Höhenmeter waren steil ...

 

... die nächsten 500 werden bröslig.

 

Ab hier erhöht sich das bisherige T2 auf T4. 

 

Brüchiges Gelände, im unteren Teil aber nicht abschüssig. 

 

Was sich relativ rasch ändert. Hier brauchts schon Trittsicherheit.

 

Im Süden der Habicht (3.277m).

 

Immer den Stecken oder roten Markierungen nach. Linkerhand eine weitere steile Steigpassage.

 

Auspusten nach einem Bürotag.

 

Über die Schrofen links rauf. Es kommt ein bisschen Ausgesetztheit dazu, T4 schwenkt auf T5 um.

 

Rückblick über die Schrofen. 

 

Schroffer Blick zum südlichen Serleskamm mit der hier dominanten Kesselspitze (2.728m)

 

Auf rd. 2.200m taucht in Bildmitte die Serles (2.707m) auf, links oben noch nicht sichtbar der Sonnenstein.

 

Man könnte die Felsen wohl auch unterhalb umgehen, schöner ist die Wegführung über das Felsband.

 

Originelle Passage. 

 

Und um den Sporn herum. Von stehend bis bäuchlings ist hier je nach persönlichem Empfinden alles möglich.

 

Weiterer Aufstieg über eine grasig-schrofige Rampe ...

 

... und zuletzt über ein paar felsige Stufen ...

 

... zum Gipfelkreuz (2.441m). Es ist 20:15 Uhr.

 

Tiefblick auf den Anstiegsweg aus dem Stubaital.

 

Beeindruckend der Blick auf die Nordseite der Serles, links die Waldrasterspitze.

 

Abendliches Innsbruck im Dunst, dahinter das Karwendel.

 

Sonnenuntergang über den Kalkkögeln.

 

Weiter gehts. Zuerst weiter am Grat bleiben, also ein Stück runter, drüber wieder rauf.

 

Leicht abwärts. 

 

Felsturm mit Steinmännern drauf - schaut zapfig aus.

 

Orange Markierungen weisen den Weg.

 

Ob da ein rascher Abstieg möglich ist? So würde man schnell hinüber nach Maria Waldrast kommen.

 

Hätte man etwas mehr Zeit, könnte man die restlichen ca. 300 Höhenmeter zur Serles hochsteigen. Dafür ist es heute aber schon zu spät.

 

Ich folge schwachen Steigspuren durch die Westflanke.

 

Wie schon im Anstieg zum Sonnenstein ist auch hier Trittsicherheit und vorausschauendes Steigen erforderlich.

 

Um eine kleine Rippe herum und gegenüber das Serlesjöchl (2.384m) erblickt, dahinter Rote Wand - die ihrem Namen alle Ehre macht - und Lämpermahdspitze (2.595m).  

 

Über schrofiges Gelände hinunter, um den markierten Normalweg auf der anderer Seite zu erreichen.

 

Sonnenuntergang über dem Stubai.

 

Brennende Kalkkögel, mittig der Steingrubenkogel (2.633m)

 

Abstieg von der Serles-Westflanke.

 

Gegenüber auf den markierten Steig eingefädelt und abwärts nach Wildeben.

 

Sonnenstein-Anstieg im Profil.

 

Abend über dem Stubaital, Wolken über den Alpeiner Bergen.

 

Immer wieder interessant mitzuerleben, wie sich Tierwelt und Atmosphäre an einem späten Sommerabend beruhigen, so auch beim landschaftlich sehr schönen Abstieg vom Serlesjöchl. 

 

Ghf. Wildeben (1.781m).

 

Für den Abstieg über die letzten 800 Höhenmeter zurück nach Medraz wähle ich den steilen Steig. Auch der Fahrweg über die "Bike-Kletterroute" nach Wildeben würde an Steilheit nichts zu wünschen übrig lassen. Kurz nach 22 Uhr bin ich retour beim Auto. 

 


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