Puflatsch (Monte Bullacia), Winter-Runde

2174 Meter

 Dolomiten

19. Dezember 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Im Winter herrscht abseits des flachen Aussichts-Plateaus Ruhe am Puflatsch (Monte Bullacia/2176 Meter). Die Nordanstiege sind vor allem bei Schneelage eher etwas für Ausreißer und alpinistische Kurz-Ausflüge. Das gilt auch für den Schnürlsteig, der auf der Nordostseite von Pufels (1480 m) aus zuerst durch den Wald, später über steilere, aber kaum schwierige Passagen zum Fillenkreuz (2130 m) und von dort flach über einen meist ausgetretenen Winterwanderweg zum höchsten Punkt. Von dort führt der Pfad durch oder am Rande des Skigebiets hinunter ins Puflertal und die Pufler Schlucht (hier ist Fahrverbot im Winter!) und zurück nach Pufels.

 

Achtung: Im Dezember 2018 war der Schnürlsteig zum Fillenkreuz nach den schweren Unwettern im Herbst kaum zu begehen (leider keine offizielle Sperre!). Umgestürzte Bäume säumen den Weg. 

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierige Winter-Tour (markiert, teils versichert/T2+/WT3)

Von Pufels über den Schnürlsteig in Richtung Fillenkreuz im obersten Teil etwas ausgesetzt (Schneelage wichtig/T2+/WT3) - Abstieg über den Puflatsch ins Puflertal meist einfach (WT1) - Schlussteil auf verschneiter Forststraße (Fahrverbot).

 

Dauer: 4 Stunden

Distanz: 10,8 Kilometer

Höhenmeter: 704 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze im Zentrum von Pufels (ca. 1480 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Bergrestaurant Puflatsch (2100 m)

Tschötsch Alm (2040 m)

 

Landschaft:     ********* (9/10)

Kondition:             ****** (6/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                 ***** (5/10)


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Ausblick vom Fillenkreuz am Puflatsch (2176 Meter) auf die Langkofel-Gruppe.

 

Im kleinen Örtchen Pufels, das zur Gemeinde Kastelruth gehört, starte ich meine Tour in Richtung Puflatsch.

 

Das Ziel ist von hier aus in gut 700 Höhenmetern zu erreichen. Ich sehe die vielen Spuren im Schnee und freue mich auf einen guten Weg - na denkste...

 

Schon nach wenigen Minuten teilt sich der Pfad in Richtung Puflatsch und Seiser Alm. Hier wäre ein Schild "Wegsperre" angebracht gewesen - das gibt es aber nicht.

 

Blick hinunter auf St. Ulrich und hinüber zum Pitschberg.

 

Dann zeigt sich mir ein Bild der Verwüstung: Die schweren Unwetter Ende Oktober 2018 sind wenige Wochen später hier in Form Hunderter umgestürzter Bäume zu sehen. Die liegen quer über dem Weg - ein wenig Improvisieren ist gefragt, dann klappt das schon.

 

Ich habe selten eine solche Verwüstung gesehen. Spuren gibt es hier nur mehr von den Gämsen und dem Wild.

 

Zwischen den umgestürzten Bäumen ist der Weg an sich ja leicht (T2).

 

Sonne? Nur eine Momentaufnahme. Es bleibt von Westen her bewölkt.

 

Toller Tiefblick auf das Grödnertal - hinten spitzelt der Peitlerkofel hervor.

 

Auf gut 1950 Metern kommt ein kleines Plateau mit viel Schnee - dahinter der Zacken unterhalb des sichtbaren Fillenkreuz, zu dem es noch etwa 180 Höhenmeter sind. Der Aufstieg wird am steilen Hang rechts von der Felswand angegangen.

 

Hier öffnet sich dieser wundervolle Blick auf die Seiseralm, Langkofel und Plattkofel.

 

Im Schnee finde ich mich hier kurz nicht zurecht - dieser Felsblock hilft weiter.

 

Tierische Spuren leiten mich nach oben - wieso nicht, auch ein netter Service.

 

Kurze versicherte Passage der Kategorie: Waren da noch ein paar Seile zur freien Verwendung übrig?

 

Hier oben am steileren Schlussteil liegen nur mehr wenige umgefallene Bäume - die hier sind die letzten, die den Weg betreffen.

 

Blick zum Raschötz-Gebirge.

 

Schöner Laufabschnitt im seichten Dezember-Schnee.

 

Wieder ein nicht notwendiges Stahseil auf den letzten Metern - vielleicht dient es mehr zur Abschreckung jener Flachland-Touristen, die beim Tiefblick schon abwinken. Übrigens ist oben ebenfalls kein Schild einer Wegsperre angebracht...

 

Am Puflatsch-Plateau angelangt - herrlicher Aussichtspunkt: das Fillenkreuz (2130 m).

 

Knapp 50 Höhenmeter trennen mich noch vom höchsten Punkt des Puflatsch, der Weg dorthin ist auf der schönen Puflatsch-Runde von der nahen Seilbahn-Station weg bereits gut ausgetreten.

 

Auf dem höchsten Punkt ergibt sich ein herrliches Panorama mit Furchetta und Sass Rigais als Blickfang.

 

Fokus auf die Sarntaler Alpen mit dem Königsanger, dem Schrotthorn und dem Kasebacher Hörndl. Hinten ist auch das Tagewaldhorn zu sehen. 

 

Drei Jahren zuvor war ich auf dem Plattkofel - die Bedingungen waren damals nicht viel anders.

 

Vom Puflatsch ziehe ich dann nordwärts mit Blick auf Rosengarten und Schlern zur Bergstation der Seilbahn.

 

Der Abstieg nach Pufels ist wie gesagt nicht beschildert. Hinten ist das Bergrestaurant zu sehen, rechts davon geht es flotten Schrittes neben und kurz auf der Skipiste talwärts.

 

Die Markierungen verlaufen sich ein wenig, aber der Weg lässt sich irgendwie doch finden. 

 

Runter Richtung Pufler Schlucht - Die Blumen sind freilich aus Plastik. Trotzdem nett.

 

Hinten wäre der Piz Ridl (2107 m) als Verlängerung der Tour eine Option - ich habe dafür leider keine Zeit.

 

Auf der im Winter gesperrten Fahrstraße laufe ich durch die Pufler Schlucht zurück ins kleine Dörfchen. Spikes sind hier fein.

 

Der Steig (abermals keine Sperre!) führt mich zum zerstörten Wald - also lieber auf der Straße bleiben.

 

Und dann endet die Laufrunde auch alsbald wieder in Pufels. Kleine, feine Runde bei leider nicht allzu gutem Wetter. Aber dafür durfte ich die Einsamkeit auf einem solch populären Berg genießen. Mit viel Weitblick.

 



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