Brenner-Grenzkamm

Stubaier Alpen

27. August 2017

Autor: Roman

Mit auf Tour: Christoph

 

Beschreibung:

Die Mountainbike-Strecke am Brenner-Grenzkamm zählt zu dem Schönsten, was Tirols Berge für Zweiräder zu bieten hat. Die ehemalige Militärstraße ist noch großteils gut in Schuss - der Aufstieg erfolgt von Vinaders über die Sattelbergalm steil bergauf und zieht sich dann am Kamm bis zum Portjoch und von dort zum Obernberger See zurück. Dabei bietet die Runde auch kulturell jede Menge interessante Aspekte. Mit dabei ist Christoph.

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierig (S2)

Anstieg von Vinaders zur Sattelbergalm einfach - danach Trage- und Schiebestrecke von der Sattelbergalm zum Sattelberg (auch die Forststraße abseits der offiziellen Strecke ist sehr steil). Vom Sattelberg bis zum Sandjoch viel Auf und Ab mit wenig Steilheit. Übergang vom Sandjoch zum Portjoch mittel schwierig (S2) auf dem Pflerscher Hochjoch, einem Wanderweg, der teils abschüssig ist. Danach ca. 200 Meter Radtragen (unfahrbares Gelände) in Richtung Obernberger See. Von der Forßstraße einfach zurück nach Obernberg und vor dort auf der Autostraße nach Vinaders.

 

Dauer: 5 Stunden

HDistanz: 32,9 Kilometer

Höhenmeter: 1160 Meter

 

Parkplatz:

Kostenpflichtige Parkplätze in Vinaders und Gries am Brenner - ansonsten kostenfreie Parkmöglichkeiten in Vinaders bei der Auffahrt zur Sattelbergalm (bei der Kirche).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Sattelbergalm (1637 m)

Gasthof Waldesruh (1450 m)

 

Landschaft:     ********** (10/10)

Kondition:               ****** (6/10)

Anspruch:                   ***** (5/10)



Die Aussicht auf der Militärstraße am Brenner-Grenzkamm ist überragend.

 

Los geht's von Vinaders auf einer flachen Forststraße zur Sattelbergalm.

 

Die Sattelbergalm (1637 m), die sich als Unterkunft und Gaststätte anbietet.

 

Kurz nach der Sattelbergalm teilt sich der Weg - rechts wartet die steile Schiebestrecke, die sich über mehr als 300 Meter hinzieht. Links der Forstweg, der ebenfalls steil ist und offiziell nicht komplett befahrbar ist.

 

Christoph ist nicht zu bremsen und gibt das Tempo vor.

 

Keine Orientierungsprobleme.

 

Jetzt wartet der mühsame Teil - so mühsam sogar, dass wir uns bei einem kleinen Steig auf ca. 1800 Meter über den Zaun steigen und fünf Minuten zur Forststraße tragen.

 

Die Forststraße ist aber auch nicht wirklich gut befahrbar und ist mehr ein Wiesenweg.

 

Der Weg wird nach obenhin steiler .

 

Wir treffen kurz unter dem Sattelberg auf eine Gruppe von sechs Niederösterreichern, die gut gelaunt gerade die Alpen zum Gardasee überqueren. Auch sie müssen schieben.

 

Nach gut 800 Metern in der Auffahrt sind wir auf gut 2050 Metern auf der Militärstraße angelangt. Hinten zeigen sich bereits die Gipfel Steinjoch, Kreuzjoch und Hoher Lorenzenberg, die allesamt in wenigen Minuten von der Straße aus erstiegen sind.

 

Christoph und Roman mit vertauschten Rädern.

 

Landschaftlich wie fahrtechnisch wartet jetzt purer Genuss - es geht immer nur ein wenig bergauf und bergab.

 

Auch die Kühe können Christoph heute nicht bremsen.

 

Hinten zeigen sich die Zillertaler Alpen mit der Hogerspitze.

 

Die Straße ist sehr gut zu fahren - im Hintergrund zeigt sich Rollspitze und Hühnerspiel.

 

An der Straße tauchen alte Bunker und Baracken auf, die all die Kriegs-Geschichten dieses Grenzkamms noch einmal in Erinnerung rufen.

 

Ganz hinten zeigt sich die kolossale Wilde Kreuzspitze mit ihrem Doppelgipfel, links zu sehen ist der immer wieder beeindruckende Wolfendorn.

 

Südlich des Kreujochs fahren wir kurz weiter bergab zur Abzweigung zum Brennerbad, danach zieht sich der Fahrweg sogleich wieder nach oben.

 

Beim Flachjoch (auch hier kann Richtung Norden abgefahren werden) ist erstmals unser Ziel am langen Kamm, das Portjoch, angeschrieben.

 

Hinten zeigt sich der Hohe Lorenzenberg, links davon ist das Sandjoch. Von nun an wird das Gelände schwieriger und verläuft meist nur mehr auf einem schmalen Wanderweg (Pflerscher Höhenweg).

 

Mountainbiker-Herz, was willst du mehr? Vorsicht ist aber geboten im steilen Gelände.

 

Zeit für eine Pause - hinten ein Blick über das Eisacktal hinweg nach Süden.

 

So macht das richtig Spaß.

 

Immer weiter und weiter - hinter jeder Kurve wartet ein neuer Ausblick.

 

Was für ein Tag - auch Christoph schießt Foto um Foto von der Kulisse.

 

Wir nähern uns dem Portjoch - fast schon ein wenig schade.

 

Diese Militärgebäude stehen als alte Wächter vor dem Portjoch.

 

Und noch ein Blick zurück auf den letzten Teil - links oben der Grubenkopf.

 

Das Portjoch (2110 Meter) ist erreicht - und damit vorerst auch das Ende des Fahrens.

 

Denn da runter führt kein wirklich fahrbarer Weg (S3).

 

Wer sein Fahrrad liebt, der...naja...auf jeden Fall sind die tief ausgewaschenen Mulden kaum zu fahren. Aber wir sind uns einig: Unsere Richtung vom Sattelberg hierher und nicht umgekehrt war definitiv die bessere Wahl.

 

Hier geht es runter.

 

Nach etwa 200 Höhenmetern Tragen kommen wir auf ca. 1900 Meter auf die Straße.

 

Und von nun an lassen wir es richtig krachen Richtung Obernberger See.

 

Eine Augenweide: der idyllische Obernberger See, dahinter der Obernberger Tribulaun.

 

Nach einer kurzen Einkehr beim Gasthof Waldesruh in Obernberg rauschen wir auf der Autostraße nach Vinaders. Eine traumhafte Tour mit Spitzen-Begleitung geht zu Ende. Und diese MTB-Runde kann nur wärmstens empfohlen werden.

 



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Kommentare: 2
  • #1

    rainer (Montag, 28 August 2017 21:29)

    Farbenfroher Beitrag über einen historisch wichtigen Landesteil, behaftet mit üblem Erbe das die Habsburger über unser Heimatland gebracht haben; bis heute völkerrechtlich nicht gelöst.
    Schöne, lehrreiche Runde Kollegen, Bericht gut gemacht.

  • #2

    Roman (Dienstag, 29 August 2017 11:48)

    Danke für das Lob, Rainer.