Zischgeles - Rundtour von Praxmar

3005 Meter

Stubaier Alpen

19. September 2019

Autor: Roman
Mit auf Tour: Andi

 

Beschreibung:

Herbstzeit ist Zeit für Klassiker - ist der Hochsommer vorbei, lichten sich auch die sonst so beliebten Wege durch die Stubaier Alpen. Und daher fällt die Wahl unserer Tour mit gutem Grund auf das Zischgeles (3005 Meter), einen der relativ am einfachsten zu erreichenden 3000er in Nordtirol. Von Praxmar im schönen Lüsenstal (1680 m) führt unsere Runde, die genauso gut umgekehrt gegangen werden kann, entlang des malerischen Marlerbachs unterhalb der Sattelschröfen durch das Sattelloch zum Nordgrat des Zischgeles. Vom aussichtsreichen Gipfel führt der Rückweg dann ostwärts unter dem Oberstkogel vorbei und über den Köllenzeiger (2226 m) wieder nach Praxmar.

  

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierig (T3+)

Von Praxmar durch das Sattelloch mittel schwierig hinauf zum Nordgrat auf ca. 2850 Metern (T3) - letzter Teil etwas Blockkletterei (T3+) - Abstieg zu Beginn kurz versichert und steiler (T3+) - danach auf dem gut gehbaren Steig unterhalb des Oberstkogel mittel schwierig retour nach Praxmar (T3).

 

Dauer: 5 Stunden

Strecke: 10,9 Kilometer

Höhenmeter: 1322 Meter

 

Parkplatz: 

Kostenpflichtige Parkplätze (4 Euro pro Tag/8 Euro bis zehn Tage) beim Alpengasthof in Praxmar (ca. 1680 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Alpengasthof Praxmar (1680 m)

 

Landschaft:  ******** (8/10)

Kondition:      ******* (7/10)

Anspruch:           ***** (5/10)


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Zischgeles Rundtour
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Über dem Hochnebel am Zischgeles (3005 Meter).

 

Frühmorgens machen wir zwei uns im dichten Hochnebel beim Alpengasthof Praxmar ans Eingemachte. Die Wetterprognose sollte sich wie erwartet als trügerisch erweisen, der Nebel wird zäher bleiben als angekündigt.

 

Und diese dicke Nebelsuppe werden wir noch auf gut 1000 Höhenmeter durchsteigen. Macht aber nix, dafür ist der einfache Steig, der auch in etwa auf dem Weg der Skitouren-Route verläuft, gut geeignet um ein wenig zu Plaudern.

 

Da scheiden sich die Wege - und die Geister: So manch einer behauptet ja, Weg 32 wäre als Aufstieg vorzuziehen. Was soll's, wir nehmen Route 31 bergauf und die 32 bergab. Auf jeden Fall war es eine gute Wahl.

 

Rauschende Bäche säumen unseren Weg - Labestationen gibt es daneben noch bei den zahlreichen Heidelbeer-Sträuchern.

 

Herrlich idyllisch und ruhig.

 

Na, was ist denn das? Die Sonne! Nach einem ersten Frühstück kommt auf ca. 2700 Höhenmetern langsam (mehr) Licht in die Sache.

 

Gemütlich fressen wir uns durch die letzten Nebelschwaden.

 

Und dann taucht unverhofft am Ende des Sattellochs der Zischgeles-Gipfel auf.

 

Andi, ein Skitouren-Meister der Nordtiroler Berge, sinniert, wo genau die Route bei seiner letzten Winterbegehung hier oben verlaufen war.

  

Der kurze Wintergruss vor wenigen Tagen ist selbst am Zischgeles kaum mehr zu sehen. Wir werden den Schnee kaum mehr berühren - Probleme macht er gar keine.

 

Das Karwendel ist völlig im Nebel versunken, auch der Rosskogel tut sich schwer im Kampf gegen die Wolken.

 

Wir haben auf der Sonnenseite aber leicht lachen und wechseln kleidungsmäßig auf Sommermodus. 

 

Blick über die Sattelschröfen zur Lampsenspitze, links Zwieselbacher und Gleirscher Rosskogel - weiter hinten Peiderspitze und Rietzer Grießkogel

 

Wir steuern die letzten gut 150 Höhenmeter hinauf zum sichtbaren Zischgeles an. Hier ist ein wenig einfache Blockkletterei mit dabei, alles gut machbar (T3+).

 

Roman ganz in seinem Element - dem Studium der Stubaier Alpen. Schön zu sehen sind hinten drei berühmte 3000er: die Hohe Wasserfalle, der Hochreichkopf und der Acherkogel.

 

Andi beim großen Finale.

 

Blick zurück auf den letzten Teil.

 

Und dann ist der Hochnebel unten - und wir zwei nach einem einsamen Anstieg ganz oben: Das Zischgeles (3005 Meter) mit Blick auf die in Zuckerwatte gepackten Gipfel im Nordosten.

 

Blick nach Südwesten zur mächtigen Grubenwand und der im Vergleich fast verschwindend kleinen Schöntalspitze. Weiter hinten der Schrankogel, rechts der Gleirscher Fernerkogel. 

 

Über den Wolken erhebt sich der Lüsener Fernerkogel. Links Kreuzkamp und Rinnenspitze.

 

Gerade noch so taucht der Kamm zum Fotscher Windegg auf - dahinter die schönen Kalkkögel.

 

Andi und Roman am Gipfel - schön, dass sich nach so vielen Gesprächen über mögliche Touren auch tatsächlich mal eine ausgegangen ist. Und neue Idee konnten wir genügend sammeln.

 

Eine halbe Stunde Füße hochlagern musste bei dem eisigen Nordostwind genügen. Also nix wie ran an den Abstieg. Der Grat hinunter in Richtung Oberstkogel ist oben ein wenig versichert, aber in Summe wenig problematisch.

 

Ein wenig Anpacken am Felsen ist dabei.

 

Roter Kogel und Sömen haben wir gut im Visier.

 

Hinter Andi türmen sich die Lisener Villerspitze und die Hohe Villerspitze auf.

 

Roman im Cowboy-Style am Grat - den Nebel konnte ich aber auch so nicht bezwingen.

 

Also ging es für gut 300 Höhenmeter wieder hinein in den Nebel-Dickicht.

 

Der gemütliche Steig führt uns aber alsbald wieder mit einem schönen Blick auf das Lüsenstal hinaus auf die Heidelbeer-Wiesen. Hinten zeigt sich der Köllenzeiger (2226 m).

 

Der Schlussteil bricht an.

 

Auch hier hinunter begleiten uns die rauschenden Bäche dieser herrlichen Landschaft.

 

Ein Blick zurück weckt noch einmal die Sehnsucht nach Aussicht, Ruhe und Berglandschaft.

 

Und dann sind wir auch schon wieder zurück. Eine schöne Runde auf einen beliebten, aber heute ruhigen 3000er in den Stubaier Alpen findet ihr Ende. Der Ruf eilt dem Zischgeles voraus. Und das vollkommen zurecht.

 



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