Skitour Zwei Scharten im Lazachertal

Stubaier Alpen

2.542 Meter

15. Dezember 2019

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Skitour in das weitläufige Lazachertal in den südlichen Stubaier Alpen mit zwei namenlosen Scharten und einem namenlosen Gipfel als Ziel: von Maiern im hinteren Ridnauntal (1.426m) hinein in das Lazachertal zum Poschhaus bzw. zur Moarerbergalm (2.110m). Ursprünglich wollten wir zur Gleckspitze, zu dieser müsste man nordseitig schon vor der Alm abzweigen. Wir sind sonnig hinauf zum Wetterkreuz und zur ersten Scharte westlich der Gleckspitze (ca. 2.530m). Kurze Abfahrt und westlich zur nächsten Scharte nahe der Ratschingser Scharte und zum kleinen namenlosen Felsgipfel (2.542m). Abfahrt zurück nach Maiern. 

      

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS), langer Zustieg ins Lazachertal mit kurzen Steilstufen vor den Scharten.

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 5:30 Stunden  

Höhenmeter: 1.350 Meter

 

Parkplatz:

Maiern Bergbauernmuseum.  

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:        ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:              **** (4/10)



Landschaftlicher Hochgenuss bei unserer stressfreien Skitour im hinteren Ridnaun, genauer gesagt im Lazachertal mit der eindrucksvollen Rinnerspitze (2.822m) im Hintergrund.

 

Los geht's beim Bergbauernmuseum in Maiern im hintersten Ridnauntal (1.426m). Wohltuende Ruhe hier im Gegensatz zu den überlaufenen Hot-Spots in den Nachbartälern.

 

Tiefer Winter in den südlichen Stubaiern, während wir in Nordtirol von zahlreichen schneefeindlichen Föhnlagen heimgesucht werden. Links oben der Roßkopf-Aggls-Kamm mit der Maurerspitze (2.628m), aus dem Pflerschtal eine schöne, beliebte Tour

 

Wahrlich tolle Schneelage, die eine schöne Pulverabfahrt verspricht. Wo wir genau hinwollen, wissen wir noch nicht: grob peilen wir die Gleckspitze an.

 

Wir legen die erste Spur ins Tal hinauf. Der lange Hatscher ist wohl der Grund dafür, dass sich hier merkbar weniger Skitourenbegeisterte einfinden. Talauswärts im Hintergrund Äußeres Hocheck (2.867m), Winkeljochspitze (2.798m) und die von hier unscheinbare Ellesspitze (2.661m)

 

Mit gut 2h ist auf jeden Fall zu rechnen, bis man oben zu den Gebäuden des 1985 geschlossenen Bergwerks kommt. Zur Gleckspitze müsste man vor der Alm schon links ansteigen.

 

Hier schon auf Höhe des Poschhausstollens. Von den Hängen unterhalb des hellen Moarer Weißens bin ich auf meiner langen Abfahrt vom Botzer heruntergekommen - für mich eines der Highlights meines bisherigen Skitourenlebens.

 

Den schattigen Abzweig zur Gleckspitze lassen wir links liegen.

 

Das verfallene Poschhaus links, Moarerbergalm rechts (2.112m). 

 

Holger inspiziert die Lage und folgt einer alten, zugewehten Spur.

 

Ich hinten nach. Ganz alleine marschieren wir bergwärts, in etwas Abstand folgt ein Duo, das den Ratschinger Weißen anvisiert.

 

Skitourengehen, wie es sein soll. Kein Stress, wir legen die Spur selbst. 

  

Mittig die Rinnerspitze, links der Zustieg zum südlich gelegenden Ratschinger Weißen.

 

Traumgelände. Etwa hier beschließen wir, nicht nach Osten hinüber zur Gleckspitze zu queren, sondern zu einer der Scharten zu gehen. In Bildmitte der laut Karten namenlose Gipfel, den wir später noch mitnehmen, halbrechts die Ratschinger Scharte. Auch der Gipfel links davon ... 

 

... bleibt für uns Ortsunkundige namenlos. In den Online-Karten und im AVF kein Hinweis auf die Namensgebung. Dafür wurde eine nette Spur raufgelegt.

 

Etwa auf Höhe des Wetterkreuzes (2.340m).

 

Unten spuren zwei in Richtung Ratschinger Weißen.

 

Moarer Weißen (2.867m) - Botzer (3.251m) - Hochgwänd (3.190m).

 

Gleckspitze (2.620m), zu der wir etwa 100 Höhenmeter abfahren hätten müssen. Nächstes Mal dann.

 

Wir wollen Richtung Sonne.

 

In der namenlosen Scharte (2.530m), den Zustieg über den vereisten Grat zum kleinen Gipfel sparen wir uns. Links hinten der Ratschinger Weißen in voller Pracht (2.822m).

 

Auch der Westgrat zur Gleckspitze hätte aufwändige Spurarbeit erfordert. Ostwärts im Kamm die schöne Hohe Ferse (2.669m).

 

Die Abfahrt von der ersten Scharte, naja, ein paar Mal hats uns ganz schön gestaucht im Wechsel von Windpress und Pulver.

 

Aber was will man mehr, unverspurte Hänge soweit das Auge reicht.

 

Holger beim Zwischenstopp, wir fellen nochmals an.

 

Weil eine frische Spur durch den Glitzerpulver hinaufzieht zur nächsten Scharte.

 

Also rauf und südseitig noch ein Stück höher.

  

Jetzt eine Scharte weiter westlich, links der namenlose Gipfel von vorhin, der die Gleckspitze verdeckt. 

 

Holger lässts herunten gut sein, ich steige noch rauf zum kleinen Felsgipfel und kann bei der Plauderei mit den Einheimischen auch nicht rausfinden, ob der kleine Felszacken einen Namen hat. 

 

Mit Mini-Kletterei zum höchsten Punkt (2.542m).

 

Es wartet eine lange Abfahrt. 

 

Bis auf die ersten Meter empfängt uns überraschend schöner Pulver.

 

Die südlichen Stubaier finden wir beide besonders schön.

 

Herrlich.

 

Zurück zum alten Poschhaus und der Moarerbergalm.

 

Ein paar Unentwegte im steilen Gipfelhang der Gleckspitze. 

 

Wir lassens rauslaufen nach Maiern. Gelungene Tour zwar ohne echten Gipfelsieg, aber mit unverhofft entspanntem Anstieg und einer noch unverhoffteren lässigen Pulverabfahrt.

  


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