Wieserhörndl vom Hintersee

1567 Meter

Salzkammergut-Berge

26. Juni 2019

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Stillstand ist der erste Begriff, der den meisten derzeit beim Wieserhörndl (1567 Meter) hoch über dem Hintersee einfällt. Der höchste Punkt des Salzkammergut-Skigebiets Hintersee-Gaißau krönte quasi die Negativ-Schlagzeilen rund um die Insolvenz und den kompletten Stillstand im Winter 2018/19 (mehr dazu hier). Das spielte den Skitourengehern in die Karten - und im Sommer den Wanderern. Den das Wieserhörndl bietet vom Hintersee (685 m) aus eine wunderbare Tour an, die an der Grünaualm vorbei zum Spielberg (1428 m) und dann zum aussichtsreichen Wieserhörndl führt.

 

Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert/T3)

Vom Hintersee anfangs über eine Straße, dann am STeig mittel schwierig zur Grünaualm (T3) - nordwärts durch dichten Wald und Steig wenig schwierig zum Spielberg und zum Wiederhörndl (T2) - Abstieg wie Aufstieg oder über die Spielbergalm.

 

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 954 Meter

Kilometer: 13,8 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze beim Hintersee in Vordersee (ca. 690 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Spielbergalm (1320 m) - ca. 10 Minuten Umweg

 

Landschaft:    ********* (9/10)

Kondition:            ****** (6/10)

Anspruch:                 **** (4/10)


Download
gpx-Datei Wieserhörndl
Wieserhoerndl.gpx
GPS eXchange Datei 772.8 KB



Das Wieserhörndl (1567 Meter) mit Blick nach Norden auf Faistenau.

Vom Hintersee weg warten zum Auftakt gut 15 Minuten entlang der verlassenen Fahrstraße zum Ötzhäusl (830 m). Ein heißer Tag mit 34 Grad steht in seiner vollen Blüte - also nichts wie rein in den Graben hinter der Grünau.

Der tiefe Kessel nördlich des Wieserhörndls - hier auf diesem Weg jemanden zu treffen grenzt an eine Seltenheit. Während sich die Horden in Hintersee Richtung Genneralm drängen, ist hier Einsamkeit angesagt.

Der Wanderweg hinauf zur Grünaualm ist schön schattig und ohne große Schwierigkeiten gut zu laufen (T3).

 

Blick nach Norden zum Lidaunberg und zum Filbling, zwei Parade-Aussichtsberge hier.

Durst lass nach! Ich bin bereits nur mehr in Laufhose und -schuhe am Weg, die zwei Bäche, die ich quere, kommen gerade recht.

Ansonsten alles im Genussbereich.

Und dieser Genussbereich ist vor allem hier am schönsten: Die Wiesen der Grünaualm. Ein unbeschreiblich anziehender, ruhiger Ort. Hier ließe es sich gut aushalten - links oben zeigt sich der Gipfel des Kessels, das Wieserhörndl.

Die Grünaualm (1175 m) mit dem Wieserhörndl im Hintergrund.

Da ist der Lack ab - vermutlich war die rote Farbmarkierung für einige doch zu viel des Guten. Der Weg rauf zum Tagesziel ist wenig schwierig (T2), also wohl nachvollziebar.

Wieder im Schatten. Ein leichtes Lüftchen gibt es dazu, das tut gut.

Brücke gibt es auch eine, ist ja fast wie auf der Rolltreppe.

Auf 1370 Metern erreiche ich die freien Wiesen des 1977 errichteten Skigebiets Hintersee-Gaißau, das damals den ersten Dreiersessellift des Landes Salzburgs besaß. Eine Geschichte, die Einheimische gerne erzählen. Leider häufen sich nun die Probleme.

Das Gebiet legt die Pracht der Osterhorn-Gruppe im Süden so richtig dar. 

Der Spielberg (1428 m), ein unbedeutender Skigebiets-Gipfel, liegt am Weg.

Mein Ziel heißt aber Wieserhörndl. Bei immer noch 34 Grad und prallem Sonnenschein freue ich mich auf den kurzen Wald-Abschnitt.

Der Lidaun wird immer kleiner, links führt der Weg zum Eibleck hinauf.

Willkommene Kühlung zwischen den Bäumen.

Dann warten noch gut 180 Höhenmeter über freie Wiesen hinauf zum Wieserhörndl.

Unter mir die Spielbergalm, die per Mautstraße von Gaißau per Auto erreicht werden kann. Dahinter Hoher Göll, Watzmann und Untersberg.

Die Osterhorngruppe mit der markanten Schmittenhöhe (rechts).

Zwischen den Latschen muss die Freiheit wohl grenzenlos sein - ich bin am Ziel.

Das Wieserhörndl (1567 Meter) mit einer Aussicht, die mich nur mehr staunen lässt.

Blick nach Nordosten zum Thalgauer Schober, Rannberg, Faistenauer Schafberg und dem "wahren" Schafberg.

Im Nordwesten der so wie das Wieserhörndl beliebte Skitouren-Berg Eibleck - dahinter Schwarzenberg und Gaisberg.

Der Nordgrat des Wieserhörndl zum Seeberghorn sieht ungemein verlockend aus. Eine Latschen-Gasse scheint vorhanden zu sein - doch mangels Zeitbudget, Wegkenntnis und bekannten Berichten muss ich darauf verzichten. Dann eben ein anderes Mal.

Gefühlt habe ich 5 Liter Wasser rausgeschwitzt.

Also nichts wie retour - die bestechende Aussicht bleibt mein Wegbegleiter.

Der Spielberg ist im Abstieg ein Kinderspiel.

Flotten Schrittes wähle ich mangels Alternativen den Aufstiegsweg für den Abstieg.

Noch einmal diesen herrlichen Platz genießen - das Areal der Grünaualm.

Im Sauseschritt dahin.

Und über Forststraßen retour nach Grünau und zum Hintersee. Das Wieserhörndl ist seinem Ruf gerecht geworden - das (vorerst) stillgelegte Skigebiet ist im Sommer trotz einiger Liftbauten ein wunderbares Erlebnis. Sowohl was den Weg rauf und runter betrifft. Als auch die Aussicht.



Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Beata (Samstag, 03 Oktober 2020 18:24)

    Danke, super Bericht. Die Tour möchte ich jetzt, im Oktober, machen

  • #2

    Mario (Mittwoch, 28 Juli 2021 18:52)

    Danke für Deinen Bericht und die vielen Bilder!
    Man bekommt einen guten Eindruck von der Tour.