Hochwanner

2744 Meter

Wetterstein

28. Juni 2015

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Von Leutasch-Kirchplatzl (1.136m) mit MTB in das Gaistal bis zur Gaistalalm (1.366m) und rechts abzweigend zur alten Rotmoosalm (1.905m), Raddepot. Auf dem markierten Wanderweg unterhalb des Predigtsteins zum Mitterjöchl und auf Steigspuren aufwärts zum Felsgürtel (ca. 2.400m). Durch eine kurze Rinne auf eine Felsstufe, nördöstlich in das Kar und über das Geröllfeld zum Gipfel (2.744m). Abstieg wie Aufstieg, beim Retourweg noch auf den Predigtstein (2.234m) und zurück in das Gaistal und nach Leutasch.

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T4/I)

Bis Mitterjöchl zuerst steiler Forstweg, dann T2; durch die Rinne kurze Kletterei (I), darüber schottriges T4. Abstecher zum Predigtstein I+. 

 

Dauer: 6:30 Stunden

Höhenmeter: 1.680 Meter

 

Parkplatz:

In Leutasch-Kirchplatzl.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gaistalalm

Rotmoosalm

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:        ******* (7/10)

Anspruch:             ***** (5/10)



Der Hochwanner (2.744m) im Wetterstein ist je nach Zählweise der zweit- oder vierthöchste Berg Deutschlands, im Hintergrund das Zugspitzmassiv mit Schneeferner und Zugspitzplatt. Der Normalanstieg erfolgt über das Gaistal von österreichischer Seite.

 

Frühmorgens in der Leutasch.

 

Es empfiehlt sich die Zufahrt mit dem Bike, sonst wartet am Ende der Tour ein langer Hatscher durch das Gaistal. 

 

Nach etwa einer Dreiviertelstunde zweigt man bei der Gaistalalm auf die schwarze MTB-Strecke hinauf zur Rotmoosalm ab. Oben sind bereits die beiden Gipfelziele des heutigen Tages zu sehen: der Hochwanner im Hintergrund, rechts davor der Predigtstein.

 

Nach einer steilen Auffahrt Raddepot bei der alten Rotmoosalm (1.905m). Bei meiner Tour auf den Hinterreintalschrofen bin ich links des Fahrwegs durch die Latschen rauf. Heute halte ich mich westwärts. 

 

Zuerst auf dem markierten Wanderweg auf einen Sattel unterhalb des Predigtsteins. Beim Blick nach Osten taucht links vorne die Gehrensspitze (2.367m) auf, dahinter das umwölkte Karwendel mit der Reither Spitze (2.374m). 

 

Vom Sattel auf ca. 2.100m erster Blick auf die Hochwanner-Südflanke. 

 

Den Predigtstein hatte ich vorher überhaupt nicht auf dem Radar, ich beschließe aber diesen sehenswerten Zapfen beim Rückweg noch mitzunehmen. 

 

Der Steig zeugt von häufiger Begehung, verbindet er doch die Stützpunkte südlich des Wettersteinkamms mit dem Gatterl und dem Weiterweg Richtung Zugspitze oder Ehrwald. 

 

Wunderschöne Landschaft. An dieser Stelle verlasse ich den Steig und gehe direkt hinauf zum Felsriegel. 

 

Die weitere Wegführung erschließt sich. Rechts oben bereits der Gipfel. 

  

Nach etwas Schutt kommt man zur "Schlüsselstelle". 

 

Eine Holzstange markiert den Einstieg in eine Rinne, in der man den Felsriegel überwindet. 

  

Rückblick auf den bisherigen Anstiegsweg. 

 

Die Rinne erfordert minimale Kletterei (I). 

 

Für Ende Juni war's noch recht frisch, da kommen ein paar Felsen gerade recht. 

 

Für routinierte Felsgeher problemlos. 

 

Nach der Rinne quert man hinüber in das Kar, dort mühsam etwas rechtshaltend zur Schulter und nach links aufwärts zum Gipfel.

 

Mit etwas Trittsicherheit einfach zu gehen. 

 

Von der Schulter sind's noch ca. 200 Höhenmeter. 

 

Landschaftlich ist das Wetterstein wie immer eine Wucht. 

  

Je nach Lust und Laune etwas schuttiger oder felsiger. Rutschig, aber nirgends ausgesetzt. 

  

Beim schönen Gipfelkreuz des Hochwanner (2.744m). 

 

Nach Osten spannt sich der anspruchsvollen Teufelsgrat mit dem Hinterreintalschrofen (2.669m) und den Hundsstallköpfen (2.586m). 

 

Genialer Platz zum Verweilen. 

 

Blick hinüber zur Zugspitze. 

 

Aus dem Reintal bzw. der Reintalangerhütte gibt's eine anspruchsvolle Kletterroute durch die Nordwand auf den Hochwanner. Mehr Infos z.B. hier

 

Doch ich bleibe im leichteren Gelände, am Anstiegsweg geht's wieder retour nach Süden. 

 

Vom Gipfel kann man noch ein Stück westwärts am Grat bleiben. 

 

Hochbetrieb hat man am Hochwanner selten, aber durch den vergleichsweise leichten Zustieg wird der Berg doch regelmäßig begangen. 

 

Der weitere Grat Richtung Kl. Wanner würde auch nicht uninteressant aussehen. Stattdessen genieße ich den freier werdenen Blick auf die Nordseite der Mieminger Kette mit der markanten Hochwand (2.719m) links. 

 

Schnell ist man im Schotter wieder herunten. 

  

Die Hohe Munde (2.662m) nun in voller Pracht. 

 

Wolken sind zwar nicht des Bergsteigers Freund, sorgen aber manchmal für besondere Stimmung. 

 

Abstieg von Mitterjöchl.

 

Vipera berus. 

 

Einfädeln aus den markierten Steig.

 

Und hinüber zum Sahnehäubchen, dem Predigstein. 

 

Lässige Felsstrukturen. 

 

Gut markiert eine Rinne rauf (I).

 

 

Poesie am Predigtstein (2.234m) - des öfteren so wie im Gipfelbuch auch als "Predigtstuhl" bezeichnet. 

 

Blick hinauf zum Hochwanner. 

 

Hier lässt es sich aushalten. 

 

 

Südzustieg zum Hinterreintalschrofen, kaum II. 

 

Nun heben sich auch die Wolken über den hohen Miemingern, wie Hochplattig, Griesspitzen, Grünstein und Ehrwalder Sonnenspitze

 

Abstieg vom Predigtstein. 

 

Sehr empfehlenswerter Nebengipfel. 

 

Es ist nur ein kurzer Abstieg zum Raddepot. 

 

Das MTB bringt mich in wenigen Minuten zurück ins Gaistal und hinaus nach Leutasch. Hier werde ich mich sicher bald wieder umsehen, im eben erstandenen alten Wettersteinführer aus den 80er Jahren sind noch unzählige Routen erwähnt, die nur darauf warten entdeckt zu werden.  


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Kommentare: 1
  • #1

    Holger (Dienstag, 10 November 2020 14:46)

    Also die "Schlüsselstelle" markiert mit dem Holzstecken kann man einfach links umgehen. Ist uns am Sonntag beim Abstieg aufgefallen. lg HM