Skitour Durrenseespitze

Tuxer Alpen

2651 Meter

22. Februar 2020

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Überschreitung vom Arz- ins Viggartal mit Abstecher zu einem eher wenig begangenen Gipfel: Hinterlarcher (1.400m) - Arztaler Niederleger (1.900m) - Durrensee (2.530m) - Durrenseespitze (2.651m) - Blaue Seen (2.300m) - Viggar Hochleger (1.926m) - Meißnerhaus (1.700m) - Mühltal (1.070m).

 

Die sommerliche Bike & Hike-Variante aus dem Arztal ohne Überschreitung ins Viggartal findet sich hier.

 

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS) in Bezug auf die kleine Steilstufe oberhalb des Arztaler Hochlegers (bis 35°) und am teils überwechteten Grat zur Durrenseespitze. Achtung auf sichere Verhältnisse bei der Abfahrt durch die nordseitige Rinne (>35°).

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 5:00 Stunden

Höhenmeter: 1.260 Meter

 

Parkplatz:

Oberellbögen, Parkplatz Hinterlarcher - bei dieser Überschreitungsvariante sollte ein zweites Auto im Mühltal geparkt werden; alternativ wäre ein kleiner Gegenstieg in Richtung Profeglalm einzuplanen, um über den Forstweg am Mühltaler Berg abzufahren 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Meißnerhaus

 

Landschaft:  ******** (8/10)

Kondition:        ****** (6/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:        ****** (6/10)



Ein schönes Spitzl in einem Zweiggrat der westlichen Tuxer (2.651m) mit unverbaubarem Blick in die Stubaier. 

 

In der Dämmerung heisst's in diesem schneearmen Winter vom Hinterlarcher zuerst einmal 20 Minuten Skitragen, ab etwa 1.500m bleiben die Ski dann dran.

 

Holger und ich waren jetzt ein gutes Monat nicht mehr gemeinsam unterwegs, angenehmes Ratschen beim Zustieg hinauf zum Niederleger. 

 

Endlich winterlich beim Weiterweg zum Hochleger.

 

So "groß" ist unsere heutige Tälerüberschreitung vom Arz- ins Viggartal gar nicht. Für eine weite Autofahrt fehlte uns heute der Nerv, hier in den Tuxern ist heute fast nichts los und wir können uns in unserem Wohnzimmer austoben.

  

Sonne oberhalb der Steilstufe nach dem Hochleger. Viele lohnende Ziele fädeln sich im südlichen Talschluß auf, wie Grünbergspitze (2.790m), Seeblesspitze (2.628m) und Pfoner Kreuzjöchl (2.640m).

 

Das Frühjahr kündigt sich an.

 

Wir legen unsere Spur durch wenige Zentimeter Neuschnee. Lange kommt uns niemand nach.

 

Unser Ziel taucht auf etwa 2.400m rechts der Bildmitte auf. 

 

Kurz überlegen wir die direkte Linie via südlichem Steilhang zu nehmen, entscheiden uns aber dann doch für den (Ost)grat.

 

Auch die Steilrinne würde sich anbieten, aufgrund der kleinen Wechte beim Ausstieg bleiben wir aber bei unserer Entscheidung.

 

Wunderschön hier, es ist derselbe Anstieg und dasselbe Kaiserwetter wie damals mit Roman am Weg zur Kreuzspitze. Hinter mir der Morgenkogel (2.607m).

 

Kreuzspitze (2.746m) und Rosenjoch (2.796m) tauchen auf, auf letzteres gehe ich aber lieber aus dem Voldertal wie in der Woche zuvor. Hier fast auf Höhe des unter Schnee versteckten Durrensees. 

 

Durrenseespitze von Osten, der Grat hält ein paar kleine Nettigkeiten parat.

 

Vom Grat der Blick hinunter ins Viggartal zu den Blauen Seen und hinüber zur Sonnenspitze (2.639m), Glungezer (2.677m) und Gamslahnerspitze (2.681m).

 

Etwas tricky: entweder hart an der Kante oder sehr steil in der Flanke. 

 

Im Stapf gerade rauf. 

 

Wohl neben der geringeren Höhe einer der Gründe, warum sich weniger Leute auf die Durrenseespitze verirren.

   

Das Spiel wiederholt sich noch einmal, beim vorderen Aufschwung sind wir durch die linke Flanke mit Ski rauf. 

 

Vorsicht auf die Wechten, das letzte Stück unschwierig ... 

 

... zur Durrenseespitze (2.651m).

 

Tiefblick zum Anstiegsweg aus dem Arztal, im Hintergrund Wipptal und Stubaier. Schaut aus wie im Frühjahr.

 

Lässiges Gipfele, wir sehen nur zwei andere am Normalanstieg hinauf zur Kreuzspitze ganz links.

 

Für die Abfahrt wählen wir die direkte Nord.

 

Nicht ganz 40°.

 

Freie Fahrt durch das obere Viggartal.

 

     

   

So muss es sein.

 

Da wir uns nicht sicher sind, ob eine Abfahrt entlang des Bachs möglich ist (Spuren deuten darauf hin), halten wir uns entlang des rechten Hangs am Sommerweg.

  

Flott läuft es das Tal heraus.

 

Firnähnlich durch den lichten Bergwald runter.

 

Kurz vor dem Viggar Niederleger.

 

Beim Meißnerhaus vorbei und am Forstweg hinab ins Mühltal. Die letzten 200 Meter wurde es recht eisig und ganz zum Schluß war ein erträgliches Stück zu Tragen - kein Problem und schöner Abschluss dieser Tälerüberschreitung.

 


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Kommentare: 3
  • #1

    David (Freitag, 28 Februar 2020 18:54)

    Servus Jürgen!

    Das ist der David, wir haben uns letzter Samstag beim Parkplatz im Arztal kurz unterhalten. ;-)

    Super Skitour und schöne Aufnahmen, gratuliere! 

    Der obere Anstieg zum Durrensee nach der Steilstufe ist im Winterkleid wirklich prächtig - und tolles Finale über den netten Grat zum Gipfel! Genau da oben war ich noch nie, habe aber einmal im Sommer den wilden und etwas brüchigen Grat vom Morgenkogel bis zum Sattel vor der Durrenseespitze überschritten, sehr abenteuerlich und anregend. :-) 

    Lässige Nord Abfahrt! Im oberen Viggartal ist der Winter noch gut dargestellt und erhalten. :-) Habt ihr vielleicht den "geschriebenen Stein" von der Schneedecke herausragen gesehen? Den seid ihr wahrscheinlich knapp vorbeigefahren. Sollte tatsächlich sehr nahe dem Ort stehen, wo du dieses Foto von der Steilstufe zum Blauen See aufgenommen hast (das ist zumindest die Fläche wo der steht):
    https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=960x10000:format=jpg/path/s803fac518e205f50/image/i21dd7fd649789654/version/1582475507/image.jpg
    Oder ist der vielleicht momentan komplett zugeschneit? Das wäre äußerst überraschend und interessant, weil der mindestens 7m (manche sprechen von 10m) groß sein sollte! 

    Wir sind leider doch nicht zum Rosenjoch hinauf: meinem Kolleg ging es letztendlich nicht so gut, so haben wir die nähere NW-Flanke des Pfoner Kreuzjöchls angesteuert, auf 2320m mussten wir dann trotzdem zurückkehren. Immerhin ist es jederzeit wunderschön in den Tuxer Alpen!

    Liebe Grüße,
    David

    PS
    Meine Flickr Seite:
    https://www.flickr.com/photos/bergecho/albums
     ;-)

  • #2

    Jürgen (Montag, 02 März 2020 20:26)

    Servus David,
    ja, hat mich sehr gefreut!
    Die Runde ist typisch Tuxer, viele Varianten möglich. Auf den Geschriebenen Stein haben wir nicht speziell geachtet, ich kenne den Klotz aber aus dem Sommer.
    Schöne Fotos auf deiner Flickr-Seite, sind ein paar bekannte Ecken dabei! Vielleicht sieht man sich wieder einmal!
    lg, Jürgen

  • #3

    David (Sonntag, 08 März 2020 15:14)

    Danke Jürgen! Dein Blog besuche ich immer wieder sehr gerne :-), hoffentlich sieht man sich ja auch wieder einmal auf den Bergen, würde mich sehr freuen! LG, David