Kleiner Lafatscher - Speckkarspitze

2636 Meter

Karwendel

10. Oktober 2015

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Halfpipe-Modus im Karwendel: Manchmal ist der Ehrgeiz und die Kondition doch größer als gedacht. Bei der Bike&Hike-Tour auf die Speckkarspitze (2621 Meter) nehme ich quasi im Vorbeigehen den Kleinen Lafatscher (2636 m) mit. Dabei ist das so salopp daher gesagt, handelt es sich bei dieser Tour doch nicht um das bloße Mitnehmen, sondern viel mehr warten hier zwei der schönsten Berge, die das südliche Karwendel zu bieten haben. Von Absam aus führt der Weg mit dem Mountainbike durch das Halltal zum Lafatscher Joch (2085 m) und von dort am Westgrat hinauf zur Speckkarspitze. Nordseitig erfolgt der Abstieg, ehe der Ostgrat des Kleinen Lafatschers als Sahnehäubchen dieser Tour wartet.

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T4/I)

Mit dem Mountainbike teils schiebend durch das Halltal bis zum Issanger (oder ggf. zum Lafatscher Joch/S1) - Anstieg am Westgrat zur Speckkarspitze schwierig, teils versichert (T4/I) - Abstieg nordseitig ebenfalls schwierig und versichert (T4/I) - Ostgrat zum Kleinen Lafatscher ebenfalls im niedrigen Kletter-Grad (T4/I) - Abfahrt durchs Halltal.

 

Dauer: 10 Stunden

Strecke: 23,4 Kilometer

Höhenmeter: 2477 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze am Halltaleingang in Absam (ca. 780 m). 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Alpengasthaus St. Magdalena (1287 m)

 

Landschaft:  ********** (10/10)

Kondition:        ******** (8/10)

Anspruch:           ******* (7/10)



Ausblick von der Speckkarspitze (2621 Meter) im Karwendel.

 

Aus dem Nebel ans Licht: Ein schöner Herbsttag zur Flucht aus dem dicken Wolkenmeer. Wie so oft an einem Wochentag darf ich meinen Aufstieg zum Lafatscher Joch nach anfänglicher Mountainbike-Fahrt genießen. Wie weit das Rad fährt, ist dem Können überlassen.

 

Der Große Lafatscher türmt sich am Weg zum Joch auf - links zeigt sich der Halltaler Rosskopf als dominante Gestalt über dem Halltal.

 

Blick zum Stempeljoch und den Pfeiser Spitzen - das Karwendel zeigt sich hier von einer seiner schönsten Seiten.

 

Am Lafatscher Joch (2085 m) - einer der großen Knotenpunkte im südlichen Karwendel. Von hier aus sind mit der Bettelwurfhütte und dem Stempeljoch (dahinter die Pfeishütte) zwei wichtige Hütten erreichbar. Auch das Hallerangerhaus ist nicht weit weg. Rechts zeigt sich die Speckkarspitze, das erste und ursprünglich einzige Ziel.

 

Zu Beginn wartet der gemütliche Teil des markierten Westgrats hinauf zur Speckkarspitze.

 

Wunderschöne Aussichts-Terrasse auf ca. 2250 Metern. Der Nebel verzieht sich langsam, die beiden Lafatscher-Gipfel gegenüber machen schon Lust und Laune auf einen kurzen Abstecher. Links hinten zeigt sich der Thaurer Zunterkopf, darunter das Törl sowie mittig die Rumer Spitze.

 

Der Anstieg hinauf zur Speckkarspitze bleibt im Genuss-Modus.

 

Die Schlüsselstelle im Anstieg wartet am Ende der Wald- und Wiesenwanderung.

 

Willkommen im Karwendel - nun darf ich endlich Hand am Felsen anlegen.

 

Schöne, kurzweilige Kletter-Passage (I) ohne grobe Schwierigkeiten und Versicherungen.

 

Ein Hochgenuss, der Weg hier herauf.

 

Dichter Nebel im Halltal. Die höheren Lagen werden heute sichtlich belohnt. 

 

Gut 150 Höhenmeter sind es noch bis zum nun schon sichtbaren Gipfel der Speckkarspitze. Der letzte Aufschwung zeichnet sich bereits als schöne, feine Kletterei im I. Grad ab.

 

Schritt für Schritt wird das Gelände und die Aussicht prächtiger.

 

Der Catwalk zum Gipfel: Im sonst so brüchigen Karwendel macht das hier heroben richtig Spaß.

 

Trittsicherheit ist hier am gesamten Weg gefragt (T4), Abstuzgelände gibt es genug. 

 

Finale grande.

 

Und dann ist die wunderschöne Speckkarspitze (2621 Meter) erreicht. Ein herrlicher Gipfel, der aus dem südöstlichen Mittelgebirge als einer der schönsten Karwendel-Gipfel in die Höhe ragt.

 

Im Osten zeigt sich der Kleine Bettelwurf - den schönen und knackigen Anstieg hat Jürgen schon in seiner Überschreitung zum Bettelwurf erkundet.

 

Ein Blick zurück zu den beiden Lafatscher-Gipfeln und dem Rosskopf.

 

Kurzerhand nehme ich mir den Lafatscher noch als gut 600 Höhenmeter-Extra-Schmankerl vor und steige nordwärts am oben versicherten Steig bergab. Eine kurze Ier-Stelle, die teils mit Seil entschärft ist. Dann geht es runter zum Durschschlag.

 

Kurz ein wenig vorsichtiger.

 

Dann wartet mit Blick auf Kaltwasserkarspitze und Konsorten ein einfacher Lauf-Abschnitt.

 

Zurück am Lafatscher Joch - und rauf zur Zugabe an diesem Bergtag.

 

Der Pfad hinauf ist steil, macht aber in Summe für erfahrene Geher wenig Schwierigkeiten (T4/I).

 

Ein bisschen Gekraxelei ist schon dabei, der Felsen ist bombenfest und der Ostgrat dieses Gipfels in Wahrheit ein Erlebnis, das ich mir zum Glück nicht entgehen lasse.

 

Ich packe an.

 

Und ich erblicke auch alsbald den Großen Lafatscher, den mächtigen Bruder meines heutigen Ziels. 

 

Immer wieder sind Kletterstellen im I. Grad dabei, in Summe ein lohnender Ausflug.

 

Die letzten Meter.

 

Dann ist auch der Kleine Lafatscher (2636 Meter) erreicht.

 

Blick hinab zum Halltal, das ich alsbald wieder ansteuere.

 

Und noch ein letzter Blick hinüber zum Übergang zum Großen Lafatscher. Den lasse ich in Unkenntnis des Weges aus und steige indes wieder zum Lafatscher Joch ab. Ein wundervoller, aber anstrengender Ausflug findet auf dem Mountainbike dann sein Ende. Das Karwendel im Halfpipe-Modus - ein Hochgenuss.

 



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