Skitour Agglsspitze

Stubaier Alpen

3196 Meter

17. März 2016

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Die Königs-Skitour im Südtiroler Pflerschtal führt auf die Agglsspitze (3196 Meter). Der höchste Gipfel des gleichnamigen Aggls-Rosskopf-Kamms am Südende der Stubaier Alpen wird dabei von Hinterstein (ca. 1370 m) am Ende des Pflerschtals erreicht und führt als Gletscher-Tour über den Feuersteinferner und einen schärferen Grat zur beliebten Agglsspitze mit ihrem markanten, kleinen roten Gipfelkreuz. Die Aussicht erstreckt sich weit in den Nordwesten Italiens hinein, die Abfahrt führt über den Aufstiegsweg.

   

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS+)

Klassische Frühjahrstour, die sehr gute Verhältnisse (LWS 1) erfordert. 

Von Hinterstein aus bis zum Feuersteinferner teils sehr steile Wege (>30 Grad) - der Ferner selbst ist relativ flach und relativ spaltenarm. Der Aufstieg am Grat (Steigeisen!) ist schwierig und erfordert alpinistisches Können.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 7 Stunden

Kilometer: 18,6 Kilometer

Höhenmeter: 1821 Höhenmeter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Hinterstein im Pflerschtal (ca. 1370 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine

 

Landschaft:       ********** (10/10)

Kondition:           ********* (9/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                ******* (7/10) 



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Skitour Agglsspitze
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Roman und Jürgen am roten Gipfelkreuz der Agglsspitze (3196 Meter).

 

Eine Rodelbahn? Nein, einfach nur viel los - wir starten von Hinterstein im Pflerschtal auf einer Skitour-Autobahn ins Tal hinein.

 

Anfangs sind einige flache Kilometer zu schinden. 

 

Auf Höhe der Kastenfurtalm (ca. 1700 Meter) zeigen sich die schroffen Wände, durch die es hindurch zu schlüpfen gilt.

 

Wäre Jürgen nicht bereits vergeben, hätte er inzwischen eine eingetragene Partnerschaft mit dem Pflerscher Tribulaun. Hier zu sehen: das verliebte Paar.

 

Die Spuren sind gut zu erkennen - angesichts der guten Lawinensituation der vorherigen Tage (LWS 1 heute vormittags) ist das Besucheraufkommen dementsprechend groß gewesen. 

 

Im Süden baut sich die Hochtrogspitze auf.

 

Wir marschieren um die Steilstufen herum weiter nach oben - der Weg schlüsselt sich logisch auf, die Spuren tragen das ihrige dazu bei.

 

Auf ca. 2000 Metern erreichen wir dieses Plateau unterhalb der Steilwände mit der Rinne am Ende, die unser Durchschlupf sein wird. 

 

Die Schlüsselstelle der Tour ist diese Rinne, die uns auf den Ferner leitet. Ein steiles Stück, das bei schlechter Schneelage absolut zu meiden ist.

 

Jürgen bahnt sich seinen Weg auf den frischen Spuren.

 

Wir haben fast den Ausstieg erreicht, der uns von hier aus gesehen links aus der Rinne führt.

 

Der Ausstieg - Jürgen verfolgt den Weg, der später unsere Abfahrt sein wird.

 

Das Gelände bleibt nun steil - höchste Vorsicht ist angebracht aufgrund der ansteigenden Temperaturen am Vormittag.

 

Jürgen und ich kämpfen langsam mit der Höhe - hinten zeigt sich das Gelände bis zum Einstieg in die Rinne.

 

Der gut verspurte Schlusshang unterhalb des Gletscherplateaus des Feuersteinferners - hinten zeigt sich die Lorenzenspitze (2924 Meter) im Südostgrat der Agglsspitze.

 

Jürgen unstoppable - der Mann mit der berühmten zweiten Lunge wird angesichts der Bergkulisse zum Perpetuum mobile und rast auf den Ferner zu.

 

Das Plateau ist erreicht - der skitechnisch schwierigste Teil liegt damit hinter uns.

 

Die Ankunft am Feuersteinferner - hinter Jürgen zeigt sich die Schneespitze, ein weiteres sehr beliebtes Sommer- wie Winterziel, das über die Magdeburger Hütte von Osten erreicht wird.

 

Nun wird es langsam richtig mühsam - auf gut 2800 Metern haben wir bereits um die 1500 Höhenmeter in den Beinen, dazu kommt die Höhe. Ein Konditionstest der besseren Art.

 

Eine kleinere Steilstufe wird noch überwunden bis zur Magdeburger Scharte, die gut zu sehen ist.

 

Die Wege verdichten sich mehr und mehr zu einer Linie.

 

Und er kann's doch noch - aber ob das Lachen nach der ganzen Anstrengung nicht eher Galgenhumor ist??? Egal, wir sind auf über 3000 Metern und beißen durch.

 

Schritt für Schritt der Scharte entgegen - die Skischuhe hängen wie Betonklötze an den Füßen.

 

An der Magdeburger Scharte (3110 Meter) mit Blick in die Welt des Stubaier Gletschers. Wir schnallen unsere Steigeisen an - nun wartet der letzte Aufstieg am Westgrat.

 

Roman muss erst einmal Luft, Wasser und Energieriegel tanken.

 

Stapf, Stapf.

 

Hier ist gut zu sehen, dass der Grat keineswegs zu unterschätzen ist. Ganz klein leuchtet am höchsten Punkt bereits das Gipfelkreuz hervor.

 

Ein unglaublich schöne Kulisse, die aber ihre Gefahren birgt. 

 

Das Gipfelkreuz ist zum Greifen nahe - die letzten Meter. 

 

Und dann sind wir oben: Roman und Jürgen am Gipfelkreuz der Agglsspitze (3196 Meter).

 

Fantastischer Blick nach Süden mit dem Ausläufern der Stubaier Alpen.

 

Hier der gesamte Rosskopf-Aggls-Kamm mit den Telfer Weißen, der Wetterspitze und der Seeberspitze.

 

Ein Blick Richtung Zuckerhütl.

 

Nach ausgiebiger Rast verlassen wir bei absolutem Kaiserwetter (AKW) den Gipfel und machen uns am Grat auf den Rückweg.

  

Jürgen im Abstieg. 

 

Blick in den Abgrund.

 

Und dann lassen wir es richtig schön krachen bei der Abfahrt - eine unserer schönsten gemeinsamen Skitouren findet damit ihr Ende. Ein spannendes und tolles Abenteuer.

 





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Kommentare: 1
  • #1

    rainer (Dienstag, 02 Januar 2018 19:20)

    Bärige Tour - bärige Bilder Kollegen!