Skitour Hinterer Scharnitzkopf

Lechtaler Alpen

2554 Meter

10. April 2021

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Die ruhigere Alternative zum Muttekopf: von Hochimst (1.040m) auf noch fast durchgängiger Schneedecke entlang der Piste zur Untermarkteralm (1.491m) und weiter entlang des Lifts bis nahe der Latschenhütte (1.632m). Nun im freien Gelände Richtung Muttekopfhütte, vor dieser aber rechts aufwärts in das Scharnitzkar und auf den Scharnitzsattel (2.441m). Zu Fuß über den Südwestgrat zum Hinteren Scharnitzkopf (2.554m). Abfahrt wie Aufstieg.

  

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS+). Der letzte Hang zum Scharnitzsattel hat nicht ganz 40°. Zustieg zum Gipfel je nach Route bis max. I.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 4:45 Stunden

Höhenmeter: 1.520 Meter

 

Parkplatz:

Hochimst

 

Einkehrmöglichkeiten:

Hochimst / Untermarkteralm / Latschenhütte

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:         ****** (6/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:        ******* (7/10)



Glück gehabt: trotz Föhnsturm im Rest Tirols hatten wir es auf unserer Tour zum Hinteren Scharnitzkopf in den Lechtalern windstill und großteils sonnig. Hier auf den letzten Metern kurz vor dem Scharnitzsattel.

 

Frühling, wir nutzen die Pisten-Schneereste beim Zustieg von Hochimst (1.040m). Im Hochwinter böten sich alternative Wege durch den Wald an.

 

Perfekte Lichtstimmung. Der Föhn drückt die Wolken über den Tschirgant und das Gurgltal. 

 

In aller Ruhe und Stille machen wir die paar 100 Höhenmeter auf der Piste. Sonnenaufgang und, zu unserer Freude, windstill.

 

Das vor uns liegende Alpjoch lassen wir links liegen, die Route zieht rechts herum.

 

Untermarkteralm (1.491m). Wie an so vielen Almen und Hütten wird die Corona-Schließzeit für Umbauten und Renovierungen genutzt.

 

Wir halten uns in Richtung Platteinspitzen.

 

Auf Höhe der Latschenhütte (1.632m) verlassen wir die Piste und steuern auf die Muttekopfhütte zu. Weiter vorne aber nicht links zum Standardziel - dem auch heute mehrfach besuchten Muttekopf - sondern rechts aufwärts in das Scharnitzkar.

 

Nach einem kleinen Graben mit rund 30° Steigung erreichen wir das untere Scharnitzkar.

 

In den Kalkalpen ist's doch am schönsten.

 

Nach ein paar seichten Aufschwüngen steuern wir auf den steilen Schlußteil zu. Rechts davon die Scharnitzköpfe.

 

In der Draufsicht wie immer spektakulär.

 

Nochmals Wetterbericht gecheckt, der Dunst steht im Süden über den Ötztalern.

 

Ich gehe ja liebend gerne schnell einmal Laufen oder Biken, Touren wie diese haben dann aber doch nochmals eine andere Qualität.  

 

Spitzkehrenmeister Holger hat natürlich keinerlei Probleme rauf zum Scharnitzsattel, jedes Mal wieder hängt er mich in den steileren Abschnitten ab.

 

Seitlich der Maldonkopf (2.632m, im Sommer Ziel des anspruchsvollen Imster Klettersteigs) sowie die Hintere Platteinspitze (2.723m).

 

Viel weniger als 40° sind's am Ende nicht ... 

 

... bis zum Scharnitzsattel (2.441m), mit weitem Blick in die zentralen Lechtaler Alpen. Meine Pose verrät, das der Grat hinauf zum Muttekopf nicht ohne schwerere Kletterei möglich sein dürfte.

 

Für uns geht's in die andere Richtung. Mit der Recherche waren wir etwas schlampig. Uns leiten Steigspuren im Schotter in die Irre und sind dann ... 

 

... beim steilen, vereisten Ausstieg über die Wechte froh um die Grödel bzw. Steigeisen. Besser von oben gesehen rechts vom Felskopf herauf, dort sind wir nachher auch runter.

 

Im weiteren Verlauf keine Schwierigkeiten.

 

Minimales Kraxeln (kaum I).

 

Bald sind wir am Hinteren Scharnitzkopf (2.554m). Sofort zieht uns die rechts hinten sichtbare mächtige Heiterwand (mit ihrem Hauptgipfel) in den Bann.

 

Nicht minder schön der Blick über das Scharnitzkar nach Imst und in die wettertechnisch heute nicht begünstigten Ötztaler Alpen.

 

Am Grat doch leicht windig, wir beschließen uns in der Scharte ein windstilles Plätzchen zu suchen.

 

Abstieg.

  

Beim Abstieg zum Scharnitzsattel ist die Variante auf der anderen Seite des Felskopfes definitiv einfacher.

 

Die Abfahrt zum Hahntennjoch in die winterliche Einsamkeit der Lechtaler hätte uns schon gereizt, so aber machen wir noch gemütlich Pause und ... 

 

... flitzen steil und firnig runter in das Scharnitzkar.

 

Dann öfters ein instabiler Deckel, nach unten hin wieder besser werdend.

 

Den Graben herunter und mit Schuss hinaus zu den Pisten.

 

Fast bis zum Parkplatz. Nachdem uns dieses Jahr das Karwendel mit Ski bisher nicht wirklich gelockt hat, haben wir uns unsere Portion Kalkberge halt in den Lechtalern geholt. Dem Föhn sind wir auch erfolgreich ausgewichen.

  


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