Wetterspitze - Maurerspitze - Ellesspitze

2709 Meter

Stubaier Alpen

10. Dezember 2015

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Sonnig, aussichtsreich und einsam: Diese grandiose Runde aus dem Südtiroler Ridnauntal führt mich über die Ellesspitze (2661 Meter) und die Maurerspitze (2628 m) auf die Wetterspitze (2709 m). Das Gipfel-Trio der Stubaier Alpen ist mit seinen sanften Nordhängen mehr den Skitourengehern als den Wanderern bekannt, die Wetterspitze ausgenommen. Umso ruhiger ist meine Runde, die mich mit viel Weitblick, Ruhe und einem schönen Grat belohnt.

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (markiert und Steigspuren/T4+/I)

Von Maiern im Ridnauntal über Wiesen auf Steigspuren steil (Spikes!) und mittel schwierig zur Ellesspitze (T3) - Grat zur Maurerspitze bei Schnee etwas heikler (T4) - direkter Abstieg von der Maurerspitze kurz schwierig (T4/I) - Aufstieg zur Wetterspitze auf dem markierten Steig mittel schwierig (T3) - Abstieg teils weglos oder auf dem Steig (T3) zurück ins Ridnauntal.

 

Dauer: 6 Stunden

Höhenmeter: 1772 Meter

Kilometer: 12,3 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Maiern im Ridnauntal (ca. 1350 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Prischeralbl (2160 m)

 

Landschaft:    ********** (10/10)

Kondition:          ******** (8/10)

Anspruch:                 ***** (5/10)


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Am Weg zur Wetterspitze (2709 Meter).

Los geht es an diesem schönen Morgen in Maiern im Ridnauntal. Als einziges meines drei Gipfelziele ist die Wetterspitze bereits beschildert - und der folge ich vorerst.

Über dem kleinen Maiern mit seinen Loipen bricht ein herrlicher Tag an.

Das bewirtschaftete Prischeralbl und die Wetterspitze sind angeschrieben.

 

Ich halte mich jedoch abseits des Wanderweges auf Steigspuren kurz durchs Gestrüpp.

Auf gut 1800 Metern bin ich heraus aus dem Wald und erkenne den gesamten Anstieg zur Ellesspitze. Ich steuere steil in direkter Linie auf den Grat zu - mit Spikes!

Vorbei an der Forststraße und den kleinen Hütten - hinten zeigt sich der verlassene Kamm rund um den Ratschinger Weißen und die nicht sichtbare Hohe Ferse.

Da drüben ist auch schon die Wetterspitze, das eigentliche Ziel dieser herrlichen Tour.

Mit Spikes ist das hier auch bei Nässe wenig anspruchsvoll. Ohne ist die Wiese im schlechtesten Fall schon ein anderes Kaliber.

Da drüben ist schon die Ellesspitze - ich bin fast am Grat, die Schneeschicht ist dünn.

Kurz vor dem Grat beginnt ein wenig Blockwerk (T3).

Ab jetzt wird es wirklich schön: Die Ellesspitze, der kleine Zacken vor mir, ist schnell erreicht - hinten wäre noch markant die Winkeljochspitze (2794 m) sowie ganz hinten Äußere Hocheck (2867 m). Links hinten zeigt sich der Botzer.

Und schon bin ich auf der Ellesspitze (2661 m) - grandios ist die Aussicht auf den restlichen Gratverlauf zur markanten Wetterspitze.

Über 1300 Höhenmeter auf 3,5 Kilometern - genau so mag ich es.

Auch bei Schnee ist der Übergang kaum ein Problem - nur vor dem Einbrechen in den Schnee sei gewarnt. Ist mir auch passiert, das Knie hat sich nicht gefreut.

Ein Blick zurück - hinten zeigen sich Wilder Freiger und Zuckerhütl.

Runter vom Grat der Ellesspitze mit den Verbauungen.

Alles Blockwerk, nicht sonderlich schwierig (T3).

So, jetzt rüber zur Maurerspitze, die Jürgen schon als Skitour dokumentiert hat.

Die ersten Zacken umgehe ich südlich - um die Spike war ich heilfroh.

Da rüber ist dann schon mehr Fingerspitzengefühl gefragt (T4).

Nicht trivial der letzte Anstieg - die Scharte hier unten ist im Übrigen mein späterer Abstiegsweg (T4/I).

Jetzt aber erst einmal die geniale Aussicht auf der Maurerspitze (2628 m) genießen. Der Nachbar-Kamm zeigt die wundervolle Mountainbike-Tour am Brenner.

Die erwähnte Scharte mit dem Abstiegsweg - eine erdige Rinne mit kurzer Klettereinlage ganz oben (I).

Links bricht das Gelände öfters ab, daher entscheide ich mich für einen Abstieg.

Unterhalb der Felsen ist das Gelände am einfachsten zum Queren.

In direkter Linie halte ich auf die Wetterspitze zu.

Ein Rückblick auf Ellesspitze, Maurerspitze und meine Querung unterhalb. Vermutlich ist auch der direkte Grat nicht allzu schwierig, aber Schnee und Rutschgefahr mahnten mich zum kurzen Gegenanstieg.

Ich steuere durch die Blöcke hinüber zum Wanderweg.

Der erste markierte Abschnitt seit langem. Gleich oben (T3).

Retrospektive Wetterspitze.

Und dann bin ich da: Die Wetterspitze (2709 Meter).

Hinter dem Gipfelkreuz zeigt sich die markante Weißwand sowie der Hohe Zahn, links davon die Schneespitze und am Bildrand der Feuersteinferner, der Jürgen und mich zur Agglsspitze führte.

Kunstvolle Figur am Kreuz.

Im Osten zeichnet sich gut der weitere Verlauf des Aggls-Rosskopf-Kamm ab mit der Seeberspitze vorne und Telfer Weißen und Rosskopf weiter hinten.

 

Nach ausgiebiger Rast rausche ich am Kamm hinab Richtung Ridnauntal (T3).

 

Vorbei am im Sommer bewirtschafteten und urigen Prischeralbl (2160 m).

 

Und mit der langsam verschwindenden Sonne endet diese einsame Traumtour. Keiner Menschenseele bin ich begegnet - diese unfassbar schöne Gegend sieht mich wieder.



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