Mountainbike-Tour Patscherkofel-Umrundung - Boscheben

Tuxer Alpen

2139 Meter

41,0 km, 1461 hm

24. August 2019

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Für manch sportlichen (Wahl-)Tiroler scheint der Patscherkofel (2246 Meter) der Nabel der Bergwelt zu sein - und das nicht zu unrecht. Der Nordwest-Ausläufer der Tuxer Alpen ist ein wahres Juwel hoch über Innsbruck. Seine Zustiege sind zahlreich, seine Wege oftmals gut gefüllt. Nicht so auf unserer Mountainbike-Tour rund um den Gipfel. Von Rinn (918 Meter) oder Aldrans weg starten wir unsere Umrundung über die Aldranser Alm (1511 m) zur Isshütte (1873 m). Von dort warten ca. 150 Höhenmeter Radtragen - ehe ein kurzer Abschnitt am Zirbenweg zum idyllischen Gasthaus Boscheben (2035 m) führt. Wir zwei Genießer hängen noch das Wetterkreuz am Patscherkofel-Vorgipfel an (2139 m). Retour führt die Runde über einen gut fahrbaren Singletrail zum Meißner Haus (1720 m) und dann über Ellbögen und Patsch zurück zum Startpunkt.

 

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (S1/Tragepassagen T2)

Von Rinn über teils steile Forststraßen zur Isshütte (S0) - Tragepassage über ca. 150 hm zum Zirbenweg (T2) - Abfahrt zum Meißner Haus nur etwas anspruchsvoll (S1) - Rückweg vom Meißner Haus auf Forstwegen und Fahrstraßen (S0).

 

Dauer: 6 Stunden

Distanz: 41,0 Kilometer

Höhenmeter: 1461 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Rinn (918 m) oder vor Fagslung bei Aldrans . 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Aldranser Alm (1511 m)

Gasthaus Boscheben (2035 m)

Meißner Haus (1720 m)

 

Landschaft:     ********* (9/10)

Kondition:         ******** (8/10)

Anspruch:              ****** (6/10)


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Mountainbike-Umrundung Patscherkofel
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Endlich wieder mal gemeinsam am Weg - Roman und Jürgen am Weg zum Vorgipfel des Patscherkofels (2139 Meter).

 

5:30 Uhr. Nach dem Start in Rinn hole ich Jürgen in Fagslung beim kostenfreien Parkplatz der Aldranser Alm ab. 

 

Die Dämmerung schlägt mehr und mehr in Tageslicht um. Die Stirnlampen sind im Auto, wir zwei Einzelkämpfer machen uns frühmorgens auf dem offiziellen MTB-Route (554) zur Aldranser Alm auf.

 

Jürgen bekommt heute wieder mal eine Einschulung in Sachen Mountainbike-Wege im südöstlichen Mittelgebirge. Nicht dass er nicht eh alles kennen würde - aber die Vergesslichkeit ist eben ein Hundling.

 

Herrliches Platzerl auf ca. 1530 m bei der Abzweigung zur Aldranser Alm (1511 m). Für ein Frühstück ist es zu früh, daher genießen wir indes kurz die schöne Aussicht.

 

Etwas ruppiger und steiler steuern wir nun die Isshütte auf MTB-Route 515 an.

 

Gemütliche Strecken mit dem wackeren Recken - schön, dass wir zwei im Eltern- und Arbeits-Alltag mal Zeit finden für einen Ausritt. Und ein "Ritt" sollte es ja dann wahrlich noch werden.

 

Oberhalb der Aldranser Alm ändert sich die Vegetation von Meter zu Meter. Wir erreichen die subalpine Stufe mit ihren Nadelwäldern.

 

Doch Flora hin oder her - in Wahrheit haben jetzt Gedanken und Studien Ruhepause. Denn der wahrlich traumhafte Issboden mit der Isshütte (1873 m) ist erreicht. Absolute Ruhe um diese Zeit, wir hören nur den Freilauf unserer Mountainbikes rattern. Hinten Neunerspitze und Viggarspitze.

 

Nun heißt es Mountainbike schultern und die 150 Höhenmeter hinauf zum Zirbenwag stapfen.

 

Wir nehmen die Abzweigung zum Gasthaus Boscheben.

 

Jetzt lacht er noch.

 

100 Höhenmeter später - da lacht Jürgen schon weniger. Der Weg ist einach (T2) zu gehen, an Radschieben ist aber wegen der durchgängigen Steilheit nicht zu denken.

 

Mein Bike am Zirbenweg auf ca. 2030 Meter. Nun geht's die paar Minuten rüber nach Boscheben zum Schieben und kurz auch zum langsam Fahren. Vorsicht: Außerhalb der Betriebszeiten der Bahnen ist hier achtsames Vorgehen angebracht (Fahrverbot). Sonst ist hier gerade am Wochenende Jahrmarkt-Stimmung!

 

Das südliche Karwendel in einer Pracht. Nun warten herrliche Ausblicke auf uns.

 

Wir tasten uns über Felsen (T2) und Steine (S1) vor.

 

Was für ein Morgen-Gasthaus. Einsam und allein erreichen wir um ca. 8 Uhr das Gasthaus Boscheben. Weiter oben zeigt sich das Kreuz am Patscherkofel-Vorgipfel (2139 Meter), das wir nach Weitblick gierend aufsuchen.

 

Das Viggartal - ein Sechsuchtstort erster Güte mit verlassenen Pfaden hinauf zu den Blauen Seen. Ein Rückzugsort der schönsten Art und Weise.

 

War ja klar: Schlägt man Jürgen ein Gipfelkreuz als Ziel vor, gibt's als ein Lohn ein ganz breites Grinsen.

 

Durch die Almrosen in direkter Linie rauf zum Kreuz.

 

Dann ist der höchste Punkt unserer Tour erreicht - das Kreuz am Vorgipfel (2139 m) oberhalb von Boscheben. Dahinter der Patscherkofel, den wir auch schon per pedes beschrieben haben. Ebenso als interessante Mountainbike-Variante.

 

Erste Sahne ist der Blick auf Innsbruck und die Mieminger Kette. Auch die Zugspitze lugt hinten hervor - nicht auszudenken, was da heute los ist.

 

Blick nach Osten auf das Inntal mit Kellerjoch und Kuhmesser (rechts).

 

Im Süden zeigen sich neben Morgenköpfl und dahinter der Mislkopf.

 

Die Hikalife-Crew auf Achse - so soll es sein.

 

Der umwerfende Blick auf das Viggartal begleitet uns wieder retour nach Boscheben.

 

Ein Kaffee muss sein nach der kurzen Nacht - Großes Lob an die Betreiberin des Gasthaus Boscheben (2035 m). Ihre Geschichte klingt gerade für einen jungen Menschen wie sie es ist äußerst bemerkenswert.

 

Nur mit leiser Vorahnung machen wir uns auf dem alten Karrenweg bergab Richtung Meißner Haus. Und siehe da: Der Weg ist sehr gut zu fahren (S1) und als leichter Singletrail einzustufen.

 

Jürgen hat sichtlich seinen Spaß.

 

Kurz vor dem Meißner Haus.

 

Nach gut 300 Höhenmetern auf dem alten Weg rauf zu Boscheben, das eine Materialseilbahn hat, kommen wir zwei beim schönen Meißner Haus (1720 m) an.

 

Nun wartet ein genussvoller Mountainbike-Weg anfangs am Viggarbach entlang hinaus nach Ellbögen (MTB-Route 503).

 

Wie die Touristen: Serles muss ebenso fotografiert werden wie die Kalkkögel.

 

Der Weg ist gut beschildert und sehr gut zu fahren.

 

Auf ca. 1100 Metern spuckt uns der Weg in Ellbögen auf der Asphaltstraße aus.

 

Auf der Römerstraße, einem El Dorado für Brenner-Rennradfahrer, rauschen wir im Auf und Ab retour nach Patsch.

 

Von Patsch wartet der Patscherkofel-Radweg retour nach Aldrans und Rinn.

 

Und mit diesem Ausblick vom Mittelgebirge auf das Karwendel findet die Tour dann ihr Ende. Schön, dass wir zwei wieder mal Zeit gefunden haben - und schön, dass die Tuxer Alpen immer einen wundervollen Weg in Griffweite haben. Mit oder ohne Rad. 



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