Skitour Bentlstein (Bendelstein)

Tuxer Alpen

2436 Meter

24. Februar 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Kein Berg direkt über dem Wipptal hat solch eine Anziehungskraft und Schönheit und zugleich so wenig Zulauf wie der Bentlstein (2436 Meter/auch Bendelstein). Der schon weithin sichtbare Gipfel der Tuxer Alpen besticht mit seiner markanten, flachen Westflanke und ist im Sommer wie im Winter ein fantastisches Ziel. Spuren und Gipfelbucheinträge fand ich bei meiner Tour von Steinach am Brenner so gut wie keine vor - dafür durfte ich diese aufstiegsorientierte Skitour bei Königswetter komplett alleine anspuren und verbringen. Bis ca. 2000 Meter führt ein Wanderweg rauf, eine Forststraße dann wieder runter. Oben ab dem Schröflkogel (2156 Meter) wartet meist ein abgeblasener Schlussteil.

   

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS)

Die selten begangene Skitour auf den Bentlstein gilt als kaum lawinengefährdet - die Gefahren sind überschaubar: Von Steinach am Brenner führt ein Wanderweg bzw. eine Forststraße nach oben. Ab 2000 Meter warten freie Hänge und ein kurzes Waldstück - der Gipfelhang des Bentlstein ist flach, meist abgeblasen und nur bei schlechten Verhältnissen gefährlich. Die größten Gefahr sind der klassische Südwind, schlechte Sicht und die Seitenhänge.

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 6 Stunden

Strecke: 16,2 Kilometer (6,7 km im Aufstieg)

Höhenmeter: 1318 Höhenmeter

 

Parkplatz:

Verschiedene kostenfreie Parkplätze in Mauern, Steinach am Brenner (ca. 1150 Meter). Bei der Kirche und entlang der Straße in der Nähe des Fahrverbots Parkmöglichkeiten.

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine

 

Landschaft:       ********** (10/10)

Kondition:               ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                   ***** (5/10) 



Download
Skitour Bentlstein
Skitour Bentlstein.gpx
GPS eXchange Datei 185.1 KB

Kaiserwetter am Bentlstein (2436 Meter).

 

In der Kälte und unter dem dichten Nebel beginnt die Tour direkt in Mauern bei Steinach am Brenner. Entlang der Straße und bei der Kirche (Achtung: nur für Kirchenbesucher) finden sich einige Möglichkeiten zum Parken. Der Bentlstein ist mit drei Stunden Gehzeit angeschrieben.

 

Auf dem Sommer-Wanderweg ziehe ich meine einsame Spur durch den Wald. 

 

Ganz unten ist wenig Schnee, nach wenigen Höhenmetern wird es aber besser.

 

Langsam beginnt sich der Hochnebel zu lichten - mitunter wird der Wanderweg steiler, kurz trage ich die Ski in einer Stapfspur.

 

Dann wird's richtig gut: Beim nicht mehr vorhandenen Niederleger der Spörralm (1772 Meter) bin ich über dem Hochnebel - ich spure durch einsames Gelände. Ein Traum. Hinter überragt die Serles die Szenerie. 

 

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein...

 

Bei dem kleinen Wegkreuz der Spörralm endet eine kleine Stapfspur - nun wartet komplett unverspurtes Gelände auf mich. Bis hierher ging es immer am Wanderweg, nun halte ich mich auf der Forststraße.

 

Keine Rast, es geht weiter. 

 

Ein Wintertraum mit schönen Wiesen wartet jetzt auf mich - und nun auch mit Sonne.

 

Ein lieblicher Gruß von Mutter Natur: Nasser Schnee, der vom Baum fällt, muss nicht immer nur als böser Wegbegleiter auf dem Kopf landen.

 

Auf ca. 1950 Meter taucht beim Hochleger der Spörralm der Schröflkogel (2156 Meter) auf. Das ist das nächste Ziel.

 

Beim Hochleger wartet eine tief verschneite Landschaft.

 

Im Gschntiztal hängt zäher Hochnebel - dahinter überragt der Habicht die Szenerie.

 

Jetzt warten einige flotte Meter in einer Waldschneise - bei der Abfahrt wartet hier auf mich eine kleine Engstelle.

 

Immer schön spuren.

 

Direkt unter dem Schröflkogel komme ich auf gut 2100 Metern endgültig ins freie Gelände.

 

Gegenüber zeigt sich das heute gut gefüllte Gebiet rund um das Pfoner Köpf und Kreuzjöchl und die Seeblesspitze.

 

Die Aussicht von hier oben wird mit jedem Schritt besser.

 

Und dann zeigt er sich endlich zum ersten Mal: Der Bentlstein mit seinem flachen Westhang.

 

Unter dem unscheinbaren Schröflkogel vorbei .

 

Die kleine Hütte am Schröflkogel - da könnte man es aushalten.

 

Ganz schön abgeblasen, aber im Vergleich zu sonst eine gute Unterlage.

 

Die Schneeauflage ist dünn, zum Abfahren geht es dann gut - und der Wind pfeift nur kurz unten an der kleinen Scharte.

 

Oben hat's dann eine schöne Pulverschicht.

 

Und nach über 1300 Höhenmetern warten dann die letzten Schritte.

 

Und dann bin ich da - der Bentlstein (2436 Meter) und meine alten Stein-Latten.

 

Am Kamm-Höhepunkt zeigt sich die Schafseitenspitze, eine rassige Skitour, die heute sicher auch Besuch bekommt.

 

Im Süden zeigt sich vorne der unscheinbare Sumpfkopf, links dahinter die Hogerspitze und markant ganz rechts die Rollspitze.

 

Ein Blick hinein in die Stubaier Alpen. 

 

Mächtig und mit Windfahnen - der Olperer, links davon der Große Kaserer. 

 

Der Pflerscher Tribulaun (links) im Westen mit dem Gschnitzer Tribulaun - die Kuppe in der Bildmitte zeigt den Muttenkopf.

 

Keep smiling - Roman am Gipfel.

 

Dann wartet die Abfahrt - und trotz dünner Schneeauflage einige sehr schöne Schwünge.

 

Vorbei am Schröflkogel und der kleinen Hütte, die ein großer Blickfang für mich ist.

 

Und immer schön weiter im feinen Pulverschnee.

  

Flache Almwiesen sind auch dabei. 

 

Und durch die Waldschneise oberhalb des Spörralm-Niederlegers.

 

Und über rund 550 Höhenmetern rausche ich dann auf der Forststraße hinunter. Eine wirklich schöne Skitour endet damit langsam - das dritte Mal am Bentlstein, und es ist immer wieder beeindruckend, wie anmutig dieser Berg mit seiner Aussicht ist.

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Rita Ennemoser (Montag, 26 Februar 2018 23:57)

    Eine sehr schöne Tour in meiner Heimat jedoch den Bendelstein mit hartem t zu schreiben ist mir fremd.

  • #2

    Roman (Dienstag, 27 Februar 2018 09:25)

    Hallo Rita,
    Da sowohl Gipfelkreuz als auch Wegweiser die Variante "Bendelstein" anschreiben, ist dein Einwurf sicher richtig. Ist nun auch im Titel vermerkt. Ich kenne die Etymologie des Bergnamens leider nicht. Einfachheitshalber, weil meist auch Bentlstein genannt, lasse ich deshalb beide Varianten gleichwertig stehen.
    lg Roman