Rötenspitze - Am Hohen Kreuz

2486 Meter

Stubaier Alpen

24. Juli 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Das Obernbergtal ist Sommer wie Winter ein Magnet für all jene Bergsportler, die auf der Suche sind nach nicht allzu ausgetretenen Pfaden - ein Paradebeispiel dafür ist die Tour auf die Rötenspitze (2481 Meter) und den Gipfel Am Hohen Kreuz (2486 m). Während die Rötenspitze noch einen der bekannteren (Winter-)Berge der Stubaier Alpen darstellt, ist das nicht viel schwieriger zu erreichende Hohe Kreuz schon fast nur mehr den Einheimischen vorbehalten. Grund dafür mag der fehlende markierte Weg sein - sowie die Tatsache, dass eine Rundtour wie in meinem Fall schon etwas kniffliger ist.

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (teils weglos/T4)

Von Obernberg am Lichtsee vorbei über wenig schwierige markierte Wege zur Rötenspitze (T2) - Weiterweg zum Am Hohen Kreuz nicht markiert auf Steigspuren (T3)  Abstieg über die Südflanke an einem Abbruch teilweise ziemlich schwierig bis schwierig (T4/I je nach Routenwahl) - Rückweg über die Kastenalm.

 

Dauer: 4 Stunden

Höhenmeter: 1163 Meter

Kilometer: 10,2 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze im Ortszentrum von Obernberg (ca. 1380 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Am Weg keine

 

Landschaft:    ********** (10/10)

Kondition:              ****** (6/10)

Anspruch:               ****** (6/10)


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Die Rötenspitze (2481 m).

Kurz vor 6 Uhr starte ich mit den ersten Sonnenstrahlen an den Wänden des Obernberger Tribulaun und der Schwarzen Wand im Ortszentrum meine Tour.

Über einen nicht beschilderten Weg steige ich direkter Linie bergan - die müden Glieder freut es, ich bin schnell wach.

Die ersten Sonnenstrahlen gibt es Mitte Juli schon zu früher Stunde.

Oben zeigen sich bereits die ersten Hänge südlich der Rötenspitze.

Vorbei an der Kastnerbergalm (1730 m) - ob die wirklich bewirtschaftet ist, hat sich mir nicht erschlossen.

Ein paar Meter folge ich dem Forstweg, dann geht's auf 1840 m ab Richtung Lichtsee.

Eine genussvolle, ruhige Querung - ein paar Kühe säumen den Weg, Menschen treffe ich hier heute keine.

Ein schöner Pfad mit wenig Steigung und viel Aussicht quert zum Lichtsee hinaus.

Welcome to the jungle: Für einige Minuten kämpfe ich mich durch's Sommer-Dickicht. Wasserdichte Goretex-Schuhe sind da kein Fehler.

Absolut grandios: Die Sonne über dem Obernbergtal. Ich liebe diese Gegend, der Kamm vom Nösslachjoch zum Muttenkopf ist eine der schönsten Wanderungen der Region.

Ich lasse den Lichtsee (2101 m) rechts liegen und halte mich auf gut 2000 Metern in direkter Linie Richtung Rötenspitze.

Die Tribulaune im Westen - nun sind auch Pflerscher und Gschnitzer Tribulaun dabei.

Am Gatter angelangt sind es noch gut 300 Höhenmeter zum Gipfel.

Am Trunajoch zeigen sich Serles und Blaser in erster Reihe.

So lange dauert's dann doch nicht, das Ziel ist nicht mehr weit.

 

Der Lichtsee schimmert im Morgenlicht.

Weil es so schön ist noch einmal der Norden: Nun mit Kesselspitze und Hammerspitze.

Die Rötenspitze mit ihrem namensgebenden Gipfelhang ist zum Greifen nahe.

 

Blick zurück auf den Aufstiegsweg.

Und dann bin ich da - die Rötenspitze (2481 m), der Traum von einem Berg.

Im Norden zeigt sich der Serles-Habicht-Kamm mit der Kirchdachspitze, die Jürgen und Nelli wenige Tage zuvor überschritten haben. Hut ab - von hier lässt sich die Schwierigkeit nur erahnen.

Rechts der Habicht - vor das Hohe Tor, dessen Wege von hier sehr interessant wirken.

Inzwischen ist es bereits gut warm - also weiter.

Auf dem Wiesenhang halte ich mich weiter in Richtung Am Hohen Kreuz.

Der Habicht-Serles-Kamm - ich kann meinen Blick kaum abwenden.

Steigspuren leiten mich über den kurz etwas schmalen Grat (T3).

Die Zacken werden südlich umgangen - ein wenig rutschig ist das nasse Wiesengelände.

Aber mehr Genuss als Herausforderung.

Nach ein paar Minuten bin ich schon da: Am Hohen Kreuz (2486 m).

Und was jetzt? Eigentlich war der Plan ja der, zum Muttenjoch am Grat abzusteigen. Ich taste mich vor, doch die steilen rutschigen Wiesen lassen mich umdrehen. Der schmale Grat sieht nach III-IV aus, das Gras macht die Sache nicht einfacher. Lässt sich schwer sagen, was da wartet - von der anderen Seite wohl besser zu erkunden. Also nichts da.

Also wartet der direkte Abstieg über die Wiesen - hier rechts.

 

Zum Mutenjoch findet sich kein Durchstieg, daher entscheide ich mich an geeigneter Stelle zum Durschlupf. Sieht wilder aus, als es ist (T4/maximal I) - und die Spikes sind auch schon montiert.

 

Ein kleiner, höchst interessanter Fund mitten auf der Wiese - etwa ein Quarz?

 

Hier noch einmal der Durchschlupf im Rückblick. Für mich die beste Stelle zum Abstieg. Das beweisen auch ein paar Steigspuren.

 

Die Tribulaun-Ostwände - was für ein Blickfang.

 

Ich steuere auf Steigspuren die kleine Almhütte am Weg an.

 

Ein Blick zurück - die ersten Wolken verschleiern den Gipfel.

 

Es ist bereits 8 Uhr - also nichts wie zurück im flotten Laufschritt.

 

Ein romantisches Platzerl unter dem Felsen. Aber da meine Liebste nicht dabei ist, geht's auf einsamem Fuße alleine weiter.

 

Und mit diesem Ausblick darf ich dann den letzten Teil am Aufstiegsweg absteigen. Eine wunderschöne Tour, die ich mir schon länger vorgenommen habe. Das Obernbergtal bleibt so wie fast alle Seitentäler des Wipptals eine imposante Gegend. Hier ist jeder Abstecher ein wertvoller und absolut lohnenswerter.



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