Floch - Brechhorn - Gassnerkogel

2057 Meter

Kitzbüheler Alpen

31. Juli 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

So überlaufen Kitzbühel und seine Umgebung im Hochsommer auch ist, es finden sich hier immer wieder stille, ruhige und grandiose Pfade. Einer davon führt aus dem Spertental auf das Brechhorn (2039 Meter) und von dort weiter zum Floch (2057 m) und hinunter zur Hintenkarscharte (1829 m). Am Weg liegt auch der kleine Gassnerkogel (1904 m). Die beeindruckende Überschreitung ist dabei nie wirklich schwierig - das Kuriose ist aber: Man findet den Weg auf keiner (!) der neuen Karten. Beschildert und markiert ist er jedoch. Egal, eine Extraportion Ruhe ist damit garantiert.

 

Schwierigkeit: mittel schwierig (teils Steigspuren, Orientierung wichtig/T3+)

Von der Mautstation des Spertentals weg nach einiger Zeit auf unbeschilderten, aber teils markierten Steigen wenig schwierig zum Wirts Mitterleger (1454 m) und weiter zur Hochalm (1668 m) sowie zum Brechhorn - Übergang zum Floch teils etwas schwieriger am schmalen Wiesen-Grat (T3) - Abstieg vom Floch auf steilen Wiesen (T3+/Rutschgefahr) - Abstieg vom Gasserkogel ins Spertental auf Forststraßen.

 

Dauer: 6 Stunden

Höhenmeter: 1151 Meter

Kilometer: 15,7 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze bei der Mautstation ins Spertental bei Aschau (ca. 1010 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Hintenbachalm (1141 m)

 

Landschaft:    ********** (10/10)

Kondition:              ****** (6/10)

Anspruch:                 ***** (5/10)


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Roman am Gipfel des Brechhorn (2032 m) mit Blick auf den Großen Rettenstein.

5:45 Uhr - ich beginne den herrlichen Lauf-Tag an der Mautstation im Spertental (Mautgebeühr 4 Euro/Schranken und Automat) und quere nach einiger Zeit nach etwa 1,3 Kilometer die Unterer-Grund-Ache. Allegegenwärtig bei dieser Tour: Der Große Rettenstein, ein herrlicher Berg - hier im ersten Sonnenlicht.

Auf Steigspuren kämpfe ich mich vorwärts, alsbald tauchen Markierungen auf. Beschildert ist hier aber nichts. Um mein GPS-Gerät bin ich froh.

Sobald mal eine Markierung auftaucht - einfach folgen.

 

Das ist der Grund, wieso ich solche Wege und so eine Uhrzeit liebe: Während sich alle auf den Hotspots wälzen, darf ich hier in aller Einsamkeit den Blick auf das Spertental genießen. Treffen werde ich bis zur Rückkehr auf die Mautstraße niemanden.

Vom Wirts-Mittelleger (1454 m) zeigt sich bereits der Floch-Kamm. Die Hitze, die heute auf 35 Grad steigen soll, lässt sich auch jetzt schon ein wenig erahnen.

Immer wieder ein magischer Moment: Das erste Sonnenlicht. Daneben der Schwarzkogel, auch ein sehr lohnenswertes Ziel.

Gegenüber an einem Ostkamm des Flochs liegt der Schößpalfen (1772 m).  Der kann später mit ein wenig Umweg mitgenommen werden. Ich lasse ihn aber aus.

Danach wieder ab in die Wiesen und Wälder und den alten Markierungen nach. Es könnte sich hier im Übrigen um einen verfallenen Steig handeln, der sich aber noch auf den Karten findet und später in einen breiteren Wanderweg mündet.

Kleidung zum Trocknen hängt bei der Wirts-Hochalm (1668 m) - wer hier ab und an übernachten darf, der hat den Jackpot geknackt. Dahinter führt der Weg ziemlich direkt rauf auf den Kamm, links zeigt sich das Brechhorn.

Der Großvenediger lugt neben dem Rettenstein hervor - es lässt sich nur erahnen, was da heute los ist.

Ein Schild! Also doch ein offizieller Weg. Weiter geht's.

Trailrun-Herz, was willst Du mehr? Der Kamm wartet schon auf mich.

Der abnehmende Mond liegt fast auf dem Floch-Kamm auf.

Hab zwar keine Ski dabei, aber ich riskiere es trotzdem.

Absolut fantastisch - der Blick vom Kamm auf den Wilden Kaiser, davor Gampenkogel und Gaisberg (rechts).

Die letzten Meter zum Brechhorn.

Und oben - das Brechhorn (2032 m). Der Blick reicht sogar bis ins Inntal und die Brandenberger Alpen vor. Hohe Salve und Großer Pölven liegen in direkter Linie hintereinander.

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.

Und weiter geht es am markierten Kamm Richtung Floch. Der Grat ist etwas schmaler und erfordert erhöhte Aufmerksamkeit (T3).

Ein paar felsige Passagen werden umgangen, andere übergangen.

Fast 100 Höhenmeter ging es runter - nun sind es gut 130 bis zum Floch, der von der Mießfangalm weg beschildert ist.

Noch einmal der Abstiegsweg vom Brechhorn im Rückblick.

Bitte einmal mit der Zunge schnalzen - Blick gegen Norden. Das Kragenjoch, ein toller Mountainbike-Berg zeigt sich - hinten markant der Guffert.

Da scheint jemanden die Lust ausgegangen zu sein: Das Gipfelkreuz des Floch steht nicht am höchsten, sondern am dritthöchsten Punkt.

Der Weg zum Floch ist wenig schwierig, nur bei Nässe problematischer.

Aber der Platz ist gut gewählt - grandioser Ausblick vom Floch (2057 m) gen Norden.

Ab hier verliert sich der Weg auf den Karten - die Markierung leiten aber gut weiter zum eigentlichen Gipfel.

Der Floch selbst trägt eine wenig schmucke Gipfelstange - hier eingekeilt zwichen Großem Rettenstein und Kleinen Rettenstein sowie Rossgruberkofel. Weiter hinten ragt auch der Geißstein markant hervor.

Das wunderbare Gelände führt mich auf einem verwachsenen Steig weiter. Hinten rechts ragt der Große Beil empor.

Am südlichsten Punkt des Floch-Kamms mache ich dann um halb acht Uhr meiner verdiente Pause. Die Hohen Tauern und Zillertaler Alpen gibt es erste Reihe fußfrei.

Und jetzt geht es an den Abstieg: Der Weg hinab zur Hintenkarscharte ist steiler, erfordert wegen der Rutschgefahr gutes Schuhwerk (T3+).

Blick zurück zum Abstieg vom Floch.

Den unscheinbaren Gassnerkogel (1904 m) nehme ich mit 5 Minuten Umweg mit.

 

Und dann das: Ein Schild, das Floch und Brechhorn beschreibt. Der schwarze Punkt ist durchaus gerechtfertigt. Aber einen für die fünf Minuten entfernte Hintenkarscharte? Da ging wohl was beim Bedrucken daneben.

 

Für mich geht es nun mit diesem herrlichen Ausblick in Richtung Aschau und Spertental.

 

Von der Hintenkar-Hochalm (1722 Meter) weg halte ich mich vorbei an der Hinternkar Niederalm (1548 m) immer auf der Forststraße und komme alsbald auf die Mautstraße.

 

Und als Belohnung darf der Sprung in den angenehm kühlen Bach nicht fehlen. Die ruhige, grandiose Überschreitung von Brechhorn und Floch wird mir noch länger in Erinnerung liegen. Ein Ausflug, der sich mehr als gelohnt hat.



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