Hemerkogel

2759 Meter

Stubaier Alpen

22. Oktober 2021

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Ein Juwel in den Stuaier Alpen zwischen kargen Felsen und blühenden Wiesen: Der Hemerkogel (2759 Meter/genauer ist es der nördliche Hemerkogel) ist einer der schönsten Wanderberge der Stubaier Alpen direkt über dem Ötztal. Mit seiner weitreichenden Sicht auf das Tal sowie die umliegenden Riesen bietet der feine Zacken auch dank seiner wenig fordernden Steige alles, was das Herz begehrt. Einzig das Fehlen von Hütten und der etwas längere Weg sorgen für einen geringeren Bekanntheitsgrad des Hemerkogel. In Angriff nehme ich den weithin sichtbaren Berg von Niederthai (1550 m). Zuerst am Steig, dann auf einer neuen Forststraße mache ich mich den Anstieg - einige Zeit nur auf Steigspuren, ehe ich beim Wanderweg einfädele und über Westflanke zum Hemerkogel ansteige. Retour führt der Pfad auf der offiziellen Route vorbei an der oberen Hemerachalm (2085 m) und der unteren Hemerachalm (1859 m) nach Niederthai.

 

Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert, versichert/T3)

Von Niederthai am Steig und später einer neuen Forststraße sowie weglos zum Wanderweg des Hemerkogels (T3) - oben felsiger mittel schwierig zum Hemerkogel - Abstieg am Wanderweg (T3).

 

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 1232 Meter

Kilometer: 11,4 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie oder kostenpflichtige Parkplätze in Niederthai (ca. 1550 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Jausenstation Wiesle (1528 m) - kleiner Umweg von 10 Minuten

Gastbetriebe in Niederthai

 

Landschaft:    ********** (10/10)

Kondition:              ****** (6/10)

Anspruch:                   ***** (5/10)


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Wundervoller Herbst-Tag am Hemerkogel (2759 Meter).

In einem (wieder mal) schneearmen Oktober starte ich zwischen Wiesenfrost und Sonnenhängen vom kleinen Wander-Örtchen Niederthai aus meine Tour auf den Hemerkogel. Der Narrenkogel gegenüber genießt schon die wärmenden Strahlen - doch heute werde auch ich nicht zu kurz kommen. 

Nach einem flachen Anfangs-Teil beginnt am Mauslasattel (1630 m) der Waldsteig.

Schon jetzt darf ich die ersten Weitblicke erhaschen, hier mit der Bloße.

 

Ich wähle ein ruhigeres Tempo, die Zeit drängt ausnahmsweise nicht so, die GPS-Uhr läuft in einem gemächlichen Takt mit.

Plötzlich komme ich zu der neuen Forststraße, die in Richtung Untere Hemrachalm führt. Sie wird irgendwo enden, danach geht es direkt auf Steigspuren den Hang rauf.

Querfeldein hinein - gegenüber der Blockkogel sowie kleiner vorne der Hauerkogel und der Rauhe Oppen.

Im Nordwesten der Fundusfeiler mit dem Wenderkogel davor.

Ich fädele auf gut 2300 Meter am Wanderweg ein, die Kulisse ist atemberaubend.

Der Weg hinauf zum Hemerkogel ist durchgehend steil, aber nie wirklich schwierig (T3). Oben lugt auch schon das Gipfelkreuz hervor.

Braune und goldene Wiesen wechseln mit einer prachtvollen Berg-Szenerie ab. Vorne zeigt schön der kleine Weiler Köfels.

Der Blick reicht schon weit hinein in das Tal bis zum Sölder Grieskogel.

Ab zum steileren Abschnitt.

Höhenmeter-Fressen auf Ötztaler Art. Immer wieder beeindruckend zu sehen, wie nahe und zugleich fern man dem Ötztal mit den hohen Berg rundherum ist.

Oben wird es dann noch eine Block-Wühlerei der gemäßigten Tonart.

Der Grasstalsee schimmert im schönen Grünblau - hinten das lässige Hörndle, dazwischen der klettertechnisch schwierige Vier-Zaiger-Grat (IV).

Hier ist indes nicht mehr viel zu tun.

Was für eine Aussicht - der nördliche Hemerkogel (2759 Meter), der das Gipfelkreuz trägt. Am Talausgang zeigt sich der Tschirgant, rechts der Hochreichkopf.

Vis-a-vis über dem Grastal der markante Grasstaler Grieskogel sowie rechts der vor allem im Winter beliebte Breite Grieskogel.

Die Südseiten rund um Sulzkogel und Zwieselbacher Rosskogel sind aper und in der niederschlagsarmen Zeit gut ausgebrannt. Vorne links der Brand.

Die Nordhänge tragen aber ebenfalls zu wenig Schnee für Oktober 2021.

Über der Salchenscharte oberhalb des Grastalsees erhebt sich mächtig die Wilde Leck - hier runter würde ein Abstiegsweg führen, aber der rutschige Schnee und wohl doch ein wenig Eisauflage lassen mich doch den Aufstiegsweg favorisieren.

Da ging es sicher auch runter - wäre interessant zu wissen, wie viele es hier im Frühjahr zur Skitour herauf probieren.

Blick zum schönen Kamm vom Narrenkogel zur Hohen Wasserfalle.

Danach fällt Abschied nehmen gar nicht mal so schwer, wartet im Abstieg doch ein solches Panorama zum Zeitvertreib. Einfach herrlich, dieser Gipfel.

Durch herbstlich gefärbtes Gras talwärts.

Nun mach ich aber kein Wischi-Waschi mehr und bleibe am Wanderweg - ebenfalls flott und bequem mit Leitsystem.

 

Die Obere Hemrachalm (2085 m) hat mit ihrer Lage Postkarten-Charakter.

 

Etwas touristischer als gewohnt kann man via QR-Code mehr über die Geschichte und den "Lieblingsplatz" Obere Hemerachalm erfahren. Ob es aber für die Rast hier wirklich ein Smartphone braucht, darf angesichts der bombastischen Aussicht bezweifelt werden.

 

Im schönsten Trailrun-Gelände geht es dann flacher hinaus Richtung Niederthai.

 

Am Themenweg retour.

 

Immer wieder öffnet sich der Wald und gibt solche Panoramen frei.

 

Auch bei der Unteren Hemerachalm (1859 m) darf man mittels QR-Code sinnieren oder das Studieren des Lieblingsplatzes auf zuhause verlegen.

Und zurück am Wanderweg schließt sich die Runde am Ende wieder bis nach Niederthai. Lange schon habe ich den Hemerkogel bei der Anreise interessiert studiert, nun durfte ich endlich auch mal oben stehen. Mit dem Fazit: Der Hemerkogel ist genau das, was ich mir erwartet habe. Nicht sonderlich schwierig, aber ungemein schön. Und einsam.



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