Skitour Wilder Freiger

Stubaier Alpen

3418 Meter

8. April 2017

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Aufbruch oberhalb der Grawaalm im hinteren Stubaital (1.590m) und durch den Waldgürtel zur Sulzenaualm (1.847m) und weiter über eine Steilstufe zur Sulzenauhütte (2.191m). Ostwärts Richtung Grünausee und durch die hintere Rinne in das Becken unterhalb des Wilder-Freiger-Ferners (2.450m). Eher im rechten (westlichen) Teil des Ferners aufwärts bis zum Grenzhüttl. Vor diesem hinauf zum Kamm und zum Gipfel (3.418m). Abfahrt wie Aufstieg. 

 

Es gibt diverse Varianten, zum Beispiel die Abfahrt über den Grüblferner zur Nürnberger Hütte oder nach Süden über den Übeltalferner in das Ridnauntal.  

  

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS). Die Tour ist konditionell herausfordernd, je nach Verhältnissen sind auch die Steilstufe zur Sulzenauhütte, die Rinne hinauf zum Freiger-Ferner sowie der letzte Gipfelanstieg etwas schwieriger.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 7:00 Stunden

Höhenmeter: 1.830 Meter

 

Parkplatz:

An der Stubaitalstraße bei der Bushaltestelle Sulzenauhütte.   

 

Einkehrmöglichkeiten:

Sulzenauhütte

 

Landschaft:   ********* (9/10)

Kondition:       ******** (8/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:          ******* (7/10)



Traumhafter Blick nach Südtirol vom Gipfel des Wilden Freigers (3.418m). Links Österreich, rechts Italien.

 

Start zu nachtschlafener Zeit bei der Bushaltestelle oberhalb der Grawaalm (1.590m). Zuerst hinauf durch den Waldgürtel, im Frühjahr meist Tragestrecke. 

 

Sonnenaufgang im hinteren Stubaital.

 

Nach ca. 45 Minuten gelange ich in den Talboden der Sulzenaualm (1.847m). Vorne die Steilstufe und oben schon klein die Sulzenauhütte zu erkennen. Von der Hütte quert man nach links - unterhalb des mächtigen Sulzenaukogels (2.944m) - zum ganz links außen schon erkennbaren Wilder-Freiger-Ferner.

 

Der flache Almboden der Sulzenaualm. 

 

Bei Harsch und teilweiser Vereisung ist die Steilstufe nicht das allergrößte Vergnügen, aber alles geht vorbei. 

 

Weiter hinauf zur ...

 

... Sulzenauhütte (2.191m).  

 

Nach der Hütte flach nach Osten und über eine kleine Steilstufe in ein Becken nahe des Grünausees. Im Hintergrund die Ruderhofspitze (3.474m), rechts die eher unscheinbare Pfandlspitze (3.026m).  

 

Die steilen Südhänge der Pfandlnieder (2.786m) und Greitspitze (2.784m).   

 

Noch nicht diese Rinne hoch, sondern eine weiter östlich.

 

Diese östliche Rinne ist etwas flacher und war bei mir völlig problemlos zu gehen.

 

Im unteren Becken des Freigerferners auf ca. 2.450m. Mich lockt die Sonne in den Anstieg rechterhand, man könnte aber auch links der Felsrippe ansteigen.  

 

Nun bereits den Sulzenaukogel zur Hälfte umrundet. 

 

Spurarbeit am unteren Ferner. 

 

Über die Steilstufe rechts hinauf und dann zum oberen Teil des Ferners in Bildmitte. Rechts oben bereits der Gipfel des Wilden Freigers, zieht sich etwas. 

 

Auf einer älteren zugewehten Spur weiter aufwärts. 

 

So geht's mindestens eine weitere Stunde am Ferner dahin. 

  

Nach oben hin öffnet sich ein zunehmend gewaltiges Panorama, wie hier auf Ruderhof- und mittlerweile auch die Östl. Seespitze (3.416m) - war damals ein weiter Weg aus dem Stubaital. 

 

Hier könnte man in den westlichen Arm des Freigerferners zur Lübecker Scharte hinüberwechseln, dahinter der Apere Freiger (3.261m). 

 

Auf mittlerweile fast 3.200m flacht der Gletscher deutlich ab, mittig hinten der Gipfel. 

 

Zoom auf den Kreuzgipfel. 

 

Im Nordosten der Kamm mit Wetterspitzen und Habicht (3.277m). 

 

Kurz vor dem Gipfelkamm. 

  

Das Grenzhüttl. 

 

Am Kamm, nun noch mit Ski bis zum Felsansatz und die letzten paar Meter gestapft. 

  

Fast 5h Aufstieg, aber die Rundumsicht vom Wilden Freiger (3.148m; ital. Cima Libera) ist wirklich herausragend. 

 

Noch bin ich allein, aber von allen Seiten nähern sich die Ameisen :)

 

Blick in das Südtiroler Ridnaun, im Vordergrund der Rote Grat (3.098m), links der Aggls-Rosskopf-Kamm mit u.a. der Maurerspitze (2.628m).

 

Im Süden über dem Übeltalferner der Botzer (3.251m), links der Bildmitte das Hochgewänd (3.190m), dahinter die Sarntaler Alpen. 

 

Im Osten die Anstiegsroute zum Östl. Feuerstein (3.267m) über den Grüblferner, dahinter Schneespitze (3.173m), die Tribulaune und die Zillertaler Größen wie Olperer (3.476m), Schrammacher (3.410m) und Gr. Kaserer (3.263m).  

 

Gegenüber die damals von uns im Sommer überschrittenen Zuckerhütl (3.507m) und Wilder Pfaff (3.456m), links die Müllerhütte (3.148m) über dem mächtigen Übeltalferner. 

 

Einige nehmen auch den sehr steilen südöstlichen Direktanstieg zum Gipfel.

 

Runter vom Kreuzgipfel und noch rüber zum Signalgipfel. 

 

Das Becherhaus in fantastischer Lage auf 3.191m. 

 

Gigantischer Blick über die Nördlichen Stubaier, im Osten die Tuxer, im Norden Karwendel und Wetterstein. Von hier könnte man rechtshaltend über den Grüblferner zur Nürnberger Hütte abfahren. 

 

Der Abfahrtsspaß beginnt. 

 

Bester Pulver. 

 

Auf halber Höhe am Ferner nehme ich die Abfahrt in den östlichen Teil. 

 

Und ziehe hier meine eigenen Schwünge :) 

 

Das östliche Becken. 

 

Die Rinne runter. 

   

Und wieder ohne Höhenverlust hinüber gequert. 

 

Zwischenstopp an der Sulzenauhütte. 

 

Nun über die Steilstufe runter zur Sulzenaualm. 

 

In der Abfahrt ist das wesentlich komfortabler als im Aufstieg, wenn auch zwischen den Stauden teilweise etwas abenteuerlich. 

 

Vorbei an der Sulzenaualm.

 

Rückblick auf den Talkessel, von rechts kommt die Abfahrt vom Zuckerhüttl/Pfaff über den Sulzenauferner runter. 

 

 Die letzten Skimeter ... 

 

... die am Sommerweg in die übliche Wanderung übergehen ...

 

... und bei frühlingshaften Temperaturen im hinteren Stubaital enden. Das ist der besondere Charme von Skihochtouren im Frühling - immer wieder gerne!

 


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Kommentare: 1
  • #1

    rainer (Samstag, 05 Mai 2018 20:02)

    Saperlott Jürgen, Gratulation!
    Ich bin die schwere Tour mit meinem Sohn Manuel vor ein paar Jahren im November von der Sulzenau aus über den Lübecker Weg und die Fernerstube gegangen - der Freiger, als Tagesziel eines der Extraklasse!
    Berg Heil!
    Rainer