Westliche Mitterspitze

2693 Meter

Mieminger Kette

15. November 2020

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Die Mitterspitzen sind für ihre Brüchigkeit berüchtigt. Aufgrund des starken Windes und den schneegefüllten Passagen am Grat wurde es nichts mit der Überschreitung, daher gaben wir uns mit der Westlichen Mitterspitze (2.688m) sowie dem Hauptgipfel (2.693m) zufrieden. Route: Obermieming (900m) - mit MTB auf den Henneberg (1.360m) - über die Steilschrofen bis unter den Westl. Schoßkopf und Querung zur Gr. Schoß (1.920m) - durch das Kar und linkshaltend kletternd durch den Felsgürtel, weiter im Gehgelände zur Scharte (2.570m) und am Westgrat zum Kreuzgipfel. Kurzer Abstecher zum höchsten Punkt, dann alles auf selbem Weg retour.

 

Schwierigkeit: sehr schwierig (T6-/II)

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit am markierten Pfad hinauf zur Gr. Schoß vorteilhaft. Versicherte Rinne zur Gr. Schoß. Der Felsriegel im Kar mit gutem Fels (II), darüber brüchiges Gehgelände bis zum Gipfel. Übergang zum "Hauptgipfel" T6-/II, ausgesprochen brüchig.

 

Dauer: 8 Stunden

Höhenmeter: 1830 Meter

 

Parkplatz:

Wanderparkplatz Obermieming

 

Einkehrmöglichkeiten:

Keine.

 

Landschaft: ********** (10/10)

Kondition:        ******* (7/10)

Anspruch:       ******** (8/10)



Am Kreuzgipfel der Westl. Mitterspitze (2.693m). Die Mieminger Berge, und insbesondere die Mitterspitzen, sind für ihre Brüchigkeit berüchtigt. Leider hat der eiskalte Wind und der am Grat präsente Altschnee die Überschreitung bis zur Östlichen verhindert.

 

6:00 morgens, wir satteln unsere MTB-Esel in Obermieming (900m).

 

Es lohnt sich jedesmal, die 460 Höhenmeter mit dem Bike zu erledigen. Holger hat seine besondere Freude.

 

Der Anblick der schroffen Mieminger ringt uns zum wiederholten Mal Respekt ab, das ist auch gut so. Wie bei meiner Solo-Überschreitung der Griesspitzen steigen wir durch das Wäldchen hinauf zu den Steilschrofen und beim Ansatz des Westl. Schoßkopfes links hinaus in die Gr. Schoß. Noch schaut es gut aus: kaum Schnee zu sehen. Runterkommen würden wir durch die verdeckte Kleine Schoß und die Neualblreise rechts. Als dritte Möglichkeit gäbe es den Schoßkopfgrat selbst (III, brüchig), der direkt auf die Westl. Mitterspitze zuläuft.

 

Grandioses Licht, wir folgen dem markierten Pfad. 

 

   

   

Tiefblick zum Henneberg, rechts der neu errichtete, hässliche Wirtschaftsweg. 

 

Holger quert schon hinüber Richtung Gr. Schoß. Weiterer Anstieg durch eine versicherte Felsstufe mit zerschlissenem Drahtseil.

 

Links zum "Fisch" und weiter zu den Griesspitzen, wir heute geradeaus. Schon früh zeigt sich die Scharte, es sind von hier aber noch 650 Höhenmeter.

 

Zustieg zur Östl. Griesspitze linkerhand, wurde heute von einer 4er Gruppe in Angriff genommen.

 

Unschwierig aufwärts durch das Kar. 

 

Dankend nutzen wir ein paar Schneefelder zum energiesparenden Aufstieg.

 

Der Felsriegel rückt näher, ein bisschen Schuttschinden gehört dazu.

 

Wir Bröselliebhaber nehmen es gelassen.

 

E(instieg) auf 2.360m.

 

Wärmende Sonnenstrahlen und bester Fels hier.  

 

Nach einer kurzen Querung nimmt Holger die glatte Rinne, ich bleibe auf der linken Begrenzung. Je nach Linie durchaus ein oberer IIer.

 

Darüber wieder Gehgelände.

 

Die Brüchigkeit nimmt zu. Scharte in Sicht.

 

Endlich in der Scharte (2.560m) mit Zugspitzblick. Bis auf die etwas monotone Gr. Schoß hat uns der Anstieg gut gefallen.

 

Ab hier ist es recht windig. Der Westgrat zeigt sich zahm.

 

Letzte Meter zum Gipfelkreuz, keine echte Kraxelei mehr nötig.

 

Nach genau 4h sind wir am Kreuzgipfel der Westl. Mitterspitze (2.693m). Schnell wird uns klar, dass wir die Überschreitung nicht angehen. Zu windig und auch zuviel Schnee am Grat insbesondere in den nordseitigen Passagen.

 

Gruppe von 4 Bergsteigern am Weg zur Östl. Griesspitze, auf Höhe des "Fischs".

 

Der weitere Gratverlauf nach Osten, wir beschließen zumindest noch bis zum höchsten Punkt der Westl. Mitterspitze zu gehen.

 

   

Zuerst steigt man in eine, erraten, brüchige Rinne ab um sich dann gegenüber zum Steinmann zu hanteln. Schnelles Tempo ist hier nicht.

 

Diverse Linien führen ans Ziel. 

 

Westl. Mitterspitze, Hauptgipfel.

 

Interessant der weitere Gratverlauf hin zur Mittleren (halblinks) und zur höheren Östlichen Mitterspitze (Mitte), insgesamt als II bewertet, rechts der Hochplattig. Die vermeintliche Schneefreiheit täuscht.

 

Da wäre es weitergegangen. Ohne entsprechende Ausrüstung zu riskant.

 

Wir machen uns auf den Rückweg und sammeln unsere Rucksäcke beim Kreuz ein.

 

Anfangs am Westgrat noch easy runter ... 

 

Mächtiger Ostgrat der Östl. Griesspitze (III, auch optisch recht anspruchsvoll wirkend).

 

... dann sehr brüchig weiter. Mehr als einmal sind wir ins Rutschen gekommen - Vorsicht!

 

Einstieg in den Felsriegel. Im Abstieg halten wir uns orographisch rechts.

 

Feiner IIer und nicht so glatt wie die Aufstiegsrinne.

 

Dann in Nullkommanix runter. Links erspähen wir eine (vermutlich) einfache Zustiegsmöglichkeit zum Westl. Schoßkopf. 

 

Der Schoßkopfgrat wäre die Alternative fürs nächste Mal, besser steigt man aber über die Kl. Schoß zu. 

 

  

Von der Gr. Schoß versichert hinab.

 

Das Drahtseil hält noch gut, ist aber stellenweise schon oberflächlich zerschlissen. 

 

Fernblick in die Tuxer und Zillertaler.

 

Ein Traumtag in den Miemingern neigt sich dem Ende zu. Wohl dem, der sein Radl am Henneberg geparkt hat.

 

Nach 8 Stunden schwingen wir ab. Mieminger, es ist uns jedes Mal wieder ein Vergnügen, auch wenn die angepeilte Überschreitung nicht geklappt hat. Der Plan fürs nächste Jahr steht bereits.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Holger (Freitag, 12 Februar 2021 09:16)

    Kanns kaum erwarten das der Schnee wieder verschwindet :-D