Gunung Agung

3031 Höhenmeter

Indonesien

28. April 2016

Autor: Roman

 

Beschreibung:

An der Besteigung des Vulkans Gunung Agung (mit 3031 Meter der höchste Berg Balis in Indonesien) hängt eine ganze Industrie. Kaum zu glauben, aber die Insel wirbt neben ihren schönen Stränden meist mit Trekking- und Bergtouren. Bergführer wie Reisebüros verdienen sich an Wanderern aus Österreich, Deutschland oder dem Rest der Welt ihr tägliches Brot - und deshalb wird nicht selten berichtet, dass die Führer jenen mit Überrede-Versuchen nachjagen, die ohne Guide auf die Berge wollen. Schauergeschichten wie Überfälle ohne einheimischen Führer machen daher die Runde - auch bei unserem Besuch im April 2016.

 

Aber es ist gut, eine Tour zu buchen: Die Führer, die wir kennen gelernt haben, waren äußerst nett. Die Bezahlung ist vergleichsweise zu mitteleuropäischen Verhältnissen eine Bagatelle - mit ca. 90 Euro für 2 Personen. Daran sollte man auch denken, vor allem zu solchen Zeiten wie jetzt Ende 2017, wo der Vulkan wütet und viele Leute um ihr tägliches Einkommen bringt. Die Tour endet nicht am höchsten Punkt, dafür kamen wir aber rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Gipfel an.

 

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (markiert/T4)

 

Kilometer: ca. 7 km

Höhenmeter: ca. 1400 hm 

 

Ablauf der Tour:

Buchung:

Für 1,5 Millionen indonesische Rupiah (rund 90 Euro) bekommen wir im Zweier-Team einen eigenen Guide, den (wie so oft in Indonesien) ein Angestellter unserer Hotels in die Wege organisiert. Mit dabei im Angebot ist auch die etwa 50 Kilometer lange Autoanreise - die sich aufgrund der Straßen- und Verkehrsverhältnisse auf 1,5 Stunden ausweitet. Dazu gibt es ein Gipfelfrühstück: Schokoladeriegel und Tee.

 

22 Uhr:

Die Tour beginnt in Ubud, dem kulturellen Jugend-Hotspot Balis. Unser Fahrer war ein äußerst netter Kerl, der allerdings zum ersten Mal zum Startpunkt fuhr, dem etwa 1600 Meter hoch gelegenen Tempel Pura Pasar Agung. So mussten wir per "Google Maps" am Handy unseres eigentlich vorgesehenen Guides die Navigation übernehmen. Unser zweiter Guide, ebenfalls sehr nett, hatte in seinem Leben erst einen kleinen Berg bestiegen - und nachdem ich sachgemäß darauf hinwies, ob er wisse, welche Schwierigkeiten dort oben warten könnten, entschied er sich kurzfristig, doch im Tal zu bleiben. 

 

0.30 Uhr:

Mit unserem Rucksack starten wir die Tour - genügend Wasser mitnehmen! Das Trinken des Wassers in den Flüssen ist verboten, da es sich um heiliges Gelände handelt. Darüber hinaus ist stark davon abzuraten, das schwefelhaltige Wasser am Vulkanhang zu trinken.

Wir schließen uns in einer Gruppe mit anderen Führern zusammen. Das drosselt das Tempo zwar sehr, führt aber zu einigen netten Bekanntschaften.

Gestartet wird nicht nur aufgrund der hohen Temperaturen mitten in der Nacht - auch die schnell aufziehende Wolkendecke im Tal macht schon früh am Vormittag die grandiose Aussicht zunichte.

 

5.30 Uhr:

Nach einem langsamen Aufstieg (teilweise leichte Kletterei/T4) mit etlichen Pausen bei ca. 10 Grad Temperatur kommen wir am Kraterrand an. Es ist zwar nicht der höchste Punkt, der Sonnenaufgang ist aber dennoch überwältigend. Einige Zeit müssen wir noch mit Tee und Kaffee ausharren, ehe es kurz nach 6 Uhr soweit ist.

 

7 Uhr:

Gemeinsam mit unserer Führerin machen wir uns zu Dritt an den Abstieg. Vorsicht ist weniger wegen dem Gelände geboten, sondern wegen der zunehmenden Müdigkeit nach der durchwanderten Nacht.

 

11.30 Uhr:

Wir fallen todmüde ins Hotelbett. Was für ein einmaliger Ausflug.

 

Landschaft:    ********** (10/10)

Kondition:          ******** (8/10)

Anspruch:              ****** (6/10)



Der Sonnenaufgang am Kraterrand des Gunung Agung (3031 Meter).

 

   

Unsere Bilder beginnen aufgrund der Dunkelheit am Kraterrand und gehen damit rückwärts den Berg hinunter: Hier sind wir bereits mit unseren sehr unterhaltsamen Guides am Gipfel bei der Jause, die aus Kaffee, kaltem Hühnchen und Schokoriegel besteht. Das Wasser haben wir selbst mitgenommen - die Bergerfahrung hat uns im Gegensatz zu anderen, weniger ambitionierten Gruppenmitgliedern bevorzugt. 

Gipfelrast und Warten auf den Sonnenaufgang.

 

Endlich: An der kleinen hinduistischen Stätte am Kraterrand beginnt es zu dämmern.

 

Es wird heller und heller.

 

Hinduistische Figuren am Kraterrand - der Berg gilt als heilig. Für die Indonesier ist die Reise

hierher eine spirituelle, eine Reise zu sich selbst. Für uns Touristen ist es reines Sightseeing.

 

Ein Blick zum "Real Summit", dem höchsten Punkt des Agung. Unser Ziel war es heute leider nicht.

 

Einen Blick hinein in den damals noch ruhigen Krater.

 

Dann ist das erste Sonnenlicht da - überragend.

 

Wir genießen.

 

Jetzt zum Aufstiegs- bzw. Abstiegsweg: Aufgrund der unsicheren Lage Ende 2017 verzichten wir hier auf einen Bericht und geben die Bilder einfach als Dokumentation, nicht als Tourenbericht wieder. Allgemein gesagt war die Tour damals ziemlich schwierig (T4). Die Temperatur nimmt im Abstieg mehr und mehr zu, unten am Ausgangspunkt hat es dann bereits an die 25 Grad.

 

  

  

  

   

 

   

 

 

 

   

   

  

   

Zurück am Tempel Pasar Agung. 


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