Schafberg - Spinnerin via
Krottensee
1783 Meter
Salzkammergut-Berge
5. Juni 2018
Autor: Roman
Beschreibung:
5 Uhr früh, Anfang Juni und Traumwetter - das sind die Hauptzutaten für eine grandiose Tour zum berühmten Schafberg
(1783 Meter), wenn Ruhe, Einsamkeit und eine grandiose Aussicht auf das Salzkammergut mit dabei sein sollen. Der mit einer historischen Zahnradbahn erschlossene wartet mit einem nahezu freien
Blick Richtung Norden auf. Zudem sind Attersee, Mondsee, Fuschlsee sowie Wolfgangsee im oberen bereich gut sichtbare Begleiter. Meine Route führt von Winkl (St. Gilgen) nahe dem Krottensee über
den Schafbergsteig zur Schafbergalm (1365 m) zum Gipfel und weiter auf die Spinnerin (1725 m), dem Ostausläufer des markanten Massivs.
Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert/T3+)
Von Winkl bis zur Schafbergalm und dem Schafbergspitze wenig schwierige Steige (T2) - Übergang zur Spinnerin etwas
schwieriger, kurz etwas ausgesetzter (T3+) - Abstieg kurz über den Purtschellersteig (T3+) sowie später wieder durch den Wald (T2).
Dauer: 6 Stunden
Höhenmeter: 1268 Meter
Kilometer: 16,0 Kilometer
Parkplatz:
Kostenfreie Parkplätze beim Feuerwehrhaus in Winkl bei St. Gilgen (ca. 570 Meter).
Einkehrmöglichkeiten:
Hotel Schafbergspitze (1780 m) - auch Übernachtungen möglich
Schutzhaus Himmelspforte (1760 m)
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ****** (6/10)
Anspruch: ***** (5/10)
Die Madonna-Statue auf der Spinnerin (1725 m) mit Blick zum Schafberg (1782 m).
5:10 Uhr früh - schon beim Ausgangspunkt in Winkl erblicke ich den Schafberg, der magisch anziehend über dem Salzkammergut und seinen Seen thront.
Der Steig inmitten der grünen Landschaft ist ein Hochgenuss und einfach zu gehen oder wie in meinem Fall zu laufen
(T2).
Der Steig zieht sich in angenehmer Steigung dahin, gut sieben Kilometer sollten es dann bis zum Gipfel
sein.
Nach einiger Zeit rückt der Schafberg mit seinem Westkamm wieder ins Rampenlicht.
Morgendämmerung über dem Mondsee.
Seltsame Farbenlehre: Für die Schafbergspitze gibt's hier einen blauen Punkt (einfach, aber dennoch rot), für Steige
wie den Purtschellersteig und den Himmelpfortenweg tauchen rote Punkte auf - und das trotz des späteren Hinweises "Nur für Geübte".
Phänomenal und überraschend ruhig: Das Plateau unterhalb der Schafbergalm.
6:00 Uhr - hier lässt es sich aushalten abseits der Schafbergbahn-Fahrzeiten (ab 9.10 Uhr) - Tennengebirge, Dachstein,
Salzkammergut-Berge - alles zum Greifen nahe.
Die im Juni 2018 nicht bewirtschaftete Schafbergalm (1365 m).
420 Höhenmeter und eine Stunde sind es offiziell noch - der Purtscheller-Steig zum Mönichsee ist übrigens nur hier
markiert und muss erst einmal gefunden werden. Denn vom Bahnübergang marschiert man einige Meter an den Schienen entlang - darauf muss auch erst einer kommen ohne Karte.
Damit ist die Bahn gemeint - wer aus dem letzten Loch pfeift, sollte lieber umdrehen.
Der Schafberg ist und bleibt ein Aussichtstraum - aber eben ein touristischer. Der Steig zum Gipfel (T2) ist teils
mit Stufen gepflastert. Oben wartet die Himmelspforte - also ist "Stairway to heaven" ein treffender Titel. Unten zeigt sich der Wolfgangsee.
Über Stock und Stein voran.
Die hat hier auch noch nicht mit so frühem Besuch gerechnet.
Einfach zum Genießen.
Das Schafbergspitzen-Hotel rückt näher, ein toller Ort zum Übernachten.
Die Endstation der Schafbergbahn (1732 Meter). Von hier warten noch 50 Höhenmeter Forststraße (T1) - wer also ins
Hotel will, muss noch wenig die Koffer tragen.
Das bewirtschaftete Schutzhaus zur Himmelspforte (1760 m).
Und dann bin ich da - 6:30 Uhr, der Schafberg (1783 Meter) mit Blick nach Nordwesten.
Gipfelkreuz gibt es hier keines, dafür ein Geländer zum höchsten Punkt. Weiterhin treffe ich niemanden - eine einsame
Runde auf einen so touristischen Hotspot.
Die ersten Sonnenstrahlen an einem heißen Juni-Tag gibt es daher exklusiv.
Unter mir in seiner vollen Länge der Mondsee.
Im Nordosten schimmert der Attersee, dazwischen liegt der lange Kamm der Hochplettspitze, die ich zwei Tage zuvor besucht habe.
Da ist auch schon mein nächstes Ziel - die Spinnerin. Rechts dahinter liegt der Vormauerstein, ein ungemein lohnendes Ziel am Morgen.
Der Übergang zur Spinnerin ist etwas schwieriger, wie so vieles hier nicht angeschrieben und ganz oben kurz ein wenig
ausgesetzt (T3+).
Da geht's rauf, ein wenig schärfer - nördlich brechen die Wände mehr als senkrecht ab.
Kurz unterhalb des Gipfels die Madonna-Statue, die an einen hier 1998 verunglückten Wanderer erinnern
soll.
Auf der Spinnerin (1725 Meter) findet sich kein Gipfelkreuz - von hier zeigen sich dafür gut die imposanten
Nordabbrüche des Schafbergs. Ein El Dorado für Kletterer.
Abwärts führt mich ein unbeschilderter Abschnitt zum Purtschellersteig. Hinten noch einmal der Vormauerstein.
Da zweigt der Pfad zur Schafbergalm ab - gar nicht schwierig zu verfehlen.
Die Törlspitze (1589 Meter) lockt, ist zeitlich aber heute kein Thema.
Ich laufe stattdessen am Purtschellersteig zurück zur Schafbergalm.
Wie erwähnt füht der Pfad nun kurz an den Schienen entlang - Pfeifsignal trotz möglichen schweren Schnaufens nicht
vergessen.
Zurück bei der Schafbergalm wartet diese Bänkchen für Genießer. Leider nicht für mich.
Statt Herumsitzen laufe ich am großteils verwachsenen, aber einfachen Steig nach Scharfling (T2).
Und mit dem Steig nach Winkl und diesem Blick zum Mondsee klingt die grandiose und heute Morgen vollkommen ruhige
Laufrunde für mich aus. Der Schafberg ist berühmt - und seine Berühmtheit hochverdient. Das Salzkammergut zeigt sich hier oben ja von seiner schönsten Seite.
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