Skitour Gleirscher Fernerkogel (über Rosskarscharte) & Südlichste Sonnenwand

Stubaier Alpen

3189 / 3091 Meter

23. April 2020

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Lange, sehr lohnenswerte Skitourenrunde im Sellrain von Lüsens nach St. Sigmund über den höchsten Gipfel des Gleirschtals: Lüsens (1.634m) - Längental - Westfalenhaus - Winnebachjoch (2.782m) - Rosskarscharte (3.054m) - Gleirscher Ferner - Gleirscher Fernerkogel (3.189m) - Südlichste Sonnenwand (3.091m) - Gleirschtal - St. Sigmund (1.513m). 

  

Schwierigkeitsgrad: schwierig (S). Lange, unschwierige Anstiege wechseln sich ab mit ein paar schwierigeren Passagen, wie dem Zustieg vom Winnebachferner zur Rosskarscharte, die steile Rinne (bis max. 45°) und die obere Flanke (>40°) zum Fernerkogel sowie die Einfahrt in das Kar unterhalb der Südlichsten Sonnenwand.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 7:30 Stunden

Höhenmeter: 1.700 Meter

 

Parkplatz:

Parkplatz Lüsens, zweites Auto in St. Sigmund 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Westfalenhaus / Pforzheimer Hütte

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:        ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:      ******** (8/10)



Frühlingstour auf den Gleirscher Fernerkogel (3.189m), einer jener Gipfel die sehr lange auf meinem Wunschzettel standen. Mit etwas Corona-Verzögerung nun endlich gepackt, und das an einem Tag mit allerbesten Verhältnissen im späten April. Ein mehr als versöhnlicher Saisonabschluss für die langen Latten, im Mai folgten dann "nur" mehr diverse Kurzski-Touren.

 

Halb 6 in Lüsens (1.634m). 

 

40 Minuten später beim Zustieg hinauf ins Längental. Planmässiges Anschnallen bei ca. 1.900m unterhalb der Längentaler Alm.

 

2 Tourengeherinnen auf der anderen Bachseite auf ihrem Weg zum Längentaler. Wir halten uns rechterhand Richtung Westfalenhaus.

 

Etwas weiter hinten konnten wir auf einer schmalen Zunge durchgängig mit Ski aufsteigen.

 

Das weitläufige Ochsenkar, flach hinein zum Winnebachjoch.

 

Gruß zum Hinteren Brunnenkogel oberhalb des Längentaljochs.

 

Schön durchgefroren, trotzdem angenehme Temperaturen, so soll's sein.

 

Nordflanke Hoher Seeblaskogel.

 

Mit ein, zwei Spitzkehren und in meinem Fall kurzem Stapf aufs Joch (2.782m), Blick zurück zum Lüsener Fernerkogel und die Villerspitzen. Heute mit bewusst gedrosseltem Tempo rund 3h ab Lüsens.

 

Der Zustieg hat bald ein Ende, noch 2 Steilstufen hinauf zum Winnebachferner. Im rechten Bildteil taucht die Rosskarscharte auf, unser Übergang ins Gleirschtal.

 

Zeit für die Sonnencreme. 

 

Kurz vor Betreten des kleinen Winnebachferners halten wir uns rechts und suchen die richtige Rinne zur Rosskarscharte. Wir lernen aus unserer Erfahrung von der Turmscharte ein Jahr zuvor ... 

 

... und finden auf Anhieb den richtigen Durchschlupf. Die Steigeisen leisten im noch leicht gefrorenen Schnee ihre guten Dienste.

 

Oha auf der Rosskarscharte (3.054m) nach fast 4 Stunden, vor uns breitet sich das Gleirschtal aus.

 

Umgedreht dieser Blick auf den Seeblaskogel und das Gipfelmeer der Ötztaler Alpen.

 

Viel steht geschrieben über die erste Steilrinne hinauf zum halblinks schon erkennbaren Gipfel des Gleirscher Fernerkogels. In der Draufsicht wie üblich mächtig steil, die Sonne brennt schon den halben Vormittag hinein.

 

Wir wollen's natürlich genau wissen und fetzen von der Scharte herüber.

 

Holger baut wieder um. Er unterschlägt auf direkte Nachfrage ja meist ein paar Neigungsgrade, aber an die 45° sind's im oberen Bereich.

  

Stapf-stapf, im unteren Teil schon recht tief, weiter oben besser.

 

Von oben. Bei den guten Verhältnissen heute problemlos.

 

Kurz flach zur Gipfelflanke.

 

Den unteren Teil mit Ski, schön knusprig auf dem nordostexponierten Hang.

 

Die obere Hälfte wieder im Stapf kam mir noch steiler vor als die untere Rinne, zumindest im von unten gesehen rechten Hangbereich.

 

Der letzte unschwierige Teil.

 

Na endlich -  Gleirscher Fernerkogel (3.189m) über 5h nach Aufbruch in Lüsens.

 

Hier hätten wirs schon noch länger ausgehalten.

  

Ich bin direkt vom Gipfel abgefahren, Holger unterhalb der ersten Felsstufe.

 

Aufgrund des späten Vormittags entschlossen wir uns zum Alternativweg via Südlichster Sonnenwand. Die Rinne war uns schon zu lange in der prallen Sonne.

  

Zu Fuß sind wir kurz rauf auf die Südlichste Sonnenwand (3.091m). 

 

Schon imposant, die Gipfelflanke vom Fernerkogel. 

 

Traumtag - Traumtour.

 

Ein Stück den Grat runter zur Einfahrt. 

  

Sehr vorsichtig die ersten steilen Meter abgefahren, der Harsch war recht bruchanfällig.

 

Und dann ab die Post - juchuu!

 

Da lacht er :)))

 

Geht nicht besser. 

 

Wir zischen im wahrsten Sinn des Wortes raus.

 

What else ;)

 

Hier schon unterhalb der Pforzheimer Hütte, links hinten die Sonnenwände.

 

Wie weit gehts noch?

 

Weiter als gedacht, bei 1.850m war dann aber Schluss.

 

Ein standesgemässer Abschluß der Tourensaison.

 

Bei der Gleirschalm tauchen wir endgültig in den Frühling ein. Nach 7:30h und einem entspannten Plausch beim Rückmarsch nach St. Sigmund beenden wir eine der schönsten Skitouren im Sellrain. Wer's weniger langatmig mag: Bericht von Holger hier

 


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