Dristenkopf

2005 Meter

Karwendel

18. September 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Als "Hochaltar von Pertisau" bekannt ist der Dristenkopf (auch Tristenkopf/2005 Meter) für viele Einheimische der schönste Berg am Achensee. Und der markante Zacken wartet wahrlich mit einer Besonderheit auf: Hier ist so gut wie niemand anzutreffen. Der steile Waldweg von Pertisau (974 m) aus ist oftmals markiert und prinzipiell gut in Schuss, dennoch ist hier fast nichts los, während sich auf den teils schwierigeren Nachbar-Bergen die Massen tummeln. Grund dafür ist in erster Linie die Tatsache, dass der Pfad nicht beschildert ist.

 

Schwierigkeit: schwierig (markiert, teils Steigspuren, teils versichert/T4/I)

Vom Parkplatz an der Mautstation in Pertisau zuerst Richtung Falzthurntal, dann an der  zweiten Forststraße links - Steig zweigt am Ende der Forststraße gut erkennbar südwärts zum Dristenkopf ab - Orientierungssinn notwendig, Steig aber gut erkennbar - teils sehr steil (Rutschgefahr bei Nässe!) - teils versichert (T4/I) - oben einfacher im Schottergelände (T3) - Abstieg wie Aufstieg.

 

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 1034 Meter

Kilometer: 8,3 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenpflichtige Parkplätze in Pertisau (2 Euro für 4 Stunden/3 Euro pro Tag im September) am Eingang zu den Mautstraßen der Karwendeltäler (ca. 970 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

am Weg keine - genügend Möglichkeiten in Pertisau.

 

Landschaft:    ********* (9/10)

Kondition:            ****** (6/10)

Anspruch:           ******* (7/10)


Download
gpx-Datei Dristenkopf
Dristenkopf.gpx
GPS eXchange Datei 138.7 KB


Der Ausblick vom Dristenkopf (2005 m) auf den Achensee.

Seit Jahren sticht mir der wunderschöne Dristenkopf über Pertisau immer wieder ins Auge. Nun ist es an der Zeit, diesen Berg endlich in Angriff zu nehmen.

Auch im September gleicht der Weg ins Falzthurntal einer Völkerwanderung. Ich zweige hier am unbeschilderten Forstweg links ab - und treffe bis zur Rückkehr hierher keinen einzigen Menschen mehr.

Am Forstweg weicht der gut erkennbare Pfad dann in die Botanik ab.

 

Anfangs zieht sich der Steig noch flach durch den Wald.

Nach einiger Zeit wird es dann immer steiler - Nässe ist hier mitunter fatal, ein Ausrutscher würde meist erst unten im Tal enden.

Der ominöse rote Pfeil, der ja auf hikr schon für Diskussionen sorgte. Mir zeigt er die richtige Richtung - nämlich direkt nach oben.

Blick auf den Feilkopf.

Markierungen - die tauchen immer wieder auf, aber dennoch ist hier viel Orientierungssinn notwendig.

Eine knackige Stelle am Felsen (T4), am Ende aber nicht grob schwierig.

Hier hängt ein relativ neues Seil drinnen - hilft, ist aber nicht dringend notwendig.

Im Osten taucht der Bärenkopf rechts auf, dahinter links das Ebner Joch.

Ab der Latschenzone sind stets kurze steile Passagen zu überwinden (T4-).

Wow, der Blick auf den Achensee. Links die Unnütz-Gruppe, recht davon markant die Guffertspitze und vor mir das Rofan-Gebirge.

Der Steig ist auf dem Großteil der Tour ohne Probleme zu erkennen.

Wie nahe Pertisau auch hier auf fast 1700 Metern ist, zeigt, wie steil der Weg hierher ist.

Ich quere hinüber zum Kar unterhalb des Dristenkopf-Gipfelaufbaus. Mein Blick schweift zur Seebergspitze ab.

Ein wundervoller Ausblick.

Immer weiter hinüber bis zum direkter Anstieg am Kamm.

Erstmals schlüpft das Gipfelkreuz hinter den Felsen hervor.

Der Weg ist unverkennbar.

Eine kurze felsige Passage wartet (T4/I).

Der hier wieder gut markierte Weg führt um den felsigsten Teil des Aufstiegs herum.

Der Schlussakord im steilen, aber unschwierigen Gelände.

Zwischen den Gipfelfelsen taucht die wunderschöne Rappenspitze auf.

Ich bin oben Gipfel des Dristenkopf (2005 Meter) - das Gipfelkreuz weiter hinten liegt niedriger als der Hauptgipfel.

Im Westen der Kamm mit Schaufelspitze und Bettlerkarspitze - links das Sonnjoch.

Die Rast am Dristenkopf-Gipfelkreuz ist unbedingt einzuplanen - der Ausblick ist phänomenal.

Blick nach Norden mit der Montscheinspitze, der Hohen Gans und dem Juifen.

In der Gipfelbuch-Box sind gleich drei Bücher drinnen - eines davon schildert die Geschichte des Dristenkopf, der einst sicher mehr Andrang erhielt als in diesen Tagen.

Der Hochaltar von Pertisau - das trifft es am besten.

Ein Notfall-Handy liegt ebenfalls bereit.

Schweren Herzens verlasse ich alsbald diesen fantastischen Platz über dem Achensee.

Auch im Abstieg gilt im steilen Gelände höchste Vorsicht.

 

Und mit diesem Blick auf den Achensee führt mein Tour dann wieder in den Wald und am Aufstiegsweg wieder zurück. Ein traumhafter, ruhiger Kurz-Ausflug mit einer überwältigenden Aussicht. Sehr lohnend.

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Markus (Freitag, 24 September 2021 18:05)

    Toller Bericht. Hat mir sehr geholfen auch den Weg nach oben zu finden. :-)

  • #2

    Roman (Samstag, 25 September 2021 21:05)

    Freut mich, Markus.

  • #3

    Roland (Samstag, 02 Oktober 2021 15:24)

    Hatten es 2007 versucht, damals keine Chance den Weg zu finden, mussten leider aufgeben.

  • #4

    Günter (Sonntag, 12 Juni 2022 22:38)

    ein toller Berg mit wirklich sehr steilem und recht einsamen Anstieg, vielen Dank für den Tipp! Der Parkplatz kostet momentan (Juni 2022) 8 (!!) Euro pro Tag, und dementsprechend ist er nicht überbelegt.

  • #5

    Gerhard (Sonntag, 15 Januar 2023 19:28)

    Ich habe den Berg am 29.10.22 als Eingehtour für einen 3-Tages-Urlaub gemacht - war aber am Ende ganz schön anstrengend, auch mental, denn man muss - bis auf die untersten 150 Höhenmeter - immer voll konzentriert sein. Es ist einfach überall sau-steil; entweder geht man direkt in dieser Steilheit bergauf oder man quert solche steilen Hänge. Die Wegfindung war einfach - man darf nur nicht zu früh nach links abbiegen, wo links noch "kein Berg" ist, also eben nicht ins Dristenautal, sondern wie Du schön beschrieben hast noch ein paar Minuten Richtung Falzthurnalm bis zu dem deutlich sichtbaren Forstweg, wo es nach 5 Minuten bei einer Bank links ins Wilde geht. Im oberen Bereich im Geröll fand ich vor allem den Abstieg sehr heikel, weil überall rutschiges Kleingeröll lag. Lustig fand ich Deine Bilder, weil ich praktisch an denselben Stellen fotografiert habe ;-) Danke für Deinen tollen Bericht, der im Prinzip auch meine Erlebnisse 1:1 beschreibt.