Außerraschötz - Innerraschötz, Schnee-Tour

Geislergruppe, Dolomiten

2317 Meter

18. Dezember 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Ohne Betrieb der Standseilbahn, mit geschlossener Hütte und einer schönen Schneeschicht ist die Winter-Wanderung über die Raschötz-Gruppe ein wunderbar ruhiges Wintermärchen. Die nach Süden hin flachen Hängen als Teil der Geislergruppe in den Dolomiten ergeben oben Weitblicke in alle Richtungen - da bleibt kein Auge trocken. Von St. Ulrich (1265 Meter) weg führt der Weg über das etwa ab Weihnachten bewirtschaftete Raschötzhaus auf den Außerraschötz (2283 m/Mont Dedora). Danach bietet sich je nach Schneelage der direkte Übergang am Kamm oder etwas tiefer am Wanderweg zum Innerraschötz (2317 m), dem höchsten Punkt der Gruppe, an. Danach geht es für mich in direkter Linie auf einer sonnigen Runde zurück ins Tal.

 

Schwierigkeitsgrad: einfache Winter-Tour (T2/WT2)

Von St. Ulrich auf einem teils markierten Steig in direkter Linie in Richtung Raschötzhaus, später auf der Rodelbahn (T2/WT2) - Aufstieg zum Außerraschötz einfach - Übergang zum Innerraschötz auf Steig und Forstweg - Schlussanstieg zum Gipfel direkt einfach (WT1) - Abstieg kurz durch den Wald und später auf Forstwegen (WT2).

 

Geeignet als Skitour: Ja (Nicht auf meiner Route, aber auf den Forststraßen leicht).

 

Dauer: 5 Stunden

Distanz: 15,9 Kilometer

Höhenmeter: 1257 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie und kostenpflichtige Parkplätze in St. Ulrich im Grödnertal, auch in der Nähe der Standseilbahn (ca. 1265 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Raschötzhaus (2170 m)

Berghaus Raschötz (2200 m)

 

Landschaft:     ********** (10/10)

Kondition:             ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                     **** (4/10)


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Aussichtspunkt der Extraklasse: Das Gipfelkreuz am Innerraschötz (2317 Meter).

 

Mit einem kleinen Zeitfenster starte ich meine winterliche Laufrunde um ca. 7.30 Uhr in St. Ulrich im Grödnertal. Der Langkofel dominiert die Szenerie.

 

Der Grödner Alpenverein (Lia da Mont) gibt mir 2:20 Stunden bis zum Raschötzhaus vor - da ich aber in Summer nur 3 Stunden habe, gebe ich gleich mal Gas.

 

Ist schon Winter? Unten komme ich auf dem einfachen Waldsteig kaum mit dem Schnee in Berührung.

 

Nach der ersten Kreuzung mit der noch nicht intakten Rodelbahn zieht der Steig plötzlich unmarkiert, aber gut erkennbar weiter. Was soll's...

 

Sonne. Tut gut. Gibt's auch noch genug davon heute.

 

Weiter oben lasse ich dann meiner Weg-Kreativität freien Lauf - oder anders gesagt: Ab durchs Gemüse.

 

An der Abzweigung zum Raschötzhaus (oder der Standseilbahn, die am 22. Dezember wieder eröffnet) taucht die hoch gepriesene Mountainbike-Tour "Unter den Geislern" auf, die sich über gut 2000 Höhenmeter und 35 Kilometer durch die Dolomiten zieht.

 

Weiter geht's auf den letzten gut 150 Höhenmeter auf dem präparierten Fahrweg zum Raschötzhaus - links zeigt sich eine der 12 Stationen des Kreuzwegs, der mit schönen Holzschnitzereien dargestellt ist.

 

Das Raschötzhaus (2170 m), dahinter der gut 100 Meter höher gelegene Außerraschötz.

 

Wundervoller Ausblick am herrlichen Dezember-Tag zum Langkofel und Plattkofel.

 

Das 2010 renovierte Raschötzhaus öffnet erst in vier Tagen - einerseits schade, andererseits auch ein Grund, weswegen ich diese Tour gewählt habe.

 

Der Weg hinauf zum Raschötzkreuz ist wie alles hier vor allem eines: flach.

 

Erstes Ziel erreicht - der Mont Dedora, Außerraschötz (2283 m), mit dem 2001 aufgestellten und von Josef Bernardi geschnitzten Gipfelkreuz. Ein bekanntes Fotomotiv.

 

So viel Sonne bin ich gar nicht mehr gewohnt.

 

Der flache Hang des Innerraschötz ist links vor dem Sass Rigais, dem höchsten Gipfel der Geislergruppe, schon gut zu sehen.

 

Spuren gibt's hier noch keine - trotz dünner Schneedecke breche ich immer wieder ein.

 

Die Flitzer Scharte (Nomen est omen?) umgehe ich einfachheitshalber.

 

Zum Niederlegen. Panorama und Bank, meine ich.

 

Im Westen zeigen sich tief verschneit Sarntaler Alpen und Ötztaler Alpen.

 

Nix da mit Spuren zur Flitzer Scharte (2107 m) - ich flitze lieber bequemer etwas tiefer (aber ohne wirklichen Höhenverlust) auf ein paar Spuren in Richtung Brogles Hütte.

 

Von der Saltnerhütte (Baita Cason/2111 Meter) zeigen sich Schlern und Rosengarten mit dem Kesselkogel.

 

Seichter Aufstieg ostwärts unter den Innerraschötz.

 

Über den abgeblasenen Hang steige ich seicht auf zum Innerraschötz - das sieht auch nach einer idealen Skitour für Einsteiger oder als Schlechwetter-Variante aus. Ganz rechts im Bild ist der Außerraschötz. In dieser Perspektive zeigt sich auch gut, wie flache die Südhänge im Gegensatz zu den Nodabbrüchen sind.

 

Am höchsten Punkt des Raschötz (auch ladinisch Resciesa oder italienisch Rasciesa): Der Innerraschötz (2317 m). Neuerlich zeigt sich, wieso das Grödnertal für seine Holzschnitzereien berühmt und bekannt ist. Direkt dahinter zeigt sich der Königsanger.

 

Mit Blick auf Langkofel, Plattkofel und Piz Boé rausche ich dann in direkter Linie runter.

 

Ich suche mir im Wald einen Weg und werde auf Steigspuren auch bei ein wenig Schnee gut fündig.

 

Zurück auf der Forststraße ist nur mehr der Beschilderung nach St. Ulrich zu folgen - alternativ sind immer wieder schöne, unmarkierte Steige als Abkürzung dabei.

 

Und so endet die ungemein sonnige und aussichtsreiche Runde auf dem Raschötz. Schon lange hatte ich diese einfache Tour im Auge - und auch wenn der Schnee heute für meine Winter-Trailrun-Schuhe ab und an schon zu viel war, überwiegt die Freude. Hier zeigen sich die Dolomiten von ihrer sanften, aber auch schönsten Art.



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