Skitour Großer Galtenberg

Kitzbüheler Alpen

2424 Meter

14. Februar 2018

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Überschreitung von Ost nach West: Abmarsch vom Parkplatz in Inneralpbach (1.030m) und entlang der Loipe in den Luegergraben. Bei einer Brücke rechts in den Wald und über Schneisen hinauf zur Buamalm (1.376m). Weiter über nun offenes Gelände zur Kolbentalalm (1.582m) und aufwärts auf den breiten Nordkamm des Galtenbergs. Südwärts auf den steilen, meist abgeblasenen Gipfelaufbau zu. Entweder Skidepot oberhalb eines markanten Felsens mit Gedenktafel (auf ca. 2.100m) und zu Fuß oder mit Ski weiter auf den Gipfel (2.424m). Auf selbem Weg retour und dann westwärts auf idealen Hängen nahe den Farmkehralmen in den Greitergraben. An der Greitalm vorbei und flach zurück nach Inneralpbach.

 

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (ZS), die Gipfelflanke ist steil. Die Begehung mit Ski direkt zum Gipfel lohnt nur bei ausreichend Schnee, selbst bei den sehr guten Verhältnissen heute musste man sehr Acht geben seine Ski nicht zu ruinieren.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 5:00 Stunden

Höhenmeter: 1.400 Meter

 

Parkplatz:

Gebührenfreie Großparkplätze in Inneralpbach. 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gastronomiebetriebe in Inneralpbach.

 

Landschaft:   ********* (9/10)

Kondition:          ****** (6/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:            ***** (5/10)



Mit Ski am Großen Galtenberg (2.424m) in den Kitzbüheler Alpen. Was für ein Winter!

 

In die Kitzbüheler Alpen verschlägt es mich selten. An diesem Urlaubstag mit Traumwetter wollte ich stressfrei erst einmal ins Alpbachtal hinein und das endgültige Ziel vor Ort entscheiden.

 

Die Wahl fiel auf die Überschreitung des Großen Galtenbergs. Dort war ich noch nie, und wenn dann wollte ich die Tour an einem Wochentag absolvieren. Gesagt getan, ab in den Luegergraben. Aufstieg mit Vormittagssonne am Osthang, Abfahrt mit Nachmittagssonne auf der Westseite. 

  

Zuerst ein Stück auf der Loipe, bei der Straßenbrücke rechts am Forstweg hinein in den Wald. 

 

Man bleibt nur kurz im Schatten, es geht in einem Wechsel von Waldpassagen, Schneisen und offenen Flächen nach oben. Heute war hier noch niemand unterwegs, die alte Spur war aber trotz Neuschneeauflage nicht zu übersehen.

 

Ein wunderbarer Tag, sehr kalt. Um 9 Uhr früh noch -8°. Gegenüber die zerpflügten Wiesenhänge des Schatzbergs (1.898m), in Kombination mit der benachbarten Joelspitze (1.964m) eine schöne, gemütliche Skitour. 

 

Erste Zwischenstation bei der tief verschneiten Buamalm (1.376m).

 

Über dem Luegergraben die beliebten Alpbacher Tourenberge - Saupanzen (1.957m), Lämpersberg (2.202m), Kleiner Beil (2.197m) und Großer Beil (2.309m). Letzterer wird meines Wissens aber eher von der Wildschönau begangen. Roman, die Trailrunning-Maschine, hat alle schon im Sommer besucht.

 

Schönes Skigelände zwischen Buamalm und Kolbentalalm. Vom Luegergraben kommt eine weitere Aufstiegsspur herauf. Alleine wird man hier selten sein, heute war's aber sehr entspannt.

 

Schon von weitem hat man den steilen Gipfelaufbau des Großen Galtenbergs im Blick. Schaut von der Ferne schwieriger und steiler aus als es tatsächlich ist. Selbstredend, dass Roman im Sommer auch schon oben war, er kennt die Gegend wie seine Westentasche. Er nahm den Direktanstieg von Inneralpbach und ging dann noch weiter auf den Kleinen Galtenberg und den Tristkopf

 

Die Spur zieht in toller Landschaft im schönsten Winterkleid nach oben. 

 

20-30cm Neuschnee machen Vorfreude auf die spätere Abfahrt.

 

Auf ca. 1.750m komme ich auf den breiten Kamm.

 

Zum Glück hatte ich genug Sonnencreme mit, eine halbe Tube davon im Gesicht. 

 

Herrlicher Aufstieg.

 

Abfahrtsspuren von der Joelspitze, dahinter der Wilde Kaiser.

 

In einigen Tourenbeschreibungen ist von einem Skidepot bei einem markanten Felsen ca. 300 Höhenmeter unterhalb des Gipfels die Rede, weil der Aufstieg über den abgeblasenen Gipfelaufbau sehr häufig nicht lohnt. Tatsächlich sehe ich mich aus dieser Perspektive schon zu Fuß da hinauf gehen.

 

Kurz vor dem üblichen Skidepot macht sich der Windeinfluss an der Schneequalität bemerkbar. 

 

Je näher ich komme, desto mehr bin ich aber der Meinung, dass das trotzdem klappen könnte.

 

Der interessante Tristkopf (2.203m), rechts das Krinnjoch und ganz rechts der Gamskopf (2.205m). Leider habe ich mich durch die spontane Tourenentscheidung heute morgen zu wenig mit Erweiterungsmöglichkeiten beschäftigt und mich aus diesem Grund nicht an die Überschreitung zumindest bis zum Kleinen Galtenberg herangewagt. 

 

Beim üblichen Skidepot treffe ich die Entscheidung, weiter mit Ski aufzusteigen.

 

Im unteren Teil ausreichende, aber stark gepresste Schneeauflage.

 

Weiter oben wird's an manchen Stellen ziemlich dünn. 

 

Etwa nach der Hälfte des letzten Teilstücks taucht das Gipfelkreuz auf.

 

In der steilen Gipfelflanke, wenn man am Sommerweg bleibt ist es aber unschwierig.

 

Das obere Drittel geht tadellos mit Ski. 

 

Am Großen Galtenberg, und das an diesem Traumtag mit schier unendlicher Fernsicht!

 

Rückblick auf das Alpbachtal. Anstiegsweg über den Luegergraben rechts, spätere Abfahrt in den Greitergraben links.

 

Grenzenloses 360°-Panorama, versüßt durch eine frische Brise und gefühlte -20°.

 

Zahlreiche Spuren hätten mich Richtung Kleiner Galtenberg gelockt, da ich mich mit diesem Teil nicht auseinandergesetzt hatte, wollte ich nicht das Risiko eingehen im Zillertal zu landen.

  

Der Blick reicht weit nach Osten über Wilder Kaiser, Leoganger und Loferer Steinberge, Watzmann und Hochkönig. 

 

Das geschwungene Große Wiesbachhorn, im Vordergrund links die Aleitenspitze.

  

Vom Gipfel könnte man sehr steil nach Osten zu den Mareitalmen abfahren, ich mache mich nun aber an den Steinslalom auf der Nordwestseite.

  

Der obere Teil der Abfahrt ging sehr gut.

 

Über 200hm musste ich dann aber sehr aufpassen, sehr dünne, harte Schneeauflage, viele versteckte Steine. Nicht unbedingt ein skifahrerischer Hochgenuss. Wer Zeit hat und es sich zutraut, sollte besser die Route hinüber zum Kleinen Galtenberg nehmen. 

 

Nun weiter auf die Westseite, zurück in den Tiefschnee!

 

Traumhaft, auf einmal kein Wind mehr, ich musste nochmals einige Minuten Pause machen und die Stimmung genießen.

 

Und konnte die Gratlspitz im Detail inspizieren.

  

Das Freeride-Gelände neben dem Wiedersberger Horn.

 

Nun aber los!

 

Zeit, eigene Spuren zu ziehen.

 

Mehr als 600 Höhenmeter bester Schnee, hier auf Höhe der Farmkehr-Hochalm.

 

Die steilere Abfahrtsvariante vom Kleinen Galtenberg schaut in der Tat sehr interessant aus.

 

Gegenüber der maximal verspurte Gamskopf, hier muss an Wochenenden eine ganzes Bärenrudel steppen.

 

Jeder schöne Hang hat ein Ende, nun weiter Richtung Greiteralm.

 

Rückblick auf das Abfahrtsgelände. Links Großer, rechts Kleiner Galtenberg.

 

Zoom zurück auf den heutigen Gipfel, die eigene Spur am linken Bildrand.

 

Der letzte Teil durch den Greitergraben ist unspektakulär.  

 

Besser können die Verhältnisse kaum sein.

 

Und so nimmt diese tolle Rundtour in Inneralpbach ein wunderschönes Ende.

 


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