Rosskopf aus dem Nurpenstal

2576 Meter

Tuxer Alpen

27. Juli 2020

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Ein geradezu himmlischer Ort auf Erden ist das Nurpenstal in den Tuxer Alpen. Losgelöst von Tourismus und Hüttenbewirtung zieht sich das Seitental entlang des herrlichen Nurpensbach bis hin zum höchsten Punkt der Umrahmung, dem Rastkogel (2762 Meter). Lohnender als dieser Gipfel, der gerne aus Süd und West angesteuert wird, ist der weiter nördlich liegende Rosskopf (2576 m). Die Ebenen der Pfundsalmen liegen einem hier zu Füßen, im Norden reicht der Blick bis in Karwendel und auch im Westen und Osten tun sich herrliche Weitsichten auf. Dabei ist der Nordanstieg über das Pfundsjoch (2345 m) eine ruhige und schöne Variante. Los geht es dabei beim Gasthof Innerst (1283 m) in Richtung Nurpenstal und Nurpensalm-Hochleger (1954 m). Nach dem Anstieg zum Rosskopf bietet sich der Abstieg danach über die idyllisch gelegene Haglhütte (2106 m) an

 

Der Rosskopf ist auch als Bike&Hike-Tour geeignet (bis auf eine kurze Tragestelle über ca. 300 Meter zur Haglhütte) - eine ruppige Forststraße von Innerst führt auf ca. 2150 Meter unterhalb des Pfundsjoch. Ab der Abzweigung ins Nurpenstal herrscht aber Fahrverbot, das die Mountainbiker explizit miteinschließt (Stand Juli 2020).

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierig (teils weglos/T3) 

Vom Gasthof Innerst weg über Forstwege bis unter das Pfundsjoch - wenig schwierig südlich des Pfundsjochs zum Kamm (T2) - mittel schwierig hinauf zum Rosskopf (T3) - Abstieg zur Forststraße und Weiterweg zur Haglhütte sowie Rückweg einfach.

  

Dauer: 7 Stunden

Strecke: 20,9 Kilometer

Höhenmeter: 1326 Meter

 

Parkplatz:

Kostenpflichtige Parkplätze (8 bis 18 Uhr gebührenpflichtig/Tagesticket 3 Euro) beim Gasthaus Innerst in Weerberg (ca. 1280 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gasthaus Innerst (1283 m)

 

Landschaft:  ********** (10/10)

Kondition:          ******* (7/10)

Anspruch:                  **** (4/10)


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Morgenstimmung am Rosskopf (2576 Meter) mit Blick auf Inntal und Karwendel. 

 

Schummriges Licht nach dem Start 4.45 Uhr. Die Tage werden wieder merklich kürzer, hier bin ich schon am Weg ins Nurpenstal.

 

Die markante Kuppe in Bildmitte ist auch mein Tagesziel - der Rosskopf.

 

Beim Oberen Nurpensalm Hochleger (1954 m) tummeln sich schon die Kühe. Im Inntal breitet sich noch der zähe Hochnebel aus, hier heroben ist es indes wolkenlos.

 

Der Hohe Kopf ist bereits im Sonnenlicht, als es die steile, ruppige Schotterstraße raufgeht.

 

Die Zivilisation verschwindet immer mehr, die Straße führt mich gefüllt irgendwo ins nirgendwo. 

 

Der erhoffte Steig zum Nurpensjoch, wie auf manch einer Karte eingezeichnet, taucht nicht auf. So geht es quer durchs Grüne hinauf zum Nordkamm des Rastkogel. Der Gilfert genießt schon das erste Sonnenlicht. 

 

Gemütlich bahne ich mir zwischen Almrosen und Gräsern den Weg zur Sonne - das Pfundsjoch (2345 m) lasse ich als unnötigen Umweg links liegen. Ein paar Kühe und schwarze Schafe sind mein einzigen Wegbegleiter.

 

Ein herrlicher Tag kündigt sich an - und ungewöhnlich für den Juli dieses Jahres wird es auch ein stabiler Tag sein.

 

Magic moment - am Kamm angelangt empfängt mich die Sonne in all ihrer Pracht.

 

Blick zurück auf den Aufstieg.

 

Am Grat angelangt sind es noch gut 150 Höhenmeter, die nur anfangs etwas steiler sind.

 

Herrliche Blicke nach Westen zu den sonnenbeschienen Hirzer und Wildofen.

 

Der Kleine Gilfert mit den Weltreligions-Symbolen ist vor dem Pfaffenbichl kaum zu erkennen, als ich durch das charakteristisch blockige Tuxer Gelände (T3) in Richtung Gipfel aufsteige.

 

Famose Aussicht auf die Pfundsalm-Ebene, dahinter der Kamm mit dem Marchkopf sowie unten im Tal klein im Hochnebel der Reither Kogel neben der Wetterkreuzspitze.

 

Und erst auf den letzten Metern taucht das Gipfelkreuz des Rosskopf auf.

 

Was für ein schöner Kamm. Hinten tauchen nun auch Kellerjoch und Kuhmesser auf.

 

Die Sonne an einem Julimorgen - immer ein Stimmungshoch.

 

Im Schlussteil wird ein wenig einfach zwischen den Blöcken gekraxelt (T3). 

 

Interessante Felsformationen am Weg.

 

Et voilà: Der Rosskopf (2576 Meter), ein ruhiger Zeitgenosse mit bestechender Aussicht. 

 

Der Weiterweg über den Dreispitzkopf zum Rastkogel soll etwas gefinkelter sein, alles Schwierige sieht von hier aus aber gut umgehbar aus.

 

Dieser Blick nach Nordosten verrät auch, wieso die Skitour auf den Rosskopf so beliebt ist. 

 

Die Großen der Zillertaler Alpen im Südosten. 

 

Sogar der Olperer ist von hier aus zu sehen, rechts das Hobarjoch, das ich kurz zuvor besucht habe, sowie die größten Gipfel der Tuxer Alpen.

 

Das Tageswerk am Kamm in der Retrospektive. 

 

Im Westen neben dem Hirzer und der Grafennsspitze das Poferer Jöchl und die Rote Wand, links der Malgrübler.

 

Der kurzen Rast naht schnell das Ende - nun aber nichts wie zurück in Richtung Pfundsjoch.

 

Über die steilen Wiesen ist die Rutschgefahr wie gewohnt Weggefährte in den Tuxer Alpen.

 

Nun halte ich mich weiter talwärts am Karrenweg zur Haglhütte.

 

Absolute Ruhe in dieser Ecke Nordtirols.

 

Die letzten gut 300 Meter hinab zur Haglhütte führen über einen kleinen Steig mit alten roten Markierungen - beschildert ist hier aber nichts.

 

Alles gut machbar.

 

Die Haglhütte (2106 m) ist einer jener Orte, an denen man am liebsten lange verweilen würde. Ein idyllischer Platz, der auf mich magisch anziehend wirkt.

 

Blick hinein vorbei am Nurpensbach hinauf zum Nurpensjoch (2515 m) und dem Rastkogel.

 

Der letzte Abschnitt hinaus aus dem Nurpenstal ist einfach atemberaubend.

 

Und mit diesem Blick vorbei an der Oberen Nurpensalm zum Ende des Nurpenstal bleibt mir nur mehr die Sehnsucht nach einer grandiosen Tour. Der Rosskopf ist gerade von dieser Seite aus ein ungemein lohnendes und abgelegenes Ziel. Und das dazu noch in einer der schönsten Landschaften der gesamten Gegend.

 



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