Skitour Lüsener Fernerkogel

Stubaier Alpen

3298 Meter

19. Februar 2015

Autor: Roman & Jürgen

 

Beschreibung:

Als mächtige Felsgestalt dominiert der Lüsener Fernerkogel (3298 Meter) die Szenerie über dem Lüsenstal. Wer einmal das Seitental in den Stubaier Alpen besucht hat, wird den markanten Berg entweder bestaunen oder sogleich auf die bergsteigerische "To-Do"-Liste setzen. Wir haben uns auf die klassische Skitour-Variante gemacht über die "Lüsener Mauer" hinauf zum Gletscher und dann weiter zum Lüsener Fernerkogel. Die Abfahrts-Variante ist nur bei sicheren Verhältnissen zu empfehlen.

   

Schwierigkeitsgrad: skitechnisch ziemlich schwierig (ZS), klettertechnisch schwierig (II)

Der steile und lange Aufschwung über die "Lüsener Wand" erfordert sichere Verhältnisse. Steilstufe am Gletscher-Plateau ist skitechnisch anspruchsvoller. Der Gipfelgrat ist an schönen Tagen meist schneefrei und erfordert Kletterfertigkeiten mit Schneeschuhen im Felsen (II). Abfahrt wie Aufstieg, Variante unter dem Rotgratferner.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 7 Stunden

Kilometer: 13,4 Kilometer

Höhenmeter: 1662 Höhenmeter

 

Parkplatz:

Kostenpflichtige Parkplätze (4€ pro Tag) im Lüsenstal direkt beim Alpengasthof Lüsens (ca. 1630 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Alpengasthof Lüsens (1630 m)

 

Landschaft:      ********** (10/10)

Kondition:            ******** (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:               ******* (7/10) 



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Skitour Lüsener Fernerkogel
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Roman mit Schnitte - nicht Jürgen ;-) - am mächtigen Lüsener Fernerkogel (3298 Meter).

 

Mit dem Ziel klar vor Augen starten wir zwei unsere Tour am hinteren Ende des Lüsenstal. Vor uns liegt wie schon bei der Tour auf die Lüsener Spitze die steile Wandstufe, die sehr sichere Verhältnisse erfordert.

 

Roman - aufgrund eines Bindungsbruchs mit Schneeschuhen ausgerüstet - am Anfang der Schlucht. Hier sollten immer die Harscheisen für alle Fälle im Gepäck sein. 

 

Jürgen, der Mann mit der zweiten Lunge, läuft langsam im ersten Gang an, um dann beim Hochschalten bald mal wieder fünf Gänge zu überspringen.

 

Trotz unserer frühen Startzeit sind uns bereits ein paar Tourengeher voraus.

 

Das Gelände steilt immer mehr auf - für Schneeschuh-Roman weniger ein Problem als für Skitour-Jürgen. 

 

Der Beweis zum obigen Text.

 

Mitten im doch vergleichsweise sehr schneearmen Hang schaut kurz die Sonne hervor.

 

Wo sind nur meine Ski? Bei Jürgens Abfahrt werde ich für meine Not-Lösung mit viel neidischen Blicken meinerseits bestraft. 

 

Einmal mit der Zunge schnalzen, bitte: Sonne, Schnee und blauer Himmel.

 

Jürgen im Aufstieg.

 

Die Erleuchtung: Jürgen glänzt vor lauter Freude.

 

Hier zeigt sich der untere Teil des direkten Abstiegs vom Rotgratferner, den Roman im Abstieg wählen wird und bei Top-Bedingungen zur Abfahrt einlädt.

 

Auf gut 2700 Metern kommen wir am Plateau des Lüsener Ferners an.

 

Breakfast-Time. Und ein paar Gletscher-SMS gibt's auch noch.

 

Nach einigen flachen Höhenmetern auf dem Gletscher ist hier der Durchschlupf durch die plattige Wand. Es ist steil, Harscheisen sehr hilfreich.

 

Zwischen den Felsen findet sich ein guter Weg. Später wird man hier nicht ersichtlich über einer Wand queren müssen - auch hier ist Vorsicht und Können Voraussetzung.

 

Schöner Blick hinüber zur heute ebenfalls gut besuchten Lüsener Spitze.

 

Das wunderschöne, flache Becken des Lüsener Ferners - links die Rinnenspitze.

 

Nach dem kurzen Steilstück und der Querung wartet nun auf fast 3100 Metern Höhe eine flachere Passage am Rotgratferner.

 

Der Weg zum Lüsener Fernerkogel - einfach Weltklasse.

 

Jürgen hat die Sonne im Gesicht, die Stubaier Kolosse im Rücken.

 

Bis zum Felsen-Gipfelanstieg geht's immer schön flach dahin.

 

Die letzten knapp 100 Höhenmeter führen dann in gemäßigter Kletterei (I-II) zum Gipfel.

 

Ein paar steile Absätze sind dabei, die vor allem mit Schneeschuhen gutes Klettervermögen erfordern. Roman steigt schon mal voraus.

 

Jürgen mit seinem 3000-Meter-Plus-Grinser - wir haben wenig Schnee, gute Stapfspuren. Ansonsten kein leichtes Unterfangen, vor allem, weil ein Sturz doch über fast 100 hm auf den Gletscher enden würde.

 

Der Schlussanstieg.

 

Dann sind wir da - der mächtige und mächtig beeindruckende Lüsener Fernerkogel (3298 Meter).

 

Jürgen erfüllt sich hier einen kleinen Traum - so auch Roman. Links neben Jürgen taucht markant der Schrankogel auf.

 

Ein Blick über den schon fix eingeplanten Nordgrat hinweg in die nördlichen Stubaier Alpen. 

 

Ein Blick nach Süden - in der Bildmitte zeigt sich der Doppelgipfel der Wildspitze. Links davon lässt sich sogar der 78 Kilometer entfernte Ortler erkennen. Danaben blinzelt der Similaun hervor - und sogar die Talleitspitze ragt markant etwas rechts davon hervor.

 

Im Westen türmen sich die Ötztaler Riesen auf - zu sehen ist der markante Doppelgipfel der Rofelewand in der Mitte, links davon massiv die Watzespitze und ganz rechts der beliebte Skitourengipfel des Breiten Grießkogel.

 

Ein Zoom auf die Wildspitze, ganz rechts die Weißseespitze.

 

Strupelpeter und Berg-Funzi am Gipfel.

 

Unten das Plateau des Rotgratferners, dahinter fast verschwinden der schöne Kamm mit dem Kreuzkamp und Blechnerkamp. Rechts die östliche Seespitze und die Ruderhofspitze. Und weit hinten markant der runde Zuckerguss des Zuckerhütls sowie der Wilde Freiger.

 

Dann machen wir uns an den Abstieg - ein paar Tourengeher mit Heimat in den Lechtaler Alpen folgen uns nach, einer machte sogar die Lüsener Spitze und Lüsener Fernerkogel in Kombination. Dafür braucht's dann schon einen langen Atem.

  

Roman im Abstieg. 

 

Nach der felsigen Passage, die durchgehend in der Sonne ist.

 

Jürgen macht sich an die sonnige Skiabfahrt am Aufstiegsweg.

 

Roman wählt bei sicheren Verhältnissen den direkten Abstieg unterhalb des Rotgratferners, der hier auch schon gut verspurt ist.

 

Und dann aus dem Sonnentraum wieder in den Schatten...

 

Zurück am Ausgangpunkt. Die Berühmtheit des Lüsener Fernerkogels kommt nicht von ungefähr und ist verdient. Was für eine herrliche Tour, die ihresgleichen sucht in dieser Gegend.

 



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