Skitour Großer Solstein

Karwendel

2541 Meter

17. März 2017

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Je nach Schneelage sind am Beginn längere Tragepassagen einzuplanen, diese war im März 2017 stark unterdurchschnittlich. Daher Start statt vom LKH Zirl beim Forstweg unterhalb des Bahnhof Hochzirl (860m) und mit Bike durch den Flieserwald bis Oberbach (1.400m) - Raddepot. Weiter zu Fuß bis zur Solnalm (1.644m). Mit Ski weiter am Normalweg zum Solsteinhaus (1.806m). Es gäbe bei mehr Schnee auch eine alternative Anstiegsmöglichkeit, die direkt nach der Solnalm steil durch die Bachschlucht führt. Vom Solsteinhaus durch den Latschenhang hinaus in die Westflanke, und durch diese aufwärts bis zum Gipfel (2.541m). Abfahrt wie Aufstieg.  

  

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS). Der bis zu 35° steile Gipfelhang erfordert absolut sichere Verhältnisse.  

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 6:30 Stunden 

Höhenmeter: 1750 Meter

 

Parkplatz:

unterhalb des Bahnhofs Hochzirl. 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Solsteinhaus (im Winter geschlossen).

 

Landschaft:   ********* (9/10)

Kondition:       ******** (9/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:        ******** (7/10)



Der Große Solstein (2.541m), der Stoff aus dem Firnträume sind. Tiefgrünes Inntal vs. schneebedeckte Gipfel. 

 

Die Westflanke des Gr. Solstein im Profil, aufgenommen im Februar 2018 vom Grieskogel am Senderskamm. Der Zustieg erfolgt von Hochzirl oberhalb des Brunntals im linken unteren Bildteil. 

 

März 2017 - kein Schnee auf den Südseiten unter 1.500m. Daher mit vollem Bike-Hike-Ski-Equipment beim Forstweg unterhalb des Bahnhofs Hochzirl auf 860m gestartet. Es gibt wenig anstrengenderes, als mit den klobigen Schuhen an den Füssen und Ski und Material am Rücken mit dem Rad bergauf zu fahren. Man könnte auch auf knapp 1.000m Seehöhe beim LKH Zirl starten, doch der steile Karrenweg hätte zuviel Kraft gekostet.

 

Zu angenehmer Uhrzeit oberhalb des Brunntals durch den sonnigen Flieserwald. 

 

Raddepot beim Oberbach (1.400m). Zum Anschnallen war's aber noch etwas zu früh.

 

Ein weiterer Tourengeher treibt sich hier rum und sucht ebenso wie ich den Schnee. Am Wanderweg hinauf zur Solnalm liegt er jedenfalls noch nicht. 

 

Da oben in der Westflanke des Gr. Solstein schaut's besser aus.

 

Endlich anschnallen an der Solnalm auf 1.640m.

 

Mein nächstes Etappenziel: das Solsteinhaus auf dem Rücken rechts oben. Ich wähle den Zustieg über den Normalweg. Alternativ könnte man steil rechts hinab in die Schlucht und auf der gegenüberliegenden Seite direkt Richtung Solstein hinauf.

 

Am Normalweg Richtung Solsteinhaus.

 

Wunderbares Karwendel! Das Höllkar unterhalb der Erlspitze (2.405m), die man auf diversen Routen besteigen kann.

 

Rechterhand baut sich mächtig der Gr. Solstein auf. Leider sind die Latschen nicht ganz eingeschneit, daher empfiehlt sich die Umgehung. 

 

Ich verabschiede mich vom Kollegen, der hinauf zur Eppzirler Scharte geht. 

 

Weiter entlang des Normalwegs.

 

Knapp vor dem Solsteinhaus. Noch ein Stück weiter dann rechts, wo die Latschen etwas lichter werden, auf den Kamm.

 

Das Solsteinhaus (1.806m).

 

Etwas mühsam durch das Latschengeäst.

 

Ein stabiler Deckel stellt sich ein, sobald man aus der Nordexposition herauskommt.

 

Die gewaltige Solstein-Westflanke. Im unteren Bereich an die 35° steil, nach oben flacher werdend. Grob geht's nach rechts oben zur Schulter.

 

Die angespurte Erlspitze.

 

Etwa 700 Höhenmeter sind es durch die Flanke. Die Ausblicke werden mit jedem Schritt besser.

 

Immer schräg nach oben.

 

Beeindruckende Landschaft. Weit unten auf dem flachen Boden die Solnalm.

 

 

Im steilsten Teil, im Hintergrund Kuhlochspitze, Eppzirler Scharte und Erlspitze.

 

Nach der schwach ausgeprägten Schulter schwenkt man auf die Südseite. 

 

Unglaubliches Panorama, die vielen Höhenmeter mit Rad, zu Fuß und per Ski zehren aber an den Reserven. 

 

So erreiche ich nach ziemlich genau 4 Stunden den Gr. Solstein (2.541m), vor der Kulisse der Stubaier Alpen im Süden. Roman war im Sommer auch schon einmal hier und drüben auf dem Kleinen Solstein.  

 

Der um einiges höhere Kleine Solstein (2.637m) ist der anspruchsvollere Bruder. 

 

Wieder einmal eine fantastische Karwendel-Skitour!

 

Das Karwendel in seiner Pracht, mit schneefreien Tälern bereits Mitte März. Dieser Blick bestärkte mich, wenig später die Karwendel-Reib'n zu einer deutlich früheren Jahreszeit als üblich anzutreten. 

 

Hoch über dem frühlingshaften Inntal. Rechts unten das Kirchbergköpfl (1.943m), Ziel unserer Hechenberg-Überschreitung. 

 

Mittagsrast in einer windgeschützten Mulde. Etwas warten auf den Firn.

  

Ein Steinadler zieht anmutig seine Kreise.

 

Riesige Vorfreude auf die Abfahrt. Der Weg führt weit zurück bis fast nach Zirl (im Bild links).

 

So soll's sein!

 

Firngenuß im Karwendel mit atemberaubendem Panorama.

 

Der Kollege von heute früh hatte an der Eppzirler Scharte sicher auch gute Verhältnisse.

 

Hinab in den Kessel. Langsam rückt das Solsteinhaus wieder näher. 

 

Immer wieder zwingt mich die fantastische Landschaft zum Innehalten. Hier die Nördliche Karwendelkette zwischen Westl. Karwendelspitze und Wörner. 

 

Einfach geil!

 

Bei den Latschen zunehmend fauler Schnee. 

 

Zurück Richtung Solsteinhaus. 

 

Ausfahrt aus dem Latschengürtel. 

 

Schon unterhalb des Solsteinhauses. Auf der anderen Seite des Grabens würde der kürzere Weg verlaufen, der auf der anderen Seite steil retour zur Solnalm führt. Mangels exakter Wegkenntnis und akutem Sumpfschneerisiko wählte ich lieber den kleinen Umweg wie beim Aufstieg. 

 

Rosskogel, Rangger Köpfl und Peiderspitze in den nördlichen Sellrainer Bergen. 

 

Die Verhältnisse waren deutlich besser als es dieses Bild vermuten lässt. Für eine direkte Abfahrt bräuchte es aber deutlich mehr Schnee über den Latschen. 

 

Zurück bei der Solnalm. 

 

Ski auf den Rucksack und die 250 Höhenmeter retour zum Rad marschiert. 

 

Kurz vor dem Raddepot. Hier hielt sich der Schnee nur mehr in den Schattenlagen. 

 

Nun macht sich das Bike bezahlt, da ich die über 500 Höhenmeter gemütlich rausrollen konnte. Wieder einmal ein unbezahlbares Erlebnis im Karwendel, das ich sicher wiederholen werde.

 


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