Kalkkögel - vom Ampferstein über Marchreisen- und Hochtennspitze zu Hoadl und Pleisen

2566 - 2620 - 2549 - 2340 - 2236 Meter

Stubaier Alpen

17. Juli 2019

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Nelli

 

Beschreibung:

Eine Variante der klassischen Überschreitung des nördlichen Teils der Kalkkögel: Axamer Lizum (1.564m) - Lizumer Kar - Ampferstein (2.556m) - am 'Lustigen-Bergler-Steig' zur Marchreisenspitze (2.620m) - südliche Umgehung der Malgrubenspitze zur Hochtennspitze (2.549m) - Hoadlsattel (2.264m) - Hoadl (2.340) - Pleisenjöchl (2.190m) - Pleisen (2.236m) - über Schafalm hinab in die Lizum.

 

Teile der Überschreitung finden sich detaillierter hier (Ampferstein-Marchreisenspitze) bzw. hier (Malgrubenspitze-Hochtennspitze) beschrieben. Die klassische Überschreitung der nördlichen Kalkkögel würde die Nockspitze noch miteinbeziehen, wer's schwerer haben will nimmt auch noch die Malgrubenspitze oder die Lizumer Spitze bzw. die Lizumer Nadel mit.

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T5/I/B)

Einfacher Zustieg ins Lizumer Kar (T2), mühsam über die Schotterreise (T5) zum Ampferstein (im GB steht - Stand Juli 2019 - etwas von einem gesperrten Weg vom Halsl her). Am teils versicherten Steig, später hin und wieder ausgesetzt in leichter Kletterei (T4/I bzw. B) zur Marchreisenspitze, danach in der Südflanke auf teils abschüssigem, schmalem Steig (T4) hinüber zur Hochtennspitze. Abstieg zum Hoadlsattel im oberen Teil brüchig, danach einfache Wanderung hinüber zur Pleisen und in die Lizum.

 

Dauer: 5:30 Stunden

Höhenmeter: 1.460 Meter

 

Parkplatz:

Axamer Lizum.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gastronomie in der Lizum.

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:       ******* (7/10)

Anspruch:        ******* (7/10)



Licht- und Wolkenspiel auf unserer Tour über die nördlichen Kalkkögel, hier schon beim Auslauf Richtung Hoadl. Nelli ist wieder im Lande, zu zweit ist es einfach lustiger, obwohl der Sommerwettergott im Gegensatz zu uns anfangs leider schlechte Laune hatte.

 

Rein in die Axamer Lizum und die Damenabfahrt rauf. Anfangs wussten wir noch nicht wohin, also sind wir erst einmal ins Lizumer Kar hinauf.

 

Rundherum quellt und grummelt es an diesem schwülen Juli-Spätnachmittag.

 

Vor uns Ampferstein und Marchreisenspitze - Roman ist auf seiner Tour zum Ampferstein über das Halsl angestiegen. Das Lizumer Kar wirkt mit seinen hohen Felswänden wie ein mächtiger Verstärker des Donnergrollens. 

 

Was mach ma? Eine der Rinnen?

 

Die Schotterreise hinauf zum Ampferstein ist mit Schnee und Ski deutlich bequemer, heute geben wir uns den mühsamen Anstieg entlang der Felsen. Notfalls könnten wir bei einem Gewitter von hier aber schnell wieder abschottern.

 

Imposant wie immer.

 

Das Wort "mühsam" in ein Bild übersetzt. Trotzdem zaubert uns das als kalkstein-liebende Bergsteiger ein Lächeln ins Gesicht.

Draußen im Karwendel und überall um uns herum regnet es, wir bleiben bis auf ein paar Tropfen trocken.

 

A bissl zach geht's die 300 Höhenmeter über die Reisn auffe zur westlichen Marchreisenscharte. 

 

Das Wetter mahnt zu Tempo, also stehen wir nach kaum 1:30h auf dem Ampferstein. Für eine kurze Hose fast ein bisschen frisch.

 

Eine Ladung Wasser für das Stubaital.

 

Nachdem sich das Gewitter verzogen hat und nur mehr 'normale' Restwolken übrig blieben, haben wir uns entschlossen als nächstes die Marchreisenspitze anzugehen. Die im Vordergrund sichtbaren Kehlbachlspitzen umgeht man südlich.

 

Im Oberland schon wieder sonnig. Schlussendlich werden wir - ohne es zu diesem Zeitpunkt zu wissen - die Runde bis zur Pleisen, dem vorletzen Grasbuckel, ausgehen.

 

Kurzweiliges, überall gut versichertes Kraxeln am Weg zur Marchreisenspitze.

 

Schöne, teils ausgesetzte Steigführung.

 

Durch eine kleine Schlucht steigt man bei diesem Wegweiser von Süden zu.

 

Etwas anspruchsvoller, dank Versicherungen für geübte Geher kein Problem (T4/I bzw. B).

Schon im oberen Teil, hinter uns der Übergang vom Ampferstein.

 

Zwei, oder besser eineinhalb Lustige Bergler.

 

Marchreisenspitze (2.620m). 

 

Abendunterhaltung auf der Marchreisen über den Mehrwert von Dinkel und "die Sonne kriegen wir auch noch". 

 

Weiter führt uns der Weg nach Westen, rechts ist schon das Gipfelhaus am Hoadl erkennbar.

 

Nach einem weiten Abstieg von der Marchreisenspitze, um der schwierigen Lizumer Nadel auszuweichen, führt der Steig ohne große Höhenveränderungen durch die Südflanke. Es bleibt anregend, teils auch etwas abschüssig.

 

Rückblick, die Marchreisenspitze im Nebel, davor die interessante Lizumer Spitze. Für die Malgrubenspitze (II+) ist es heute schon zu spät, daher umgehen wir sie unten am Steig.

 

Das schöne an den Kalkkögeln ist, dass sich alle paar Minuten der Landschaftseindruck ändert. 

 

Der letzte größere Anstieg führt uns zum Gipfel der Hochtennspitze (2.549m). Vor uns die Malgrubenspitze, die minütlich im Nebel verschwindet.

 

Imposanter Tiefblick, leider seit einiger Zeit auf den potthässlichen Speicherteich.

 

Die Chancen stehen gut, dass wir tatsächlich heute noch Sonne sehen.

 

Die letzte, eigentlich eher unspektakuläre Etappe hinunter zum Hoadlsattel gestaltete sich aufgrund des Sonnenuntergangs zu einem echten atmosphärischen Erlebnis.

Am Abstieg von der Hochtennspitze.

 

Kalkkögel, besondere Berge mit Charakter. Die viel diskutierten Lücken dürfen nicht geschlossen und dem Tourismus geopfert werden.

 

  

Alle rotten sich für das letzte Sonnenlicht zusammen.

 

  

Gut, dass wir uns vom mittelprächtigen Wetter beim Start nicht abschrecken haben lassen. 

 

Untergehende Sonne, schön ist der Salfainssee im Abendlicht zu erkennen.

 

Vom Hoadlsattel in wenigen Minuten hinauf zum ...

 

... Hoadl (2.340m). 

 

Naturfernsehen allererster Güte.

 

Einer geht noch. Etwa 20 Minunten sind's am einfachen Grat.  

 

Es ist schon nach 21:30 Uhr, als wir beim Pleisen (2.239m) ankommen. Innsbruck erhellt das Inntal.

 

Abstieg durch das Skigebiet, da kann doch nichts Aufregendes mehr passieren, oder? 

 

Mehr als dieses Bild sei hier nicht verraten, die Kraxlerei im Dunkeln zwischen den Lawinenverbauungen und den Almrosen im Blockgelände war für uns die "Schlüsselstelle" des Tages und hat perfekt als Abschluss für diese schöne Tour gepasst.

 


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