Dürnberg- & Wachtstein-Strecke und Weinsberg

45,2 Kilometer, 1.070 Höhenmeter

Waldviertel / Niederösterreich

4. November 2018

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Die Route kombiniert die offiziellen Dürnberg- und Wachtsteinstrecken mit kleiner Verlängerung zum Weinsberg, der höchsten Erhebung des Weinsberger Waldes. 

Start in Schönbach (731m), über den Bäckerberg in das Tal des Kleinen Kamp und entlang des Dürnbergs hinauf nach Bärnkopf (968m). Zur Weinsbergwiese und kurzer Marsch zum Weinsberg (1.041m). Zurück zum Rad, hinab in den Saggraben (773m) und über die Waldhäuser und Weidenegg nach Bad Traunstein (923m). Über Schönau und Anschau retour nach Schönbach. 

 

Weitere Informationen zum weitläufigen Mountainbike-Netz im Waldviertel hier

 

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (max. S1)

Längere Runde ohne technische Schwierigkeiten, durch das stetige Auf und Ab konditionell fordernd.

 

Dauer: 3:45 Stunden

Distanz: 45,2 Kilometer (mit Abstecher zum Weinsberg)

Höhenmeter: 1.070 Meter

 

Parkplatz:

Schönbach, diverse Parkplätze im Ort

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gastronomiebetriebe in Schönbach, Bärnkopf oder Bad Traunstein
 

Landschaft:   ******** (8/10)

Kondition:       ******* (7/10)

Anspruch:                *** (3/10)



Dem Novembernebel im Waldviertel kann man durch einen Besuch des vergleichsweise hoch gelegenenen Weinsberger Waldes entfliehen. Was man hier sieht, sind Reste des 5.000-7.000m hohen (!) ehemaligen variszischen Gebirges, das seit über 300 Millionen Jahren durch Erosion kontinuierlich eingeebnet wird. In Tirol wird's - nicht gerade bald, aber irgendwann - auch so ausschauen.   

 

Viele MTB-Routen durchziehen diese hügelige Gegend, heute kombiniere ich die Dürnberg- und Wachtstein-Route und hoffe am höchsten und südlichsten Punkt meiner Runde, dem Weinsberg, auf etwas Sonne. Durch das unzählige Auf und Ab kommt man auf solchen Touren im Waldviertel locker auf 1.000 Höhenmeter und mehr.

 

Ausgangspunkt ist Schönbach (731m), hier wird sanfter Tourismus großgeschrieben.

 

Zackig hinauf zum Bäckerberg, dann fädle ich auf die Route des Granittrails ein. Auf meiner Granittrail-Nonstop-Befahrung hatte ich auf dieser Teiletappe ein markantes Tief, die Tour damals war aber auch deutlich ambitionierter als meine heutige Genussrunde.

 

In tieferen Gefilden konnte ich dem Nebel nicht wirklich entkommen, trotzdem gab es viele schöne Einblicke. Für mich ist das sanfte Hügelland ein willkommener Ausgleich zu den schroffen Giganten im Karwendel & co. 

 

Nach einer ersten Trailabfahrt geht's entlang des Kleinen Kamp auf der Dürnberg-Strecke weiter. 

 

Zarte Sonnenstrahlen machen das Biken durch den einsamen Wald zu einem besonderen Vergnügen.

 

Viel Wegweiser für wenig Publikum. Genau das macht den Reiz des Waldviertels aus. Alle paar Minuten ändert sich die Landschaft, überfüllte Hot-Spots sucht man vergeblich.

 

Vorbei an einem der kleinen Schwemmteiche, die vor über 100 Jahren für die Holztrift angelegt wurden. 

 

Aufwärts Richtung Sonne, es sind ein paar Hundert Höhenmeter hinauf nach Bärnkopf zu bewältigen. 

 

Klein-Kanada am Dürnbergteich. Bis in die 1960er Jahre bestand am Seeufer drüben die Siedlung Dürnberg, eine Ansammlung von Holzknechthäusern. Eine Hütte steht noch, den Rest hat die Natur bereits zurückerobert.

 

Herbst im Weinsberger Wald. 

 

Nach einiger Zeit erreiche ich den Luftkurort Bärnkopf (968m), im Winter vor allem bei Langläufern sehr beliebt. 

 

Ich bleibe noch ein bisschen auf der Dürnberg-Strecke, wenig später folge ich aber der Landesstraße hinüber zur ...

 

... Weinsbergwiese. Von hier sind es zu Fuß kaum 10 Minuten hinauf zum Weinsberg. 

 

Dichter Fichtenwald umgibt den Gipfel. 

 

Unterhalb des Gipfelfelsens ist eine Burgruine aus dem 13. Jahrhundert zu bestaunen. 

 

Bequem hinauf zum ...

 

... sonnigen Gipfelplateau des Weinsbergs (1.041m). 

 

Es ist etwas zu diesig für eine freie Sicht in die Alpen. Bei klarem Schönwetter sieht man bis zum Dachstein und angeblich sogar zum 182 km entfernten Watzmann.

 

Der mächtige Ötscher in den Ybbstaler Alpen ist jedenfalls auch so auszumachen. 

 

Im Norden verhindert der dichte Nebel den Fernblick nach Tschechien. 

 

Nach kurzer Rast wechsle ich auf die 'Wachtstein-Strecke' und tauche mit dem Bike wieder in die Tiefe des Weinsberger Walds. Üppige Wegweiser zeugen vom dichten Loipen-Netz im 'Langlaufparadies Gutenbrunn-Bärnkopf'.  

 

Die weitere Route führt mich nach Nordosten Richtung Bad Traunstein. 'Naturfernsehen' vom Feinsten.

 

Wald wechselt mit Lichtungen, einzelne Gehöfte die ortstypisch 'Waldhäuser' genannt werden. 

 

Das 'Rote Kreuz' (902m). 

 

Großzügige Forstwege. 

 

Nach längerer Waldstrecke komme ich nach Weidenegg. 

 

Und kurz darauf ins völlig eingenebelte Bad Traunstein (923m), am Fuße des Wachtsteins. 

 

Man merkt: der sanfte Tourismus hält auch in diese Region Einzug. 

 

Auf und ab, ab Bad Traunstein wieder in westlicher Richtung. Langsam kommt die Sonne wieder heraus.

 

Downhill von Schönau hinunter zur Anschaumühle. Auch hier in der Nähe gibt es eine 800 Jahre alte Burgruine zu bestaunen. 

 

In diesem Bereich großteils asphaltierte Feldwege. 

 

Novemberliche Kulturlandschaft. Links im Hintergrund der Standort der Burgruine.

 

Anschaumühle. 

 

Über schöne Waldwege wieder aufwärts. 

 

Ich empfinde das Hügel-rauf, Hügel-runter auf Dauer als recht anstrengend. Dafür wechselt alle paar Minuten der landschaftliche Eindruck. 

 

Kleine Traileinlage. 

 

Es muss nicht immer das laute, geschäftige Inntal sein. 

 

Mittelgebirgslandschaft im oberen Waldviertel, schon fast wieder zurück in Schönbach. Kurz befinde ich mich auf dem Europ. Fernwanderweg E6 von Finnland nach Griechenland (bzw. dem Österr. Fernwanderweg 05 - hmm, das könnte ein interessantes neues Projekt sein). 

 

Die Runde endet nach 3:45 Stunden am Ausgangspunkt in Schönbach. Ein kurzer Abstecher ins 'Biergwölb' hätte mich ja noch gelockt, das hole ich beim nächsten Heimaturlaub nach.


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