Kitzstein - Wasserwand - Heuberg

1399 Meter

Chiemgauer Alpen

22. April 2019

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Bevor die Ostalpen im Norden Tirols ins Flache abfallen, türmt sich mit der kleinen Heuberg-Gruppe quasi ein letztes Massiv auf. Dementsprechend schön ist die Aussicht auf dem Kitzstein (1399 Meter) und der Wasserwand (1363 m) die sich im Westteil der Chiemgauer Alpen erheben. Von Nußdorf am Inn (465 m) aus gibt es bei sonnigem Wetter einen zumeist angenehm kühlen Anstieg westseitig teils steil an der Bichleralm (1024 m) vorbei zur Kindlwand. Über den Heuberg (1338 m) lassen sich Wasserwand und Kitzstein erklimmen, ehe es durch das Wassertal zur bereits im April bewirtschafteten Deindlalm (1050 m) geht. Der Abstieg führt gemütlich an der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Kirchwald vorbei zurück nach Nußdorf.

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (markiert und Steigspuren/T4/Klettersteig B)

Von Nußdorf am Inn westseitig teils steil und kurz versichert mittel schwierig zum Kindlwald-Sattel (T3) - Weiterweg zum Heuberg wenig schwierig (T2), Aufstieg zur Wasserwand ziemlich schwierig und gut versichert (T4/B) - Übergang zum Kitzstein mittel schwierig (T3+) - Abstieg zur Daffnerwaldalm und nach Nußdorf einfach (T2).

 

Dauer: 4,5 Stunden

Höhenmeter: 918 Meter

Kilometer: 9,8 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Nußdorf am Inn (ca. 1370 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Deindlalm (1050 m)

Laglerhütte (1050 m)

 

Landschaft:    ******** (8/10)

Kondition:            ***** (5/10)

Anspruch:           ****** (6/10)


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Der finale Grat zur Wasserwand (1363 Meter).

Zu Ostern auf den Kitzstein. Für jemanden wie mich, der auf Bergtouren im Schnitt 2 bis 3 Leute trifft, war das eine wahre Läuterung. Aber zumindest der hier sichtbare Nordwestanstieg von Nußdorf aus sollte relativ ruhig ausfallen.

Lustig: Ein Obstbaumlehrgarten. Etwas für die Kinder.

Am Römerweg zur Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung zweigt mein Steig ab. Erstes Ziel ist der idyllische Heuberg.

 

Wunderbare Frühlings-Landschaft mit genügend Schatten.

Der Heuberg ist markiert, der Steig ab und an steil und mittel schwierig (T3).

Durch die "eingefallene Wand" schlängelt sich der Steig nach oben.

Eine Stelle ist kurz versichert, der Weg ist aber nicht sonderlich schwierig (T3).

Flottes Höhenmeterfressen.

Die Bichleralm (1024 Meter), die hier wohl kaum Sonne sieht.

Eine der bekannten SalzAlpenTouren führt auf meinem Weg dahin.

Am Kindlwandsattel (1158 m) angelangt wäre die Kindlwand (T4/teils versichert) nicht mehr weit. Ich nehme aber Heuberg und Konsorten in Angriff.

Ab jetzt ist Sonnetanken angesagt - und das scheinbar ohne Ende.

Erster Blick auf die Wasserwand - ein herrlicher kleiner Felszacken mit vielen Routen.

Von nun ist die grandiose Aussicht stetiger Begleiter - rechts vorne der schöne Wildbarren, links das Kranzhorn.

Nun tummeln sich hier die Horden am schönen Steig.

Der Heuberg (1338 Meter) - das Ziel des Großteils der Menschenmassen.

Ich steuere aber sogleich die Wasserwand an, deren "Klettersteig" etwa in direkter Blicklinie unterhalb ders Gipfelkreuzes verläuft.

Gut 30 Höhenmeter geht's steil aufwärts - sicherlich mindestens III-Kletterei, wäre da nicht die Sicherung. Für mich aufgrund des sehr speckigen und abgegriffenen Felsens eine längere B-Stelle.

Blick zurück.

Und dann komme ich auf diesen herrlichen Grat zur Wasserwand. Von hier oben ist die Aussicht ein wahrer Traum.

Vorne die Kindlwand, deren Steig von hier aus gesehen rechts verläuft. Dahinter die flache Landschaft Bayerns.

Die Wasserwand (1363 m) - einsame Gipfelkreuze kann ich mir heut aufmalen.

Also wieder zurück und weiter zum Kitzstein.

Da ist was los - hinten der Große Pölven.

Der direkte Übergang zum Kitzstein ist kurz etwas ausgesetzt (T3+).

Der Rest zum Kitzstein ist einfach - der Steig ließe sich übrigens auch umgehen.

Die letzten Meter zum letzten Ziel durch viel alten und neuen Baumbruch.

Herrlicher Berg mit fulminanter Weitsicht: der Kitzstein (1399 Meter).

Blick nach Westen über das Inntal hinweg ins noch winterlich wirkende Mangfallgebirge.

Im Osten die Chiemgauer Alpen mit dem Geigelstein und dem Spitzstein. Ein wunderbares Frühjahrs-Gebiet zum Austoben.

Mit Blick auf die Wasserwand geht es dann durch das Wassertal zurück.

Gibt's da was gratis? Die Massen schieben sich von der Deindlalm zum Heuberg rauf.

Die gemütliche Deindlalm (1050 m).

 

Auf der Fahrstraße der Alm und auf Forststraßen und Waldwegen wartet mein Abstieg.

 

Kurzer Steig mit Blick zurück zur Kindlwand.

 

Idyllisch gelegen: die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung.

 

Die Forststraße Richtung Nußdorf bildet den Schlussteil.

 

Und über einen kleinen Steig endet eine herrliche Runde. Hätte nicht gedaccht, dass so viel los ist - aber abgesehen davon endet so eine tolle Runde. Ideal für das Frühjahr.

  



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Kommentare: 1
  • #1

    rainer (Mittwoch, 24 April 2019 20:34)

    Auch wenn sie kein Ziel für den Alpinisten - ich beobachte sie immer wieder gerne beim Heimkommen aus dem hohen Norden, sozusagen als erste Vorboten der heimischen Riesen nach Tagen von flacher Landschaft. Hinter dem Füssener Tunnel in Richtung Reutte bezaubern sie links und rechts der Bundesstraße noch deutlicher, weil rassiger. Wer die Natur versteht kann deinem Gedanken folgen Roman.