Jukbichl Schneeschuh-Tour

Gaitaler Alpen

1889 Meter

29. Dezember 2019

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Wenn es in den Beinen juckt, auf den Jukbichl (1889 Meter/auch Jukbühel) zu gehen - dann muss der Winter da sein. Ruhig liegt der Aussichtstraum schneebedeckt in den Gailtaler Alpen zwischen der Kreuzeckgruppe und den Karnischen Alpen - und lädt mit seinen schönen Wegen zu einer herrlichen Schneeschuh-Wanderung ein. Vom kleinen Weiler Dobra oder Lanz bei Kötschach (705 m) weg führt mich der Weg 228 entlang der Südseite vorbei an den Hütten bei Stelzling (1387 m) hinauf zum Jukbichl. In Richtung Dellacher Alm (1667 m) steige ich am Weg 229 wieder ab, ehe es auf den vielen Wald-Pfaden und -Forststraßen wieder retour geht.

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierige Schneeschuhwanderung (WT3+)

Von Dobra über steilere Waldwege hinauf zu Stelzling (WT2) - Weiterweg am Pfad 228 entlang teils abschüssigeren Wegen (sichere Verhältnisse notwendig/WT3+) - Abstieg am Pfad 229 sowie den Forstwegen einfach (WT2).  

 

Geeignet als Skitour: wenig bis mäßig gut (Hoher Waldanteil, vie Forststraßen-Abfahrt)

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 4 Stunden

 

Strecke: 8,0 Kilometer

Höhenmeter: 856 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze bei Dobra oder Lanz (ca. 1050 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

am Weg keine

 

Landschaft:   ********** (10/10)

Kondition:             ****** (6/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                ***** (5/10)


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Jukbichl Schneeschuh-Tour
Schneeschuhe Jukbichl.gpx
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Morgensonne auf dem verschneiten Jukbichl (1889 Meter). 

 

Halb sieben Uhr morgens - Finsternis erwartet mich bei meinem Start in Dobra. Dafür ist mein Ziel zumindest schon beschildert und markiert.

 

Dank der Spuren einiger Einheimischer, was ich der sehr guten Wegkenntnis entnehme, spare ich einiges an Kraft und Gesuche - die Bilder hier sind übrigens vom Abstieg. Beim Aufstieg gab es im Stirnlamper-Scheinwerferlicht nur wenig zu sehen.

 

Die Stelzling-Hütte (1387 m) zeigt sich auf der Lichtung tief winterlich.

 

Eine schöne Mountainbike-Route führt hier auch vorbei - heute aber lieber nicht. Der Weg in Richtung "Jukbühel" enthält auch bereits das GHW für den gut 50 km langen Gailtaler Höhenweg. Infos dazu gibt's hier - eine ungemein schöne Panorama-Tour.

 

Langsam lichtet sich die Sache - die Wegsuche fällt nicht schwer.

 

Ab und an heißt es ausweichen - der Sturm der vergangenen Wochen hat auch hier viel Schäden an den Bäumen hinterlassen.

 

Auf gut 1500 Metern lässt sich das erste Mal die Schönheit dieser Tour erahnen.

 

Der Schnee wird mehr, die Schneeschuhe waren definitiv eine gute Wahl. Das wird vor allem im Abstieg noch bestätigt.

 

Mächtige Bergkulisse: Hohe Warte und Gamskofel hoch über dem Nassfeld.

 

Für mich wartet nur der letzte Abschnitt, der etwas abschüssig ist und bei viel Schnee durchaus heikel sein kann.

 

Blick hinab auf Laas und das kleine Skigebiet der Vorheggbahn.

 

Hier ist es ab und an steiler, links pfeift es mehr hinab als es wirkt (WT3+).

 

Bei einem Durschlupf zwischen den Südwänden des Jukbichl wartet schon die Sonne auf mich.

 

Magic moment. Einfach genießen.

 

Da ist auch schon der Gipfel - rechts darunter zeigt sich eine Forststraße, die zur Ochsenalm (1820 m) führt. Bei einer Skitour hier rauf wäre das theoretisch eine unkomplizierte Abfahrts-Methode.

 

BLick zurück auf den Aufstieg.

 

Die gelblich gefärbte Morgensonne frisst sich in meinen gut ausgetretenen Weg. 

 

Ich kann's nicht lassen - knips, knips, knips. Ein ums andere Mal.

 

Die Fernsicht reicht immer weiter.

 

Über den Wiesen der Ochsenalm hinweg zeigt sich ein Blick auf das Drautal mit Spitzkofel und Sandspitze links in den Lienzer Dolomiten.

 

Das Finale erwartet mich mit einem eisigen Nordwind und einem harten, windgepressten Schneefeld hinauf zum Jukbichl.

 

Kötschach-Mauthen wartet noch auf die Sonne, der Jukbichl nicht.

 

Etwas steilerer Schlussanstieg - ein Ausrutscher würde aber nicht weit unten enden. 

 

Die kleine Ochsenalm ist tief verschneit, muss aber einer der schönsten Plätze der Region sein. Theoretisch ging es hier auch mit dem Mountainbike herauf.

 

Atemberaubend - der Jukbichl (1889 m) an einem Sonntagmorgen für mich alleine.

 

Blick vom Gipfelkreuz nach Westen - der Winter hat heuer schon voll zugeschlagen. Wer wissen will, wie schneefrei es in der Gegend 2015 aussah, kann bei der Tour auf den Deferegger Riegel nachschlagen und staunen.

 

Etliche schöne Skitouren-Gipfel reihen sich aneinander.

 

Ein Schweif in die Karnischen Alpen südlich des Gailtals.

 

Richtung Spittal an der Drau wirkt das Drautal etwas schneeärmer als in Lienz.

 

Blick hinüber nach Osten auf den Kamm zur Jaukenhöhe und dem Torkofel.

 

Sonnenbad am Berg. 

 

Den hier schneereichen Gailtaler Höhenweg wollte ich im Aufstieg auslassen - im Abstieg ist er mit den Schneeschuhen aber ein Genuss.

 

Wenn ein Fleck auf der Kamera zum Kunstwerk wird.

 

Ich mache mich querfeldein auf einem der vielen Forstwege gen Tal auf - das auch mal ein Schild auftaucht, ist ein willkommener "Zufall". Ansonsten immer der Nase nach.

 

Winterwonderland.

 

Eine alte Spur vergangener Tage leitet mich mit Logenblick auf die Jaukenhöhe talwärts.

 

Auch im ruhgien Abstieg (heute treffe ich keine Menschenseele hier) tun sich schöne Fernblicke auf. 

 

Na, sieh einer an: Der Wanderweg 228 zum Jukbichl ist wieder gefunden. Von hier weg halte ich mich unkompliziert an meinen Aufstiegsweg.

 

Nun wieder schattiger vorbei an einer kleinen Jagdhütte in tiefere Lagen.

 

Und in der Sonne und mit einem Lächeln auf den Lippen erreiche ich dann kurz vor neun Uhr morgens wieder Dobra. Eine überraschend schöne und ungemein aussichtsreiche Tour liegt hinter mir - und bei dem Panorama am Jukbichl juckt's einfach jeden, da mal raufzugehen. ;-)

 



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