Skitour Hoher Seeblaskogel

Stubaier Alpen

3235 Meter

10. März 2017

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Ein Gigant unter den Skitour-Bergen des Lüsenstal ist der Hohe Seeblaskogel (3235 Meter). Trotz seiner Beliebtheit steht der 3000er der Stubaier Alpen im Schatten des Längentaler Weißkogels, der ein Stück lang am selben Weg erreicht wird. Vom anfangs flachen Langlauf-Stück in Lüsens weg (ca. 1630 Meter) führt der Weg unter dem bewirtschafteten und im Frühjahr gut gefüllten Westfalenhaus (2273 Meter) vorbei ins Längental (Nomen est omen). Auf gut 2400 Metern zweigt der Pfad westlich auf eine Steilstufe ab, wo sich die Tourengeher-Geister scheiden. Über den nur mehr als dünne Eisschicht existente Grüne-Tatzen-Ferner führt der Weg flach zum Gipfel, der erst wieder im Schlusshang seine Zähne zeigt.

   

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS)

Anstieg durch das Längental nur an den Seitenhängen gefährlich - Aufstieg zum Plateau des Grüne-Tatzen-Ferner steil (sichere Verhältnisse notwendig). Am Grüne-Tatzen-Ferner meist flaches Gelände bis zum Gipfelbereich. Steiler Schlussanstieg mit möglichem Skidepot wenige Meter unter dem Gipfel.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 6 Stunden

 

Kilometer: 20,3 Kilometer

Höhenmeter: 1705 Meter

 

Parkplatz:

Kostenpflichtige Parkplätze (4€ pro Tag) beim Alpengasthof Lüsens (ca. 1630 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Westfalenhaus (2273 Meter) - kleiner Umweg

Alpengasthof Lüsens (1630 m)

 

Landschaft:       ********** (10/10)

Kondition:             ******** (8/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                ******* (7/10)



Roman und Jürgen bei Kaiserwetter am Gipfel des Hohen Seeblaskogel (3235 Meter).

 

Wir starten unsere lange Skitour mit dem charakteristischen Flachstück am Ende des Lüsenstal. Mächtig ragt der Lüsener Fernerkogel empor, links davon zeigt sich der Anstieg, der sich wie eine Wand aufbaut und auch zur Lüsener Spitze führt.

 

Nach der kalten Nacht legt Jürgen seine Harscheisen an und zündet im sehr zerfahrenen Aufstieg zum Längental den Turbo. 

 

Hier zeigt sich einer der Lawinenkegel, die von der Nordseite des Lüsener Fernerkogels bis zum Aufstiegsweg herunterreichen. Bei viel Neuschnee und unsicherer Schneelage ist diese Tour ein absolutes No-Go.

 

An der Längentaler Alm (1989 Meter) vorbei beginnt nun das längere Flachstück, das sich nun über etwas mehr als 3 Kilometer bis zur Abzweigung Richtung Seeblaskogel zieht.

 

Jürgen erspäht erstmals den Anstieg zum Hohen Seeblaskogel - rechterhand zweigen hier die Spuren zum bewirtschafteten Westfalenhaus ab, das hier mit etwa 100 Extra-Höhenmeter erreicht wäre. Wir tauschen die Weißbier-Gedanken aber lieber gegen Tiefschnee-Träume.

 

Schön flach geht's jetzt dahin durchs Lääääängental.

 

Endlich Sonne - die Wetterprognose hält. Ein Lawinenkegel ermahnt uns erneut zur Vorsicht.

 

Ob Jürgen da einen Fußabdruck des Yeti vermutet oder vor der Schönheit der Umgebung niederkniet? Darüber kann heute nur mehr gemutmaßt werden.

 

Die Abzweigung zum Seeblaskogel samt Schild, dahinter die Steilstufe als Schlüsselstelle.

 

Der Frühjahrs-Klassiker ist im März nach wenigen Neuschneefällen normalerweise gut verspurt.

 

Geschäftig ist auch der vorerst flache Weg weiter zum Längentaler Weißer Kogel.

 

Es wird steiler.

 

Die Abfahrtsvarianten sind vielfältig - gute Bedingungen sind dafür aber unerlässlich.

 

Das kleine Tal des Ferners ist fast erreicht.

 

Wir genießen das für uns selten üppige Zeitbudget - Jürgen kriegt den Grinser nicht mehr weg.

 

Die letzten Meter bis zum flachen Teil sind gut abgefahren.

 

Im Tal des Grüner-Tatzen-Ferners angelangt zeigt sich erstmals der Hohe Seeblaskogel am hinteren Ende des Weges.

 

Wir nehmen es gemütlich - im Hintergrund der verspurte Nordhang unter dem Bachfallenkopf.

 

Das Flachstück vor dem Gipfelaufschwung ist in der Sonne ein Gusto-Stückerl.

 

Auch der mächtige Schrankogel zeigt sich nun zwischen Bachfallenkopf und Längentaler Weißer Kogel - links türmt sich das Schrandele auf.

 

Über 3000 Meter Höhe wird die Luft im Schluss-Anstieg zum Gipfel schon dünner.

 

Der Hang zum Gipfel des Hohen Seeblaskogel ist schon gut abgefahren.

 

Aufgrund des vielen Stapf-Schnees und der doch dünnen Unterlage im oberen Teil entscheiden wir uns zum Ski-Depot. Bei guten Bedingungen empfiehlt sich der Aufstieg mit Ski.

 

Die letzten Meter zu Fuß sind keine Hexerei mehr.

 

Und dann sind wir da: Der fantastische Hohe Seeblaskogel (3235 Meter) mit seiner umfassenden Rundumsicht ist erreicht.

 

Roman und Jürgen gut eingeschmiert und gebräunt bei der ausgiebigen Gipfelrast an diesem sonnigen und windstillen März-Tag.

 

Geografisch ein Schmankerl: Nicht nur die Erdkrümmung, sondern auch das gesamte Karwendel zeigt sich von seiner ganzen Schönheit. Rechts vorne am Kamm zeigt sich das Fotscher Windegg und weiter südlich der Sömen.

 

Mächtige Nachbarn: Der Breite Grieskogel.

 

Im Süden zeigen sich die mächtigen Stubaier Alpen mit dem Zuckerhütl sowie die mächtigen Ötztaler Giganten.

 

Auch nach Südwesten hin ist die Aussicht grandios. 

 

Jürgen Strahlemann - immer wieder ein Vergnügen, mit dem Waldviertler Ski-Meister die 3000er-Marke zu knacken.

 

Noch einmal der Schrankogel - weiter nördlich lassen sich Ruderhofspitze und Östliche Seespitze erkennen, zwei weitere große Könige der Stubaier Alpen.

 

Eine kostenlose Flugshow am Gipfel gab es dann auch noch - welche Vögel uns da einige Minuten lang beehrten, konnten wir zwei Vögel nicht sagen. Aber ein Schauspiel war es auch für ornithologische Nackerpatzerl allemal.

 

Dann wartete eine Top-Abfahrt. Damit ging für uns beide eine der großartigsten gemeinsamen Skitouren zu Ende - schön, wenn man Zeit hat für solche Unternehmungen. Die Erinnerung verblasst da um einiges langsamer.

 





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