Skitour Murmentenkarspitze

Ötztaler Alpen

2770 Meter

1. Juni 2019

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Wald / Auchtwiese (1.174m) - mit Bike über den Forstweg zur Wenner Alpe (1.616m) und Raddepot in einer Kehre auf 1.820m - ein Stück zu Fuß weiter und dann mit Ski zur Hinteren Wenner Alpe (1.956m) - dem Sommerweg folgend über die breiten Westhänge auf den Kamm zum Wildmöser (2.540m) - Querung zum nordseitigen Gipfelhang und zum Gipfel (2.770m). Abfahrt wie Aufstieg.

 

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS); ideal geneigte Westhänge ab der Hinteren Wenner Alm, am besten nicht zu weit in den hinteren Talgrund hinein. Lediglich der Gipfelhang ist etwas steiler (>30°).  

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 5:30 Stunden

Höhenmeter: 1.590 Meter

 

Parkplatz:

Galtwiese oberhalb von Wald.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Wenner Alm 

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:        ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:            ***** (5/10)



Anfang Juni 2019, oberhalb ca. 2.000m noch immer sehr winterlich und ideale Frühjahrsverhältnisse für die schöne Tour auf die Murmentenkarspitze (2.770m) im nördlichen Geigenkamm in den Ötztaler Alpen. Der Blick schweift über das Imster Becken, die Lechtaler Alpen und das Wetterstein.

  

Die Tage sind um die Jahreszeit schon lang, daher darf ich um 6 Uhr bei der Auchtwiese (1.174m) bereits die prächtige Frühjahrssonne genießen.  

 

Danach aber meist schattig hinauf zur Wenner Alm. Im Norden der fast schneefreie Tschirgant (2.370m).

 

Alles bestens beschildert.

 

Auf ca. 1.600m öffnet sich der Wald. 

 

Teilweise recht steil, im oberen Bereich auch etwas blockiger Fahrweg.  

 

In einer Kehre auf 1.820m stelle ich das Rad ab und gehe ein kurzes Stück weiter, wo ich die Kurzski anschnallen kann.

 

Hintere Wenner Alm (1.956m), die Murmentenkarspitze ist als roter Bergweg angeschrieben. Man könnte auch nach Westen hinauf ins nahe Hochzeigergebiet. 

 

Es ist schon recht warm, die Schneedecke ist aber passabel durchgefroren. Ich folge einer frischen Spur, die, wie sich später herausstellt, weiter auf den Wildgrat (2.971m, links der Bildmitte) führt. Rechts der Schwendtkopf (2.605m). Zur noch nicht zu sehenden Murmentenkarspitze hält man sich links aufwärts. 

 

    

Die Schneedecke hielt im unteren Teil nicht durchgängig, wurde nach oben hin aber immer besser. 

 

Beeindruckende Gipfel tauchen auf, links der Bildmitte der Brechkogel (2.936m), durch das mittige Kar erfolgt der anspruchsvolle Zustieg zum Wildgrat. Etwas blind latsche ich der Spur  in den hinteren Talgrund nach, dadurch ist der weitere Zustieg nach links hinauf etwas steiler - besser also schon vorher links aufwärts halten.

  

Hinterer See (2.209m). 

 

Einige Spitzkehren. 

 

Darüber öffnen sich tolle Firnhänge.

 

Traumhafte Skiwanderung, rechts vorne die Murmentenkarspitze, die man aber von der hier abgewandten Seite erreicht.

 

Rückblick zum Schwendtkopf und Hochzeiger, im Westen tauchen Samnaun und Verwall auf.

 

Der mächtige Hohe Riffler (3.168m), höchster Berg des Verwall.

 

Beim Wildmöser überquert man den Kamm (ca. 2.540m) . Das obere Kar mit dem nordseitigen Gipfelhang öffnet sich. 

 

Links flach zum Fußpunkt und den Hang rechts aufwärts zum Gipfelkreuz.

 

Mächtiger Steinmann, geradeaus führt der Weg weiter zum Übergang zur Erlanger Hütte. Links der mit Triebschneepaketen verzierte Weite Karkopf (2.774m).

  

Heute sichere Verhältnisse am Gipfelhang, sonst laut diversen Berichten oft eingeblasen.

 

Linkerhand der Übergang am Kamm, von rechts kommt das östlich gelegene Tal von der Moserhütte herauf.

 

Im obersten Bereich >30°.

 

Letzte Meter am Gipfelgrat.

 

Murmentenkarspitze (2.770m) mit 300° Rundblick. Nach Süden verstellen Brechkogel und Wildgrat die Fernsicht.

 

Einsames Tumpenkar, dahinter Ötztal und die nordwestlichen Stubaier zwischen Pirchkogel (2.828m), Acherkogel (3.007m) bis hinüber zum Breiten Grieskogel (3.287m).  

 

Im Westen das Samnaun, im linken Bildteil u.a. mit Schönjöchl (2.491m), Planskopf (2.804m) und Furgler (3.004m).

 

Anfang Juni auf der Murmentenkarspitze, Temperaturen der Jahreszeit entsprechend, von der Schneelage aber eher wie Mitte/Ende April. 

 

Beeindruckende Ansicht des nordseitigen Zustiegs zum Wildgrat.

 

Im späten Frühjahr ist es oft eine Sache von Minuten, den richtigen Abfahrtszeitpunkt zu erwischen. 

 

Das gilt besondere für die Kurzski, die weniger Auftrieb als normale Tourenski haben. Abfahrt war aber recht brauchbar.

 

Runter über den Gipfelhang.

   

Ein zu dieser Jahreszeit sonst eher unübliches Problem: relativ mächtige Schneebretter unterhalb des Weiten Karkopfs und generell in den Expositionen Nordwest bis -ost.

 

Nochmal der in der Frontalsicht beeindruckende Zustieg zum Wildgrat. Der sehr steile Nordhang führt hinauf auf das Plateau und dann von Westen zum Gipfel. Hätte ich mich bei den herrschenden Verhältnissen (siehe oben) nicht getraut.

 

Abfahrt über die herrlichen westseitigen Firnhänge. 

 

Brechkogel, Nord- und Westgrat schauen jeweils zapfig aus.

 

Ab ca. 2.400m weicht die Schneedecke rasend schnell auf. In diesem Gelände kein Problem und dem Fahrspaß nicht abträglich. Es zeigt sich aber wieder, dass ein früher Aufbruch das Um und Auf ist, sonst versumpft man komplett.  

 

  

Schräg haltend hinab zur Wenner Alm.

 

  

Bist fast hinab zum Rad auf 1.820m.

 

Hinunterrollen in den Frühling, für mich einer der schönsten "Effekte" auf Frühjahrstouren.

 

  

Zurück bei der Auchtwiese mit Blick auf Hohe Munde und das nördliche Karwendel im Osten. Ins Pitztal verschlägt es uns ja nicht so oft, Touren in neue Gefilde versorgen aber immer wieder mit neuen Eindrücken und Ideen. 

 


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